Deutsche Wirtschaft erleidet Rekordeinbußen wegen Pandemie
Die deutsche Wirtschaft hat im April ihre Talfahrt nochmals enorm beschleunigt, da weite Teile der Wirtschaft wegen der Pandemie lahmgelegt sind.
Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 17,1 Zähler von 35,0 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der mit Abstand tiefste Wert in der 22-jährigen Umfragegeschichte.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 34,4 Zähler von 45,4 im Vormonat. Das ist der niedrigste Stand seit 133 Monaten. Volkswirte hatten im Mittel nur einen Indexrückgang auf 39,0 prognostiziert.
Der Index für den Servicesektor stürzte auf 15,9 Punkte von 31,7 im Vormonat ab. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 28,6 erwartet. Der Teilindex fiel damit auf ein Rekordtief.
"In den aktuellen Vorabschätzungen schlugen sich die Folgen der COVID-19-Pandemie und die damit im Zusammenhang stehenden Beschränkungen und Ausgangssperren für die deutsche Wirtschaft vollumfänglich nieder", sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. "Demnach sind Industrie-und Servicesektor im April so stark geschrumpft wie nie zuvor. Verglichen mit dem bisherigen Rekordtief von 36,3 Punkten während der Finanzkrise verdeutlicht der jetzige Wert von 17,1, welche dramatischen Auswirkungen die Pandemie für die Unternehmen hat."
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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