HeidelbergCement-Aktie schließt nach enttäuschendem Ausblick deutlich leichter: HeidelbergCement macht Milliardengewinn
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement blickt nach Zuwächsen 2021 zuversichtlich auf das laufende Jahr.
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"Die weltweiten Infrastrukturmaßnahmen werden sukzessive zum Absatzwachstum unserer Produkte beitragen", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten am Donnerstag bei Vorlage der Bilanz. Auch die Dynamik im privaten Wohnungsbau bleibe hoch. Für das laufende Jahr rechnet HeidelbergCement vor diesem Hintergrund mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes und einer leichten Steigerung der operativen Ergebnisse. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert.
Aufgrund der anhaltend hohen Energiekosten blieben aber die Rahmenbedingungen insbesondere im ersten Halbjahr herausfordernd, warnte der DAX-Konzern. Wegen der signifikanten Energiekostensteigerungen hatte HeidelbergCement bereits im vergangenen Jahr ein Sparprogramm aufgelegt, mit dem das Unternehmen die Kosten bis Ende 2022 um mindestens 500 Millionen Euro senken will. Zudem sollen die Verkaufspreise weiter erhöht werden.
2021 schloss HeidelbergCement dank gut laufender Geschäfte mit einem Milliardengewinn. Der auf die Aktionäre anfallende Überschuss betrug 1,76 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen hatten dem Unternehmen ein Jahr zuvor einen Verlust von gut 2,1 Milliarden Euro eingebrockt.
Auch im Tagesgeschäft lief es für die Heidelberger rund. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - das sogenannte RCOBD - stieg wie bereits bekannt auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf fast 3,9 Milliarden Euro. Dazu trug auch das Sparprogramm bei. Der Umsatz legte dank höherer Preise auf vergleichbarer Basis um acht Prozent auf 18,7 Milliarden Euro zu.
Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte HeidelbergCement bereits vor fast zwei Jahren ein Sparprogramm aufgesetzt. Der Konzern drückte die Kosten allein 2020 um rund 1,3 Milliarden Euro und damit stärker als zunächst geplant.
Zudem verkauft Unternehmenschef von Achten weniger rentable Konzernteile. Erst jüngst gab das Unternehmen die Veräußerung von weiteren Vermögenswerten in Spanien und den Verkauf des Geschäfts in Sierra Leone bekannt. 2021 verkaufte das Unternehmen unter anderem auch sein Geschäft im Westen der USA für 2,3 Milliarden US-Dollar (damals 1,9 Mrd Euro). Gleichzeitig baut der Konzern mit dem Zukauf von Corliss Resources sein Geschäft mit Zuschlagstoffen und Transportbeton im Nordwesten der USA und mit der Akquisition von Tanga Cement sein Geschäft in Tansania aus.
HeidelbergCement wird den Geschäftsbericht 2021 und den Dividendenvorschlag am 24. März veröffentlichen.
HeidelbergCement-Aktie schwächer - Ausblick stößt auf Skepsis
Die Aktien von HeidelbergCement sind am Donnerstag nach detaillierten Jahreszahlen und dem Ausblick für 2022 via XETRA abgerutscht. Im wegen der Ukraine-Krise sehr schwachen Gesamtmarkt büßten die Anteile des Baustoffherstellers bis Handelsschluss um 7,22 Prozent auf 56,76 Euro ein. Damit waren die Aktien einer der größten Verlierer im DAX.
Nachdem bereits vorläufige Zahlen bekannt gewesen seien, habe der Fokus auf den Aussagen des Managements zum laufenden Jahr gelegen, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Pierre de Fraguier. Die Managementerwartung eines leicht wachsenden operativen Ergebnisses für 2022 und durchschnittliche Markterwartung eines Plus von 1,5 Prozent stimmten zwar auf den ersten Blick überein, doch er sehe dies anders.
Denn: HeidelbergCement habe auch darauf hingewiesen, dass die Marktbedingungen wegen der weiter hohen Energiekosten herausfordernd blieben, vor allem im ersten Halbjahr, führte de Fraguier aus. "Dies lässt für die Konsensschätzungen Abwärtspotenzial erwarten." Er selbst rechnet wegen des wachsenden Kostendrucks mit einem neunprozentigen Rückgang des operativen Jahresergebnisses.
Auch die Analysten von Davy Research sind vorsichtig gestimmt. Sie lobten mit Blick auf das Zahlenwerk der Heidelberger einerseits den deutlichen Fortschritt, den das Unternehmen mit Blick auf seine langfristigen strategischen Ziele gemacht habe. Andererseits wiesen auch sie auf sehr hohe Energie- und Transportkosten hin. Die hätten die Margen belastet. "Und das dürfte wahrscheinlich bis weit in das Jahr 2022 hinein so bleiben, denn die Unternehmensprognose deute darauf hin, dass die Gewinnspannen trotz erheblicher Preiserhöhungen weiter sinken dürften."
/mne/jha/
HEIDELBERG (dpa-AFX)
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