Analysten: Meta, Google und Snap würden am meisten von TikTok-Bann profitieren
Die Kurzvideo-App TikTok gerät wegen Sicherheits- und Datenschutzbedenken zunehmend unter Druck. Sogar ein Komplett-Verbot ist im Gespräch. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dann würden nach Ansicht mehrerer Analysten insbesondere die großen US-Konkurrenten Meta, Google und Snap profitieren.
Werte in diesem Artikel
• Wachsender politischer Druck auf TikTok wegen Spionagesorgen
• Forderungen nach einem kompletten Verbot in den USA werden laut
• Aktien von Meta, Google und Snap könnten profitieren
Seit dem von EX-Präsident Donald Trump initiierten offenen Ausbruch des Handelskonfliktes zwischen den USA und China wuchs in Washington die Sorge, dass chinesische Digitalkonzerne persönliche Nutzerdaten an Behörden in China weiterleiten könnten. Ins Visier geriet seit 2019 vor allem TikTok. Mittels der vor allem bei Teenagern beliebten Smartphone-App können Nutzer kurze Videos aufnehmen und über das Internet teilen. Jedoch werden dabei Kontakt- und Anmeldedaten, der Standort sowie geteilte Bilder und Videos gespeichert.
In der US-Politik wurden deshalb Bedenken geäußert, weil der chinesische Betreiber ByteDance an chinesischen Gesetze zur Unterstützung der Geheimdienste gebunden sei und die App deshalb als Einfalltor für chinesische Spionage genutzt werden könne. Damit könnten TikTok und andere Plattformen in chinesischer Hand womöglich eine Gefährdung der nationalen Sicherheit darstellen, so die Sorge in Washington.
TikTok-Chef stößt im US-Kongress auf Ablehnung
TikTok wies diese Verdächtigungen stets zurück. Dennoch wurde TikTok-Chef Shou Zi Chew Ende März 2023 sogar vor den US-Kongress zitiert. Bei der rund fünfstündigen Anhörung schlugen ihm tiefes Misstrauen und Ablehnung entgegen.
Zentrales Thema der Befragung waren die Eigentumsverhältnisse. TikTok beteuerte, man sei keine Tochter eines chinesischen Konzerns, da ByteDance zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren sei und der offizielle Firmensitz auf den Cayman-Inseln in der Karibik liege. Kritiker kontern, dass die chinesischen Gründer bei einem Anteil von 20 Prozent die Kontrolle dank höherer Stimmrechte hielten und ByteDance eine große Zentrale in Peking habe. Die US-Regierung fordert daher einen Ausstieg chinesischer Anteilseigner, was von Peking jedoch abgelehnt wird.
Aufgrund der Sorge vor Datenspionage wächst in den USA der Druck, TikTok und andere Apps komplett zu verbieten. Von staatlichen US-Diensthandys wurde TikTok bereits verbannt. Bis zu einem vollständigen Verbot - sollte es überhaupt dazu kommen - dürften aber wohl noch Monate vergehen, denn die Hürden sind ziemlich hoch, da ein solches Gesetz die Meinungsfreiheit einschränken würde.
TikTok ist mit mehr als einer Milliarde Nutzern die einzige auch im Westen erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. Allein in den USA sind es 150 Millionen Nutzer, die laut einer Schätzung des Research- und Brokerage-Unternehmens Bernstein über 2,8 Billionen Minuten pro Jahr auf der App verbringen. TikTok rechnet für 2024 mit sieben bis acht Milliarden US-Dollar Umsatz in den USA.
US-Internetkonzerne würden profitieren
Sollte es tatsächlich zu einem vollständigen US-Bann von TikTok kommen, so wären wohl drei US-Konkurrenten "die großen Gewinner". Denn "die Nutzer werden dorthin gehen, wo sie bereits aktiv sind", schreiben die Analysten von Bernstein laut "Investing.com" in einer Mitteilung an Kunden. Insbesondere die Funktion Instagram Reels, "wo die Nutzer bereits die meisten Kurzvideos außerhalb von TikTok ansehen", sowie Snapchat Spotlight, "welches die größte demografische Überschneidung mit TikTok hat" dürften ihrer Meinung nach wahrscheinlich von einem Bann profitieren.
In Bezug auf die Umsätze könnten wohl Meta, Google and Snap mit Zuwächsen rechnen, denn bei Bernstein geht man davon aus, dass die Werbeausgaben dorthin umgeleitet werden, "wo sich die Werbetreibenden am wohlsten fühlen und den höchsten ROI [Return on Investment - Kapitalrendite, Anmerkung der Redaktion] erzielen". Meta mit seinem "branchenweit besten Anzeigenprodukt" sei der wahrscheinlichste Gewinner, aber auch YouTube dürfte zu den Profiteuren zählen, weil die Plattform "die größte Überschneidung der Ziele von Markenkampagnen" aufweist. Wahrscheinlich dürften sich ein TikTok-Verbot daher auch positiv auf die Aktienkurse von Meta, Google and Snap auswirken, so die Analysten.
Ali Mogharabi sieht das laut "Money" ganz ähnlich: Ein gesetzlicher TikTok-Bann könnte Content Creator dazu veranlassen, sich auf andere Apps wie Instagram (in Besitz der Facebook-Mutter Meta) YouTube (in Besitz der Google-Mutter Alphabet) und Snapchat zu konzentrieren, so der Analyst des Finanzinformations- und Analyseunternehmens Morningstar. Mehr Content dürfte dann auch mehr Nutzer anziehen, was wiederum mehr Umsatz bedeute, was letztlich auch den Aktienkurs nach oben treiben könnte.
Auch die Analysten der Investmentgesellschaft Wedbush Securities sehen diese drei US-Konzerne auf der Gewinnerseite: "Für Meta und Zuckerberg sowie für Snapchat und Google war die heutige Anhörung wie Popcorn zu einem guten Film essen" zitiert "MarketWatch" die Wedbush-Experten.
Redaktion finanzen.net
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