NEL, Linde & Co: Studie mit positiver Prognose für den Wasserstoffmarkt
Der Markt für Elektrolyse dürfte in den kommenden Jahren massiv wachsen. Einer Studie von Global Market Insights zufolge ist in den nächsten 8 Jahren mit Erlösen von über 65 Milliarden US-Dollar in diesem Segment zu rechnen.
Werte in diesem Artikel
• Global Market Insights sieht Wasserstoffmarkt-Erholung nach COVID-Pandemie
• Starke Wachstumsraten erwartet
• Deutschland und Europa als attraktive Märkte
Um Klimaneutralität zu erreichen, werden Wasserstoffprojekte in den kommenden Jahren enormes Wachstum erfahren. Die Umstellung auf kohlenstoffreie Energiequellen wird voraussichtlich für einen milliardenschweren Markt sorgen, so das Ergebnis einer Studie von Global Market Insights. Insgesamt erwarten die Experten bis zum Jahr 2030, dass Elektrolyseure Erlöse von 65 Milliarden US-Dollar erzielen werden, nachdem die Marktgröße von Elektrolyseuren 2021 noch bei 5 Milliarden US-Dollar gelegen hatte.
Starke Nachfrage wird für Erholung sorgen
Neben einer steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen bei der Stromerzeugung sei es auch der sich verlagernde Fokus auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, der ein zunehmendes Marktwachstum vorantreibe.
Die COVID-19-Pandemie habe die Industrie belastet, wichtige Produktionsbetriebe wurden lahmgelegt, die Produktbereitstellung sei während dieser Zeit kontinuierlich unterbrochen worden. Laut der Studie sei aber damit zu rechnen, dass "der Markt seine verlorene Stärke wiedererlangt". Dazu würde auch der Trend hin zu erneuerbaren Ressourcen kombiniert mit robusten staatlichen Investitionen in verschiedene Projekte beitragen und die Branchenstatistik befeuern.
Wachstum prognostiziert
Erhebliche Gewinne werden der Studie zufolge im Markt für Festoxid-Elektrolyse zu erwarten sein, was mit der "Verlagerung des Verbraucherfokus auf die Reduzierung der CO2-Emissionen sowie der kontinuierlichen Entwicklung fortschrittlicher Produkte, die einen zuverlässigen und effizienten Betrieb bieten", begründet wird. Eine Stärkung des Geschäftspotenzials sei zum einen durch "umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zur Bewältigung extremer klimatischer Bedingungen in Verbindung mit der steigenden Nachfrage nach sauberen Kraftstoffen für die Stromerzeugung" zu erwarten, aber auch die fortlaufende Elektrifizierung in netzfernen Gebieten sowie die kontinuierliche Aufrüstung in Raffinerien und Großindustrien würden dazu beitragen.
Eine Wachstumsrate von 33 Prozent trauen die Autoren der Studie, Ankit Gupta und Sristhi Agrawal, dem Elektrolyseurmarkt für das Kapazitätssegment über 2MW zu und nennen in diesem Zusammenhang steigende Stromnachfrage im Einklang mit dem zunehmenden Einsatz zuverlässiger Wasserstofferzeugungslösungen in großem Maßstab als Wachstumstreiber. Zudem werde ein Paradigmenwechsel hin zur Einführung emissionsarmer Lösungen für die Stromerzeugung das Branchenszenario vorantreiben.
Auch im Industriebereich rechnen die Studienexperten mit einer verstärkten Anwendung von Wasserstofflösungen - speziell in den Branchen Fertigungs-, Metallverarbeitungs- und Chemieindustrie. Hier würden staatliche Investitionen das Wachstum stützen, insbesondere wenn es um Verfahren zur Herstellung von grünem Wasserstoff gehe.
Eine 23-prozentige Wachstumsrate erwarten die Experten zudem für den Elektrolyseurmarkt in der Region Naher Osten und Asien-Pazifik. Hier nennen sie neben der steigenden Nachfrage nach Elektrizität in ländlichen Gebieten auch das zunehmende Bewusstsein der Verbraucher für CO2-Emissionen als Wachstumstreiber. Zudem würden strenge staatliche Normen und Richtlinien zur Entwicklung der grünen Wasserstoffinfrastruktur sowie die zunehmende Nutzung erneuerbarer alternativer Energiequellen in verschiedenen Branchen das Branchenwachstum fördern.
Als Kernunternehmen im Wasserstoffbereich nennen die Studienautoren neben Linde auch NEL ASA, ITM Power, Plug Power, Air Liquide, Siemens Energy und eine Reihe anderer Marktplayer, auch aus der asiatischen Region.
Europa als attraktiver Markt
Für besonders attraktiv halten Gupta und Agrawal den europäischen Wasserstoffmarkt, was mit staatlichen Anreizen, Richtlinien und Normen für das Infrastrukturwachstum sowie der wachsenden Kundennachfrage nach erneuerbaren Energiequellen begründet wird. Zudem werde der steigende Strombedarf in verschiedenen Gewerbe- und Industrieanlagen in Verbindung mit einem zunehmenden Fokus auf alternative Energiequellen das Marktwachstum beschleunigen.
Erhebliche Zuwächse erwarten die Experten insbesondere für den deutschen Markt. "Bedeutende Maßnahmen und Gesetze zur Reduzierung der CO2-Emissionen sowie die Einführung verschiedener Projekte durch Regierungsbehörden werden die Marktlandschaft eskalieren lassen", heißt es im Rahmen der Studie. Zudem würden "robuste Investitionen des privaten und öffentlichen Sektors in Kombination mit verschiedenen Förderprogrammen mit Schwerpunkt auf Produktionssystemen für grünen Wasserstoff die Marktexpansion vorantreiben".
Mit dieser Einschätzung stehen die Studienautoren nicht allein da, auch für Aurora Energy Research ist der deutsche Markt für Investitionen attraktiv. In ihrer Studie aus dem Jahr 2021 schrieben die Experten deutschen und europäischen Unternehmen im Wasserstoffsegment eine Vorreiterrolle zu.
Redaktion finanzen.net
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