CureVac-Aktie stärker: Entwicklung auch für ärmere Länder dauert länger - Impfstoffe gegen Varianten geplant
CureVac-Gründer Ingmar Hoerr hat die längere Entwicklungszeit seines Corona-Impfstoffs mit dem Fokus auch auf Entwicklungsländer begründet.
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"Was CureVac auszeichnet, ist, dass in der präklinischen Entwicklung ein ganz großer Wert auf die Temperaturstabilität gelegt wurde. Für diese Forschung ging natürlich Zeit ins Land", sagte Hoerr über die Arbeit seines Tübinger Biotechnologie-Unternehmens dem "Mannheimer Morgen" (Freitag). Ein bei minus 80 Grad gelagerter Impfstoff möge für die westliche Welt funktionieren, sagte Hoerr. Aber das sei ein Unding für Entwicklungsländer.
CureVac kooperiere mit der Bill und Melinda Gates Stiftung und daraus ergebe sich ein großes Bewusstsein für die Probleme in ärmeren Ländern. "Deshalb wurde in der Impfstoff-Entwicklung nicht nur Wert auf die Temperaturstabilität, sondern auch auf geringe Kosten durch eine möglichst niedrige Dosierung geachtet", sagte er im Gespräch mit dem Blatt.
Der Impfstoff wird von CureVac derzeit noch entwickelt. Er basiert wie die Impfstoffe von BioNTech und Moderna auf sogenannter "messenger RNA" (Boten-RNA). CureVac hofft durch eine Kooperation mit dem Pharmakonzern Bayer, seinen Corona-Impfstoff noch in diesem Sommer einsetzen zu können. Neben Bayer gibt es weitere Kooperationspartner, etwa WACKER CHEMIE aus München und Rentschler Biopharma aus Laupheim (Kreis Biberach).
CureVac schließt drei Schlüsselpartnerschaften gegen Covid-Pandemie
Das Tübinger Pharma-Unternehmen hat nach eigener Aussage drei Schlüsselpartnerschaften abgeschlossen im Kampf gegen das grassierende Coronavirus und seine Varianten. Am Freitag stellte Curevac Großbritannien als neuen Partner an Bord vor. Zuvor gab es bereits Vereinbarungen mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) und dem deutschen Pharmariesen Bayer.
Die Entwicklung von Curevacs aktuellem Impfstoffkandidaten CVnCoV wird dabei unterstützt durch Bayer. Die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffkandidaten der nächsten Generation erfolgt gemeinsam mit Glaxosmithkline. Beide Kooperationen sollen von den Varianten profitieren, die mit der Task Force der britischen Regierung entwickelt werden. Mit diesem Netzwerk werde Curevac im Jahr 2021 bis zu 300 Millionen Dosen herstellen und im Jahr 2022 bis zu einer Milliarde Dosen, sagte Finanzchef Pierre Kemula. Curevac-Chef Franz-Werner Haas sagte, mit den drei Partnern sei man sehr gut aufgestellt. Man wolle gemeinsam auch der Pandemie einen Schritt voraus sein. Der Fokus liege dabei auch in der Entwicklung neuer post-pandemischer Impfstoffe.
Die zukünftigen Curevac-Vakzine sollen der Mitteilung vom Freitag zufolge teilweise in Großbritannien hergestellt und vertrieben werden. Ziel der Zusammenarbeit sei es, die Auswirkungen der aktuellen Pandemie zu mildern. "Eine der größten Herausforderungen, denen wir uns im Kampf gegen Covid-19 nach wie vor gegenübersehen, sind die unterschiedlichen Virus-Varianten, von denen jede einzelne eine potenzielle erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt", sagte der Strategiechef von Curevac, Antony Blanc.
Teil der Vereinbarung sind 50 Millionen Dosen, die Großbritannien zustehen sollen, wenn die Impfstoffe zugelassen werden. Blanc bezeichnete Großbritannien derzeit als "Vorreiter bei der Kontrolle, Impfstoffentwicklung" und der Verteilung der Vakzine. Das Unternehmen zeigte sich optimistisch, seinen Impfstoff schnell an neue Varianten anpassen zu können. Im Rahmen dieser Vereinbarung werden Sars-CoV-2-Varianten untersucht und in der Folge Impfstoffkandidaten gegen die ausgewählten Varianten entwickelt. Die klinischen Studien werden in Großbritannien durchgeführt, um Notzulassungen oder bedingte Zulassungen für ausgewählte Impfstoffkandidaten gegen die gefährlichsten Virus-Varianten zu erwirken. Curevac werde dafür seine Technologie übertragen.
Curevac kooperiert außerdem mit Bayer zur Herstellung seines aktuellen, noch in klinischen Tests befindlichen, mRNA-Impfstoffs. Durch diese Kooperation hofft Curevac, seinen Corona-Impfstoff noch in diesem Sommer einsetzen zu können. Neben Bayer gibt es weitere Kooperationspartner, etwa WACKER CHEMIE aus München und Rentschler Biopharma aus Laupheim (Kreis Biberach). Glaxosmithkline will noch in diesem Jahr 100 Millionen Dosen des ersten Curevac-Impfstoffs CVnCoV herstellen, der sich aktuell in klinischen Tests der Phase-2b/3 befindet und in den nächsten Monaten zugelassen werden könnte.
Um einen breiteren Schutz gegen mehrere Corona-Varianten zu bieten und gegebenenfalls auch für künftige vorzusorgen, wollen Curevac und GSK auf Basis des ersten Vakzins weitere Impfstoffkandidaten entwickeln. Der britische Pharmakonzern leistete im Rahmen der Kooperation eine Vorauszahlung von 75 Millionen Euro - und weitere 75 Millionen Euro, die von bestimmten Meilensteinen abhängen. Curevacs Impfstoff basiert wie die Impfstoffe von BioNTech (ADRs) und Moderna auf sogenannter "messenger RNA" (Boten-RNA).
Großbritannien sichert sich 50 Millionen zukünftige Curevac-Impfdosen
Großbritannien hat seinen Kurs der frühzeitigen Corona-Impfstoff-Beschaffung ausgeweitet und sich 50 Millionen Dosen eines zukünftigen Impfstoffs des deutschen Herstellers CureVac gesichert, der auch gegen Virus-Varianten wirken soll. Das Tübinger Unternehmen werde mit der britischen Regierung zusammenarbeiten, um solche Impfstoffkandidaten zu entwickeln, teilte CureVac am Freitag mit. Teil der Vereinbarung sind 50 Millionen Dosen, die Großbritannien zustehen sollen, wenn die Vakzine zugelassen werden.
Auch bei anderen Impfdosen hat die britische Regierung frühzeitig große Impfstoffmengen bestellt und hat daher aktuell weniger Nachschubprobleme als etwa die Europäische Union. Antony Blanc von CureVac bezeichnete das Land derzeit als "Vorreiter bei der Kontrolle, Impfstoffentwicklung" und der Verteilung der Vakzine. Das Unternehmen zeigte sich optimistisch, seinen Impfstoff schnell an neue Varianten anpassen zu können.
Die zukünftigen CureVac-Vakzine sollen der Mitteilung zufolge teilweise in Großbritannien hergestellt und vertrieben werden. CureVac kooperiert außerdem mit Bayer zur Herstellung seines aktuellen, noch in klinischen Tests befindlichen, mRNA-Impfstoffs sowie mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline für die Vakzine der nächsten Generation.
Zeitweise klettert die an der NASDAQ notierte CureVac-Aktie um 6,56 Prozent auf 117,20 US-Dollar.
MANNHEIM / FRANKFURT (dpa-AFX)
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