Daimler Truck-Aktie: Schwer was los hinter dem Stern
Das Laster-Spin-off aus Stuttgart ist flott losgesprintet. Dank Sparanstrengungen und der Chance auf eine Erholung könnte die Fahrt für Daimler Truck weitergehen.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Für Chef Martin Daum war es ein Traumstart. Vor einer Woche fuhr die Aktie des weltgrößten Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck an der Börse vor, nach fünf Handelstagen stehen rund 17 Prozent Kursplus auf dem Tacho. Die Abspaltung des Lkw- und Busherstellers aus dem Stuttgarter Konzern und die Trennung von der Pkw-Luxusmarke, die später in Mercedes-Benz umbenannt werden soll, hat sich für Anleger erst mal gelohnt.
Der Schub des automobilen Schwerlast-Spin-off erinnert an den Kursverlauf anderer Abspaltungen. Beispiel Siemens Energy: Das Papier der Energietechniktochter von Siemens erfuhr nach dem Börsenstart Ende September 2020 eine kurze Verlustphase, lief dann aber bis ins Frühjahr 2021 wie unter Starkstrom, in der Spitze legte die Aktie rund 55 Prozent zu. Nach der DAX-Aufnahme im März kam das Papier ins Trudeln.
Auch beim Schwaben-Papier könnte es kurzfristig zu Verlusten kommen, wenn große Anteilseigner wie ETFs die Aktie erst mal abgeben. Dann jedoch dürfte die Aussicht auf einen Aufstieg in die oberste deutsche Börsenliga den Kurs antreiben. Mit einer Marktkapitalisierung von über 27 Milliarden Euro zählt die Daimler Truck Holding, so der vollständige Name, zu den heißen DAX-Aspiranten. Laut Daimler könnte der Lasterhersteller bereits im ersten Quartal in den Leitindex aufsteigen.
Noch ein Treiber
Da ist noch ein weiterer Motor. Chef Martin Daum hat sich und seinen Beifahrern im Konzern-Cockpit ehrgeizige Ziele auf die Fahnen geschrieben. Die Umsatzrendite soll, bereinigt um Sondereffekte wie Restrukturierungskosten, schon nächstes Jahr neun Prozent erreichen. Bis 2025 soll die Nadel bei mindestens zehn Prozent stehen. Zum Vergleich: Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand eine Profitabilität von sechs bis acht Prozent.
Um die Ziele zu schaffen, wird kräftig gespart. Beim Personal seien die Hälfte der angestrebten 280 Millionen Euro Ersparnis vor der Zeit im Kasten, so die Stuttgarter. Die Fixkosten sollen bis 2025 insgesamt auf Basis des Jahres 2019 um 15 Prozent runter.
Der Laster mit dem Stern lässt sich dabei naturgemäß nicht nur per Rotstift anschieben. Daimler Truck ist ein Konjunkturmobil, das mit der Erholung der Absatzmärkte an Tempo gewinnt. Dass die Dynamik hier zunimmt, haben die starken Zuwächse beim Auftragseingang nach neun Monaten gezeigt. Mit gut 430.000 Bestellungen für große Lastwagen und Busse liegen die Orders um 80 Prozent über dem, allerdings schwachen, Niveau des ersten Corona-Jahres 2020.
Die Stuttgarter dürfen auf eine Konjunkturerholung in Europa im kommenden Jahr hoffen, in den USA läuft der Motor schon auf höheren Touren. Dort ist Daimler Truck mit den Marken Freightliner oder Western Star bestens positioniert, die Zielrendite der Schwaben liegt am oberen Ende ihrer Skala: Zwölf Prozent soll das US-Geschäft 2025 liefern. Das ist im Lkw-Kosmos eine Marke, die bislang nur Renditeperlen wie die zum Traton-Konzern gehörende schwedische Scania erreichen.
Gestartet: Die Trucks mit Stern sind
gut positioniert. Kurzfristig ist eine
Schwäche möglich. Mittelfristig
attraktive Konjunkturwette.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Daimler Trucks, Philip Lange / Shutterstock.com
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