Swiftflation

Analyst: Taylor Swifts Tour könnte Zinssenkung der Bank of England hinauszögern

20.06.24 12:59 Uhr

Popstar bremst Zentralbank: So beeinflusst Taylor Swifts London-Konzert die britische Wirtschaft | finanzen.net

Die EZB hat in Sachen Leitzinssenkungen vorgelegt, die Fed hat eine solche zumindest in Aussicht gestellt. Nun liegt der Ball bei der Bank of England - doch die könnte einem Experten zufolge ausgerechnet durch US-Superstar Taylor Swift in ihrer Geldpolitik ausgebremst werden.

• BoE vor Zinsentscheid
• Märkte rechnen erst im September mit Zinswende
• Verschieben sich Leitzinssenkungen wegen Taylor Swift noch weiter nach hinten?

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Notenbanken weltweit nutzen Leitzinserhöhungen als Instrument im Kampf gegen die Inflation. Hohe Leitzinsen drohen aber, die Wirtschaft auszubremsen. Die Währungshüter der Eurozone haben bereits reagiert und eine erneute Zinswende eingeläutet. Abwartend zeigten sich zuletzt die Kollegen der US-Notenbank Federal Reserve: Sie nahmen keine Leitzinssenkung vor, stellten aber die Zinswende noch für 2024 in Aussicht.

Als nächstes folgt die Bank of England, die am Donnerstag zusammenkommt, um über die Geldpolitik und mögliche Leitzinsanpassungen zu entscheiden. Beobachter und Experten gehen nicht davon aus, dass die Leitzinsen angepasst werden, auch wenn sich die Verbraucherpreise in Großbritannien im Mai zum Vorjahresmonat nur noch um 2,0 Prozent erhöht hatten, nachdem diese im April noch um 2,3 Prozent nach oben gegangen waren.

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Zinssenkungen wegen Taylor Swift verzögert?

Experten rechnen nun mit einer Zinswende zum ersten August, an den Finanzmärkten wird unterdessen eher der 19. September als Termin für die erste Leitzinssenkung der Bank of England erwartet. Analysten von TD Securities halten sogar eine weitere Verschiebung für möglich und nennen als Ursache für die Verzögerung US-Musiksuperstar Taylor Swift. Die 34-Jährige ist aktuell im Rahmen ihrer "Eras Tour" weltweit unterwegs und macht dabei auch Station in Großbritannien. Den Experten zufolge könnte dies positive Auswirkungen auf die Inflationsentwicklung haben, die zeitgleich mit ihren Auftritten auf der Insel im August im Rahmen des Inflationsindex ermittelt wird. "Ein Anstieg der Hotelpreise könnte dann erheblich sein und die Dienstleistungsinflation vorübergehend um bis zu 30 Basispunkte steigern (+15 Basispunkte zur Gesamtinflation)", erklären die Analysten Lucas Krishan und James Rossiter in einer Notiz, aus der CNBC zitiert. Dieser Effekt könnte die Daten so weit verzerren, dass die BoE ihren Kurs möglicherweise überdenken müsse, so die Analysten weiter.

Kräftige Konsumausgaben im Rahmen der Tour

Bereits in der Vergangenheit hatten Experten einen Zusammenhang zwischen der Wirtschaft und der Tour des US-Musikstars hergestellt. So hatte Edinburgh CNBC zufolge erklärt, dass im Rahmen des Auftritts von Swift in der Stadt die Konzerte und die damit verbundenen Ausgaben der örtlichen Wirtschaft insgesamt schätzungsweise 77 Millionen Pfund (98 Millionen Dollar) eingebracht hätten.

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Die komplette Großbritannien-Tour von Swift könnte der britischen Wirtschaft rund eine Milliarde Pfund einbringen, hatten die Experten der Barclays Bank in ihrem "Swiftonomics Report" geschätzt. Im Rahmen der Studie hieß es, dass das meiste Geld - nach den Ausgaben für die Konzerntickets - von Fanseite an Hotels gehen würde (121 Pfund), zudem würden die so genannten Swifties durchschnittlich 111 Pfund für Reisekosten und 56 Pfund für Kleidung investieren. Darüber hinaus wird erwartet, dass 79 Pfund für offizielle Merchandise-Artikel an den Tourstopps in London, Liverpool, Edinburgh und Cardiff sowie 59 Pfund für ein Essen vor dem Konzert ausgegeben werden, was den Umsatz in Restaurants in der Nähe der Tourorte ankurbeln werde, so Barclays weiter.

Redaktion finanzen.net

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