Techriese legt Bericht vor

Apple enttäuscht mit Umsatz- und Gewinnrückgang - Apple-Aktie legt an der NASDAQ dennoch zu

03.02.23 22:03 Uhr

Apple enttäuscht mit Umsatz- und Gewinnrückgang - Apple-Aktie legt an der NASDAQ dennoch zu | finanzen.net

Corona-Lockdowns in China haben Apple das wichtige Weihnachtsgeschäft verpatzt.

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Wegen Produktionsausfällen in den Fabriken gab es im November und Dezember Engpässe beim lukrativen iPhone 14 Pro. Die iPhone-Erlöse fielen um gut acht Prozent und zogen den Konzernumsatz mit runter. Dabei zeigte sich Konzernchef Tim Cook überzeugt, dass ohne die Knappheit das iPhone-Geschäft auch in einem insgesamt schwachen Smartphone-Markt zugelegt hätte.

Das Weihnachtsquartal kurz nach Verkaufsstart neuer iPhone-Modelle ist traditionell die heißeste Zeit für das Apple-Geschäft. Statt der sonst üblichen Rekordzahlen gab es diesmal einen Umsatzrückgang von gut fünf Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar (107,4 Mrd Euro). Der Konzern verfehlte damit die Erwartungen der Analysten, die eher mit 121 Milliarden Dollar gerechnet hatten.

Der erste Umsatzrückgang seit Jahren gehe auch auf ungünstige Währungskurse zurück, betonte Finanzchef Luca Maestri. Zu Umrechnungskursen des Vorjahres wären die Erlöse in Dollar gerechnet gewachsen, sagte er nach Vorlage der Zahlen am Donnerstag.

Das iPhone-Geschäft schrumpfte im Jahresvergleich um gut acht Prozent auf 65,8 Milliarden Dollar. Eine zentrale Frage für das Apple-Geschäft in nächster Zeit ist nun, ob Interessenten sich statt des iPhone 14 Pro ein günstigeres Modell anschafften oder den Kauf aufschoben. Cook wollte dazu auf Nachfragen von Analysten keine Prognose abgeben: Das sei sehr schwer einzuschätzen und wisse man eigentlich erst nachträglich so recht. Finanzchef Maestri stellte für das laufende Quartel zugleich zumindest eine bessere Entwicklung beim iPhone als im Weihnachtsgeschäft im Aussicht.

Der weltweiten Smartphone-Absatz war im vergangenen Quartal nach Berechnungen der Analysefirma Canalys um 18 Prozent geschrumpft. Apple erklomm demnach - wie zuletzt immer zu Weihnachten - trotz der Engpässe den Spitzenplatz mit einem Marktanteil von 25 Prozent und gut 73 Millionen verkauften Geräten.

Das Geschäft mit Mac-Computern ging von 10,8 auf 7,7 Milliarden Dollar zurück. Das sei angesichts der schwachen Wirtschaft und des besonders guten Geschäfts im Jahr davor auch so erwartet worden, sagte Maestri. Bei iPad-Tablet wuchs der Umsatz dagegen von 7,2 auf 9,4 Milliarden Dollar. Für das laufenden Quartal stellte Apple allerdings sowohl beim Mac als auch beim iPad Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich in Aussicht.

Über alle Produktkategorien hinweg haben Apple-Kunden inzwischen zwei Milliarden Geräte im Einsatz. Das ist auch die Basis für ein wachsendes Dienste-Geschäft mit Abo-Erlösen und App-Abgaben, das im vergangenen Jahr fast 20,8 Milliarden Dollar einbrachte. Die Zahl der Abos für verschiedene Dienste wie Apple Music oder Fitness erreichte zuletzt 935 Millionen ein Plus von mehr als 150 Millionen binnen zwölf Monaten.

Unterm Strich blieb ein Quartalsgewinn von knapp 30 Milliarden Dollar - 4,6 Milliarden Dollar weniger als ein Jahr zuvor.

Deutsche Bank Research belässt Apple auf "Buy" - Ziel 160 US-Dollar

Deutsche Bank Research hat Apple nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 160 US-Dollar belassen. Der Technologiekonzern habe seine unter den Konsensschätzungen liegenden Erwartungen im Schlussquartal 2022 weitgehend erfüllt, da negative Währungseffekte sich nicht so stark wie prognostiziert ausgewirkt hätten, schrieb Analyst Sidney Ho in einer am Freitag vorliegenden Studie. Zudem sei der Ausblick auf das laufende Quartal nicht so schlecht wie befürchtet. Der in Aussicht gestellte, fünfprozentige Umsatzrückgang sei zwar negativer als am Markt erwartet. Er hätte aber auch noch deutlicher ausfallen können. Unter dem Strich überwiegen die Chancen der Aktie laut dem Experten die Risiken.

Die Apple-Aktie wechselte am Freitag im Handel an der US-Börse NASDAQ nach einem schwachen Start schon bald die Richtung und beendet den Handel letztlich 2,44 Prozent stärker bei 154,50 US-Dollar.

CUPERTINO / FRANKFURT (dpa-AFX)

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