Steigende Kurse voraus?

Aufholpotenzial: Diese zwei Tech-Aktien könnten vom nächsten Bullenmarkt profitieren

24.01.24 22:03 Uhr

Aufholpotenzial: Diese zwei Tech-Aktien könnten vom nächsten Bullenmarkt profitieren | finanzen.net

Die Aussicht auf Zinssenkungen, eine sanfte Landung der US-Wirtschaft und eine rückläufige Inflation sorgen dafür, dass die Stimmung am Aktienmarkt auch im Jahr 2024 weitgehend gut ist. Sollte sich in den kommenden Monaten der nächste Bullenmarkt entwicklen, dürften Wachstumsaktien besonders aussichtsreich sein.

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Indizes

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• Wachstumsaktien in möglichem Bullenmarkt besonders attraktiv
• Aktien von Palantir und Paycom mit Luft nach oben
• Analysten uneinig



Die Vorfreude auf fallende US-Leitzinsen und eine sanfte Landung der US-Wirtschaft trieb die Kurse der großen Indizes in den letzten Monaten des Jahres 2023 deutlich nach oben. Die Anleger zeigten sich 2024 zunächst etwas vorsichtiger, doch ab Mitte Januar ging es dann unter anderem auch für den marktbreiten US-Index S&P 500, der 2023 noch kein neues Allzeithoch markieren konnte, auf neue Rekordstände. Laut der Finanzwebseite "The Motley Fool" deute nun vieles darauf hin, dass es 2024 zu einem neuen Bullenmarkt kommen werde. Zwei Wachstumstitel könnten sich laut der Webseite dann als besonders große Profiteure erweisen.

Palantir: Langfristiges Wachstumspotenzial trotz pessimistischer Analysten?

Der erste Wachstumstitel, dem "The Motley Fool" bei einem Bullenmarkt in 2024 besonders gute Chancen zurechnet, ist das Big Data-Unternehmen Palantir, das zudem als potenzieller Profiteur des KI-Booms gilt. Das Unternehmen ist auf Software zur Datenanalyse spezialisiert und unter anderem in den Wachstumsbranchen KI und Cybersecurity aktiv. Im Mai 2023 brachte Palantir zudem die Palantir Artificial Intelligence Platform (AIP) auf den Markt, die laut "The Motley Fool" im dritten Quartal 2023 bereits von rund 300 Organisationen genutzt wurde. Auch sonst fiel die Bilanz für das dritte Jahresviertel stark aus: Palantir konnte den Quartalsumsatz um 17 Prozent auf 558 Millionen US-Dollar steigern und somit die Erwartungen übertreffen. Auch das Ergebnis je Aktie lag mit 0,07 US-Dollar über den Expertenschätzungen. Obwohl Palantir derzeit 55 Prozent seiner Einnahmen aus Regierungsverträgen bezieht, wachsen die Einnahmen aus dem kommerziellen Geschäft schnell. Im dritten Quartal meldete das Unternehmen einen Anstieg des kommerziellen Umsatzes um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 251 Millionen US-Dollar. Der Umsatz aus Regierungsaufträgen wuchs dagegen nur um 12 Prozent. Darüber hinaus meldete das Unternehmen einen Anstieg der gewerblichen Kunden um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen besitzt laut "The Motley Fool" zudem keine Schulden und verfügt über liquide Mittel in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar.

Dennoch sind Analysten derzeit eher pessimistisch für die Palantir-Aktie eingestellt. Von 14 bei "TipRanks" erfassten Analystenstimmen empfehlen sechs, das Papier zu verkaufen. Nur jeweils vier raten zum Halten bzw. zu einem Kauf des Anteilsscheins. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 13,45 US-Dollar unter dem letzten Schlusskurs von 17,33 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23. Januar 2024). Morgan Stanley-Analyst Keith Weiss kritisierte beispielsweise, dass in dem Palantir-Aktienkurs mittlerweile ein Übermaß an Optimismus hinsichtlich des KI-Potenzials eingepreist sei. Doch nicht alle Experten sind seiner Meinung. So nutzte etwa Starinvestorin Cathie Wood im Dezember die Kursschwäche der Palantir-Aktie und stockte die Position in drei ihrer ETFs deutlich auf.

Auch "The Motley Fool" glaubt, dass Palantir noch über ein enormes langfristiges Wachstumspotenzial verfüge - und die Aktie sich in einem aufziehenden Bullenmarkt stark entwickeln könnte. Immerhin liegt sie aktuell rund 61 Prozent unter ihrem Allzeithoch von 45,00 US-Dollar aus dem Jahr 2021. Das Online-Magazin sieht somit also noch Luft nach oben - auch wenn der Palantir-Kurs in den letzten zwölf Monaten bereits um rund 135 Prozent angezogen hat (Stand: Schlusskurs vom 23. Januar 2024).

Paycom: Herausragendes Produkt sorgt kurzfristig für geringeres Wachstum

Ebenfalls als aussichtsreich bewertet "The Motley Fool" den Anteilsschein von Paycom, auch wenn - oder womöglich gerade weil - dieser in der jüngsten Vergangenheit deutlich Federn lassen musste. Bei Paycom handelt es sich um einen Spezialisten für Lohn- und Gehaltsabrechnungs- sowie Personalsoftware. Mit den Produkten des Unternehmens kann der gesamte Mitarbeiterlebenszyklus verwaltet werden - von der Rekrutierung bis zur Pensionierung. Allerdings enttäuschte Paycom die Anleger mit seinem Umsatzwachstum im dritten Quartal 2023. Das Unternehmen wies "nur" eine Umsatzsteigerung von rund 22 Prozent auf 406,3 Millionen US-Dollar aus und lag damit knapp unter den Analystenschätzungen von 410 Millionen US-Dollar. Der Gewinn konnte mit 1,77 je Aktie - ein Plus von rund 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr - jedoch die Erwartungen schlagen. Besonders entsetzt wurde an der Börse jedoch der Ausblick von Paycom aufgenommen. So soll der Umsatz im vierten Quartal nur zwischen 420 Millionen US-Dollar und 425 Millionen US-Dollar liegen. Analysten hatten mit 452 Millionen US-Dollar gerechnet. Der Kurs der Paycom-Aktie stürzte daraufhin am Tag nach der Zahlenvorlage um 38,5 Prozent ab. In der Folge ging es jedoch wieder langsam und beständig aufwärts auf zuletzt 197,.25 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23. Januar 2024).

Dass der Umsatz von Paycom langsamer wächst, liegt vor allem an einem Produkt des Unternehmens, der cloudbasierten Software-Plattform "Beti" - kurz für Better Employee Transaction Interface. Paycom habe mit Beti ein "unschlagbares Produkt auf den Markt gebracht", heißt es etwa beim Broker LYNX. Paradoxerweise sei aber gerade der große Erfolg von Beti zu einem Problem geworden. Denn die Plattform ist inzwischen so effizient, dass sie andere Geschäftsbereiche des Unternehmens kannibalisiert. So sei laut LYNX etwa das Geschäft mit der Korrektur von Gehaltsabrechnungen eingebrochen, da Beti diesen Service überflüssig gemacht habe. Während Paycom also Umsatz verliert, profitieren die Kunde durch die eingesparten Kosten, was Paycom womöglich langfristig einen höheren Marktanteil einbringen könnte, wenn auch Kunden von Wettbewerbern zu Beti wechseln. Noch ist davon aber in der Bilanz nichts zu spüren. Analysten bewerten die Software daher momentan laut "stock3" als "zweischneidiges Schwert" und zeigen sich auch hinsichtlich ihrer Bewertungen unsicher.

So empfehlen 15 der bei TipRanks erfassten Experten, das Papier zu halten. Nur drei raten zum Kauf, allerdings gibt es keine einzige Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 196,92 ebenfalls nah am aktuellen Kurs von 197,25 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23. Januar 2024). "The Motley Fool" hält die Aktie momentan - mit rund dem 21fachen des erwarteten Gewinns - für vernünftig bewertet und glaubt an eine weitere Kurserholung in 2024. Auch wenn sich das Umsatzwachstum von Paycom kurzfristig abschwächen dürfte, werde das Unternehmen laut der Wirtschaftsseite dennoch voraussichtlich ein zweistelliges Gewinnwachstum vorweisen können. Und auch bei LYNX zeigt man sich eher zuversichtlich: "Wann war es für ein Unternehmen jemals schlecht, das beste Produkt auf dem Markt zu haben?", so die Frage, die sich Anleger laut dem Broker mit Blick auf Paycom und die Beti-Plattform stellen sollten.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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