Munich Re-Aktie: Munich Re auf Kurs - Wachstum und schöne Dividende winken

von Ralf Witzler, Euro am Sonntag

Trotz hoher Belastungen durch Naturkatastrophen und die Corona-Pandemie hat der Münchner Rückversicherer seine selbst gesetzten Ziele übertroffen. Auch sonst präsentiert sich die Munich Re derzeit in einer guten Verfassung, und das wirtschaftliche Umfeld ist vielversprechend. Seine Aktionäre will das Unternehmen mit einer deutlich steigenden Dividende und durch die Wiederbelebung des Aktienrückkaufprogramms nach zwei Jahren pandemiebedingter Abstinenz am geschäftlichen Erfolg beteiligen.

Mit einem Nettogewinn von fast drei Milliarden Euro hat die Munich Re das Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen - ein deutliches Plus im Vergleich zu den 1,2 Milliarden im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Joachim Wenning eine weitere Gewinnsteigerung auf 3,3 Milliarden Euro an.

Der Hauptversammlung will das Management eine Dividende von elf Euro je Aktie vorschlagen. Das entspräche einer Steigerung zum Vorjahr um gut zwölf Prozent. Für die kommenden Jahre bis 2025 hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Dividende jährlich um mindestens fünf Prozent anzuheben. Damit bliebe Munich Re einer der Top-Dividendenwerte in Deutschland. Darüber hinaus soll auch das pandemiebedingt seit März 2020 ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm wieder aufgenommen werden. Bis zur Hauptversammlung Anfang Mai 2023 sollen eigene Aktien im Wert von einer Milliarde Euro zurückgekauft werden.

Zuversicht verbreitete der Konzernchef für die künftige Entwicklung des Rückversicherers, dem er vor etwa einem Jahr mit dem Strategieprogramm "Ambition 2025" einen Wachstumskurs verordnet hat. Das Programm sei "gut aus den Startlöchern gekommen und hat Fahrt aufgenommen", sagte Wenning bei Vorlage der Jahreszahlen. Das zeigt sich etwa bei den Verhandlungen der Verträge mit Erstversicherern zum 1. Januar. Die Münchner verzeichneten fast 15 Prozent mehr Geschäft. Die Preise, bereinigt um zunehmende Risiken, stiegen allerdings lediglich um 0,7 Prozent. Das Marktumfeld biete auch für die anstehenden Erneuerungsrunden mit den Erstversicherern im April und Juli Wachstumsmöglichkeiten.

Auch die Erstversicherungstochter Ergo trug mit einem Gewinn von mehr als 600 Millionen Euro zum Ergebnis bei.

Die größten Schäden, für die die Munich Re im abgelaufenen Jahr aufkommen musste, verursachten der Hurrikan Ida und die Flutkatastrophe in Europa. Die Belastungen summierten sich auf 1,7 Milliarden Euro. Die coronabedingten Sterbefälle in den USA und anderen Ländern kosteten den Konzern 785 Millionen Euro.

Zinswende hilft

Das positive Umfeld für die gesamte Assekuranz wird auch von der anstehenden Zinswende aufgehellt. Versicherer investieren den Großteil ihres Anlagevermögens in festverzinsliche Wertpapiere. Durch die lang anhaltende Periode niedriger Zinsen waren die Einnahmen aus der Kapitalanlage zunehmend unter Druck geraten. Nun, da die Anleiherenditen steigen, dürften sich die Kapitalerträge langfristig erholen. 2021 sank das Kapitalanlageergebnis der Munich Re allerdings noch von 7,6 Milliarden Euro auf knapp 7,4 Milliarden Euro bei einer durchschnittlichen Rendite von 2,8 Prozent.

Widerstandsfähig: Das Geschäftsmodell hält Krisen stand, die Ausschüttungen bleiben verlässlich hoch. Ein Kauf.









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