Aktien von Rheinmetall, RENK & HENSOLDT höher: Ministerrat tagt zu Sicherheitslage - Triton trennt sich von RENK

Die Aktien der deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall, RENK und HENSOLDT zählen am Freitag zu den Favoriten der Anleger.
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Für Aktien von Rheinmetall ging es via XETRA letztlich um 3,18 Prozent auf 1.689,50 Euro bergauf, während Papiere von HENSOLDT um 3,44 Prozent auf 88,65 Euro kletterten und Anteilsscheine von RENK um 2,71 Prozent auf 62,43 Euro stiegen. Im bisherigen Jahresverlauf liegen die drei Titel in ihren Indizes ganz vorn.
Die Aktien des Spezialchemie-Konzerns Alzchem, der auch ein wichtiges Vorprodukt für Sprengstoffe herstellt, rücken am Freitag via XETRA zeitweise ebenso vor, beendeten den Handel letztlich jedoch unbewegt bei 144,80 Euro. Sie zählen 2025 ebenfalls zu den größten Gewinnern.
Passend zur Kursstärke der Branche finden an diesem Freitag die Beratungen der deutschen und der französischen Regierung über Wirtschafts- und Sicherheitsfragen in der Küstenstadt Toulon statt. Der sogenannte Ministerrat wird von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Präsident Emmanuel Macron geleitet. Es ist das erste deutsch-französische Treffen in diesem Format seit dem Regierungswechsel in Berlin. Der Kanzler und der Präsident beschworen bei einem Treffen am Vorabend in der Sommerresidenz Macrons die deutsch-französische "Achse" in der EU.
Merz und Macron zelebrieren deutsch-französische Achse
Deutschland und Frankreich wollen die europäische Wettbewerbsfähigkeit vor allem durch einen konsequenten Bürokratieabbau und die Stärkung des Binnenmarkts voranbringen. Bei einem Treffen beider Regierungen im südfranzösischen Toulon soll am Nachmittag ein wirtschaftspolitisches Papier verabschiedet werden, mit dem auch Differenzen etwa in der Energiepolitik ausgeräumt und die Zusammenarbeit in Feldern wie der Digitalisierung gestärkt werden soll.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron hatten das Treffen am Donnerstag bei einem Abendessen in der Sommerresidenz des Staatschefs, einer mittelalterlichen Festung auf einer Halbinsel im Mittelmeer, vorbereitet. Von den deutschen Kanzlern wurden dort bisher nur Helmut Kohl von Francois Mitterand (1985) und Angela Merkel von Macron (2020) empfangen.
Beziehungen "in einem exzellenten Zustand"
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich seien nach jahrelanger Flaute "momentan in einem exzellenten Zustand", hieß es anschließend von deutscher Seite. "Das ist auch wirklich, was Europa braucht und was Europa wahrnimmt." Merz hatte bereits am Donnerstag von einer deutsch-französischen "Achse" gesprochen, die dazu beitragen könne, dass Europa wieder zu einem "Machtfaktor" werde.
Macron versteht sich mit Merz deutlich besser als mit dessen Vorgänger Olaf Scholz, zu dem das Verhältnis bis zuletzt unterkühlt blieb. Inhaltliche Differenzen konnten Merz und Macron bisher aber kaum ausräumen. Das soll sich nun ändern. Der deutsch-französische Ministerrat zur Wirtschafts- und Sicherheitspolitik im Fort du Cap Brun aus dem 19. Jahrhundert über der Côte d'Azur soll den Anfang machen. Dazu soll ein 26-seitiges Wirtschaftspapier mit Aktionsplänen zu acht Themenbereichen verabschiedet werden.
Halbes Kabinett in Toulon
Überschattet wird das Treffen allerdings von einer tiefen politischen Krise in Frankreich. An dem Ministerrat nimmt Merz' halbes Kabinett teil. Unter anderem sind Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) dabei.
Sie treffen auf eine französische Regierung, die vielleicht bald nicht mehr im Amt ist. Frankreichs Premierminister François Bayrou wird am 8. September die Vertrauensfrage stellen. Es wird erwartet, dass er sie verliert und die Regierung fällt, Neuwahlen sind nicht ausgeschlossen. Auch wenn es dabei nicht um das Präsidentenamt geht, wird Macron durch die Krise politisch geschwächt.
Dämpfer bei der Sicherheitspolitik
In der Sicherheitspolitik gab es bereits vor dem Treffen einen Dämpfer. Die angestrebte Einigung auf das Luftkampfsystem FCAS scheiterte. Neue Zielmarke ist nun der Jahreswechsel. In Paris ist von "vorübergehenden Schwierigkeiten" die Rede, die überwunden werden müssten. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will die beteiligten Länder nun im Oktober zur Klärung nach Berlin einladen.
19 EU-Staaten wollen Milliardendarlehen für Rüstungsprojekte
Die EU sieht sich mit einer enormen Nachfrage nach günstigen Darlehen für die Beschaffung von Rüstungsgütern konfrontiert. Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilte, wollen 19 der 27 Mitgliedstaaten über ein neues Programm mit dem Namen Safe (Security Action for Europe) Geld erhalten. Das Programm sieht vor, dass die Kommission durch den EU-Haushalt abgesicherte EU-Anleihen vergibt und dann bis zu 150 Milliarden Euro als Darlehen mit langer Laufzeit an die interessierten Staaten weitergibt.
Von der Leyen sagte bei einer Pressekonferenz in Riga, sie freue sich, bekanntgeben zu können, dass es Interesse für die gesamten 150 Milliarden Euro gebe. Dies sei ein europäischer Erfolg. Es soll Ländern etwa den Kauf zusätzlicher Luftverteidigungssysteme und Munition ermöglichen.
Hintergrund des Projekts sind die derzeitigen Aufrüstungsbemühungen in Europa. Sie sollen Russland davor abschrecken, nach der Ukraine möglicherweise auch noch einen EU-Staat anzugreifen. Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland spätestens 2030 militärisch in der Lage sein dürfte, einen weiteren Krieg zu beginnen.
Die Bundesrepublik will die Darlehen aus dem Finanzierungsinstrument im Gegensatz zu anderen großen EU-Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien vorerst nicht in Anspruch nehmen, da sie auf den Finanzmärkten auch ohne EU-Unterstützung Kredite zu sehr günstigen Konditionen bekommt. Deutsche Unternehmen könnten aber über das Programm finanzierte Aufträge bekommen.
Umstritten ist das Programm, weil es ohne direkte Einbeziehung des Europäischen Parlaments umgesetzt wurde. Das Parlament klagt deswegen auch vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gegen die EU-Mitgliedsstaaten.
Triton verkauft verbliebene RENK-Beteiligung
Triton ist beim Panzergetriebe-Hersteller RENK komplett ausgestiegen. Der Schritt bringe eine fünfjährige Partnerschaft zu Ende, teilte der Finanzinvestor am Freitag mit. Triton hatte die ehemalige Volkswagen (Volkswagen (VW) vz)-Tochter Anfang 2024 zu 15 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Der damals schon starke Rüstungsboom trieb den Kurs auf aktuell gut 63 Euro.
Triton hatte die Beteiligung an RENK nach dem Börsengang immer weiter reduziert. Erst Ende Juli 2025 hatten der Investor und der deutsch-französische Panzerbauer KNDS einen Streit um die Anteile an dem MDAX-Konzern beigelegt. Dazu übertrug Triton RENK-Anteile an KNDS, das dadurch mit einer Beteiligung von seither fast 16 Prozent größter Anteilseigner ist.
FRANKFURT/PARIS/BRÜSSEL/RIGA/NEW YORK (dpa-AFX)
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Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, Tobias Arhelger / Shutterstock.com
Nachrichten zu Rheinmetall AG
Analysen zu Rheinmetall AG
Datum | Rating | Analyst | |
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19.09.2025 | Rheinmetall Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
16.09.2025 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK | |
16.09.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
15.09.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
15.09.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.09.2025 | Rheinmetall Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
16.09.2025 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK | |
16.09.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
15.09.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
15.09.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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15.09.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
08.08.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
17.06.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
09.05.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
29.04.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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