Volkswagen steigert Umsatz und bekräftigt Ausblick - VW-Aktie im Aufwind
Volkswagen hat zum Jahresstart trotz schwacher Automärkte rund um den Globus den Umsatz gesteigert.
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Ein starkes Geschäft der Kernmarke VW und mit schweren Lkw bescherte dem Wolfsburger Konzern sogar einen stärkeren Anstieg als von Analysten erwartet. Der Gewinn sank dagegen spürbar, auch wegen hoher Aufwendungen für Elektromobilität.
Die Erlöse kletterten in den drei Monaten laut Mitteilung um 3,1 Prozent auf 60,0 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg deutlich um 0,6 Milliarden auf 4,8 Milliarden Euro. Grund dafür seien vor allem günstige Wechselkurse und positive Effekte aus einer Fair-Value-Bewertung von Derivaten. Bereinigt um diese Sondereffekte verdiente die Volkswagen AG mit 3,9 Milliarden Euro etwa 0,3 Milliarden Euro weniger. Vor Steuern sank das Ergebnis um rund ein Zehntel auf 4,1 Milliarden Euro.
Analysten hatten der Volkswagen AG Umsätze von 58,46 Milliarden Euro zugetraut, vor Steuern wurden 4,1 Milliarden Euro erwartet.
Am Ausblick für das Gesamtjahr hält der Konzern fest. Die Verkäufe sollen leicht steigen, die Umsätze um bis zu 5 Prozent und die operative Rendite zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent liegen - und damit auf dem Niveau des Vorjahres. 2018 hatte der Konzern mit 10,83 Millionen Fahrzeugen mehr Autos ausgeliefert als jemals zuvor. JPMorgan-Analyst Asumendi sieht im ersten Quartal eine solide Basis, um die Konsensschätzung von 17,4 Milliarden Euro für das operative Jahresergebnis zu erreichen.
VW-Diesel-Abgasrechnung erreicht 30 Milliarden Euro
Die Kosten für den Dieselskandal haben beim Volkswagen-Konzern die Marke von 30 Milliarden Euro erreicht. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern eine weitere Milliarde Euro an Belastung für Rechtsrisiken in dem Zusammenhang mit der Manipulation von Diesel-Abgaswerten, wie aus dem Zwischenbericht der Wolfsburger vom Donnerstag hervorging. Darin seien Kosten für Rechtsanwälte, Vergleiche und für noch ausstehende Verfahren enthalten, sagte Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Damit seien die derzeit absehbaren Kosten abgedeckt. Weitere seien aber auch nicht ausgeschlossen, sagte Witter.
Den Großteil des für den Skandal aufgewendeten Geldes hat VW bis dato für Vergleiche in Nordamerika verbucht. Der Konzern habe noch erhebliche rechtliche Themen, die noch nicht final entschieden seien, sagte Witter. Derzeit laufen in Deutschland mehr als 60 000 Einzelverfahren gegen Volkswagen oder Konzerngesellschaften, die meisten davon sind auf Schadenersatz oder Rückabwicklung gerichtet. Zudem klagen Aktionäre vor dem Oberlandesgericht Braunschweig, weil sie sich vom Konzern zu spät über das finanzielle Ausmaß der Dieselaffäre informiert fühlen.
Außerdem wird strafrechtlich ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig klagte unlängst Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und vier weitere Führungskräfte im Abgas-Skandal wegen Betrugs an. Dies habe die Risikoeinschätzung des Konzerns aber nicht beeinflusst, sagte Witter.
So reagiert die VW-Aktie
Gegen Mittag legten die Vorzugsaktien der Wolfsburger um über viereinhalb Prozent auf 162,18 Euro zu und eroberten die DAX-Spitze. Am Nachmittag stand die Aktie 4,30 Prozent höher bei 162,44 Euro. Zum Handelsende blieb ein Plus von 3,68 Prozent bei 160,74 Euro an der Kurstafel stehen.
Den Kursrücksetzer seit dem Zwischenhoch vor über einer Woche machten sie damit großteils wieder wett. Unspektakulär fällt dagegen die Entwicklung der Aktie seit Jahresbeginn aus: Die Erholung um knapp 17 Prozent entspricht ungefähr der des deutschen Leitindex.
Volkswagen sei solide ins Jahr gestartet und habe mit dem Umsatz sowie insbesondere mit dem bereinigten Ebit die Konsensschätzungen übertroffen, lobte Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan. Arndt Ellinghorst von Evercore ISI teilte diese Einschätzung. Angesichts der Tatsache, dass das erste Quartal für die meisten Unternehmen sehr schwierig gewesen sei, habe sich Volkswagen gut geschlagen. Der Aktienkurs spiegele die grundlegende Geschäftsentwicklung und die künftigen Möglichkeiten vor allem im Branchenvergleich nicht angemessen wider.Derweil merkte Philippe Houchois vom Analysehauses Jefferies an, dass die Kosten für Rechtsrisiken wegen des Diesel-Skandals mit einer Milliarde Euro höher als erwartet ausfielen. Auch sein Kollege Patrick Hummel von der Schweizer Großbank UBS sah darin eine negative Überraschung. Indes raten die genannten Analysten mit Ausnahme des Jefferies-Experten weiter zum Kauf der Aktie und liegen mit ihren Kurszielen klar über dem aktuellen Bewertungsniveau.
Die NordLB hat das Kursziel für die Volkswagen-Vorzugsaktie nach Zahlen zum ersten Quartal von 170 auf 175 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Verglichen mit der Konkurrenz seien die Umsatz- und Ergebniskennziffern des Autokonzerns relativ stark ausgefallen, schrieb Analyst Frank Schwope in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Im Gesamtjahr 2019 könnten die Wolfsburger neue Rekorde bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis einfahren.
FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX
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