VW-Aktie stabil: Volkswagen tauscht zentrale Positionen - Deka will Sonderdividende ablehnen
Volkswagen ordnet zentrale Positionen in dem Konzern neu und tauscht seinen langjährigen Chefdesigner aus.
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Volkswagen-Chef Oliver Blume tauscht den langjährigen Chefdesigner des Autoherstellers aus und ordnet zentrale Positionen in dem Konzern neu.
Klaus Zyciora solle zu Jahresbeginn durch Michael Maurer ersetzt werden, der Chefdesigner von Porsche bleibe, teilten die Wolfsburger am Mittwoch mit. Die Schlüsselposition, von der die Formsprache aller zum Konzern gehörenden Marken vorgegeben wird, ist Blume direkt unterstellt. Mit der Neubesetzung des Konzern-Ressorts für Qualitätsmanagement bekommt auch die Oberklassetochter Audi mehr Gewicht.
Mit dem Stühlerücken geht eine andere Rollenverteilung in dem Autokonzern einher: Für Produktion und Einkauf ist künftig die Hauptmarke VW Pkw zuständig, für Vertrieb und Qualität deren Ingolstädter Schwester Audi, Design und Entwicklung liegen bei Porsche. Ziel ist eine engere Anbindung der Marken, die in der Vergangenheit oft nicht an einem Strang zogen. Der Konzern will sich künftig auf die Koordination und das Heben von Synergien konzentrieren. Blume hatte bei seinem Amtsantritt Anfang September den Vorstand um drei auf neun Posten verkleinert. Dabei kündigte er an, Aufgaben auf die einzelnen Marken zu verlagern.
Der seit Anfang Juli amtierende Markenchef Thomas Schäfer hatte erst vor kurzem das Erscheinungsbild von VW kritisiert. Durch die neue ID-Familie sei nicht mehr klar erkennbar, wofür Volkswagen bei E-Autos und Verbrennern mit Blick auf markenprägende Elemente stehe. Er will dies ändern.
Blume erklärte, erstklassige Qualität und ikonisches Design seien seit jeher die Leistungsmerkmale des Konzerns und seiner Marken. "Mit der konzernweiten Führung über die Marken verstärken wir den Fokus auf unsere Kunden." Der 54-Jährige leitet gleichzeitig den Wolfsburger Autokonzern und die Sportwagentochter Porsche AG.
Ändert Blume Design des Golf?
Maurer war bereits von 2015 bis 2020 mit der Leitung des Konzernbereichs Design betraut, damals war noch Matthias Müller Vorstandschef. Sein Nachfolger Herbert Diess setzte Zyciora ein, was Blume nun rückgängig macht. Zyciora ist seit 1989 bei Volkswagen in verschiedenen Position für Design verantwortlich, seit 2020 für die Gruppe mit ihren zwölf Marken. Er verantwortete unter anderem die Golf-Generationen sechs bis acht und das Design der ID-Modelle. Nun scheidet Zyciora aus dem Unternehmen aus.
Maurer leitet seit 2004 das Design der Porsche AG und war unter anderem für die Gestaltung des Sportwagens 911, des zweisitzigen 918 Spyder sowie der Modelle Macan und Taycan zuständig. Für das Qualitätsmanagement des Konzerns tritt Michael Neumayer an, der diesen Posten zusätzlich zur Unternehmensqualität bei Audi übernimmt. Er ersetzt zu Jahresbeginn Frank Welsch, der nach fast 30 Jahren im Konzern in den Ruhestand geht.
Deka will Sonderdividende von Volkswagen ablehnen
Deka Investment kritisiert die von Volkswagen geplante Sonderdividende im Zuge der Börsengangs von Porsche deutlich und will auf der außerordentlichen Hauptversammlung diese Woche Freitag gegen die Ausschüttung stimmen. "Die Dividende ist gemessen an den Herausforderungen von VW viel zu hoch angesetzt", heißt es in einer Mitteilung des Fondsanbieters der Sparkassen. Außerdem würden die Vorzugsaktionäre nicht ausreichend entgolten. Generell stelle sich die Frage der Angemessenheit der Ausschüttung.
"VW fliegt gerade im Blindflug in die Elektrowelt und wirft dabei unnötigerweise Kapital über Bord", kritisiert Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit & Corporate Governance des Fondsanbieters. Die echten Kosten für die Transformation könnten nicht prognostiziert werden, die finale Strategie des neuen CEO Oliver Blume stehe noch in den Sternen. "Ob das Geld ausreicht, bleibt abzuwarten", so Speich. Der Cashflow werde in den nächsten Jahren massiv Gegenwind bekommen. Die vorgeschlagene Sonderdividende von 19,06 Euro je Aktie sei daher überzogen und nicht im Interesse der Aktionäre.
Der Wolfsburger DAX-Konzern hatte angekündigt, 49 Prozent der Erlöse aus dem Börsengang an die Aktionäre auszuzahlen. Zudem wird der Erlös aus dem Verkauf von einem Viertel der Porsche-Stammaktien ausgeschüttet. Das Votum für die Sonderdividende in der vorgeschlagenen Form ist quasi klar, da deutlich mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Aktien bei den Familien Porsche und Piech sowie dem Land Niedersachsen und Katar liegen.
Im XETRA-Handel gab die VW-Aktie schlussendlich um minimale 0,01 Prozent auf 137,76 Euro ab.
Hamburg (Reuters) / (Dow Jones Newswires)
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