Sinkende Kali-Preise

K+S-Aktie schwach: Konzern wagt noch keine konkrete Jahresprognose

13.08.13 13:53 Uhr

Der in Turbulenzen geratene Düngemittel- und Salzkonzern K+S will sich noch nicht auf eine konkrete Jahresprognose festlegen. Analyst sieht hohe Gewinnrisiken - die Aktie verliert.

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Der Kasseler DAX-Konzern K+S bestätigte am Dienstag lediglich die Aussagen vom 6. August, wonach er wegen erwarteter Marktturbulenzen nicht mehr damit rechnet, das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht zu steigern. Die Zahlen im ersten Halbjahr lagen zum Teil leicht unter den Markterwartungen.

Von Januar bis Juni erlöste K+S 2,16 Milliarden Euro und damit 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ursache waren hohe Absatzmengen in den beiden Geschäftsbereichen Kali- und Magnesiumprodukte und ein witterungsbedingt gutes Salzgeschäft im ersten Quartal. Das operative Ergebnis (EBIT I) fiel um 6 Prozent auf 440,5 Millionen Euro. Unter dem Strich und bereinigt um das mittlerweile veräußerte Stickstoffdüngergeschäft verdiente K+S 296 Millionen Euro und damit 4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Im größten Geschäftsbereich Kali und Magnesium sanken die Erlöse im ersten Halbjahr um 6 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Verglichen mit dem außergewöhnlich hohen Absatz des Vorjahreszeitraums kam es im zweiten Quartal 2013 zu einer Normalisierung der Absatzmengen bei deutlich unter dem Vorjahr liegenden Preisen. Die rückläufigen Absatzmengen und Preise haben auch das Spartenergebnis im Quartal geschmälert.

Grund für die Prognoserücknahme Anfang des Monats waren Ankündigungen des russischen Rivalen Uralkali, der künftig seine Kalimengen kräftig ausdehnen will. Das könnte die weltweiten Kalipreise im zweiten Halbjahr unter Druck setzen. K+S werde die Wettbewerbsentwicklung fortlaufend beobachten, die Erkenntnisse in die Planungen einbeziehen und sich auf mögliche Veränderungen vorbereiten, hieß es dazu aus Kassel. An dem Projekt zur Erschließung einer neuen Kalimiene in Kanada hält der Konzern weiter fest. Das Legacy-Projekt sei planmäßig fortgeschritten, hieß es.

K+S habe die Erwartungen erfüllt, schrieb Analyst Heinz Müller von der DZ Bank in einem Kommentar. Die Kali-Nachfrage sei hoch geblieben. Der Absatzrückgang sei nach dem starken Vorjahresquartal erwartet worden. Positiv sei zudem der leichte Anstieg des Kali-Preisniveaus im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Experte stuft die K+S-Titel mit "Kaufen" und einem fairen Wert von 23 Euro ein.

Negativ äußerte sich hingegen Bernstein-Research-Analyst Jeremy Redenius, der mit "Underperform" und einem Kursziel von 15 Euro votiert. Zwar habe K+S die Erwartungen in etwa erfüllt, allerdings existierten große Gewinnrisiken durch die möglichen Verwerfungen auf dem Kalimarkt. K+S produzierte zu hohen Kosten und wäre von Preisrückgängen am stärksten betroffen. Zudem sei das das Projekt in Kanada gefährdet, was sogar zu einer Kapitalerhöhung führen könnte. Vor diesem Hintergrund beließ Redenius es zwar beim Kursziel von 15 Euro. Im schlimmsten Fall seien aber 7 Euro denkbar. Die Wahrscheinlichkeit hierfür sei gestiegen. (Dow Jones Newswires & dpa-AFX)

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