Neues Siemens IPO: Wiederholt sich nun die Erfolgsgeschichte von Siemens Healthineers?
Konzernchef Josef Kaeser treibt die Aufspaltung des traditionsreichen Industrie- und Technologiekonglomerats aus München weiter voran. Nach Epcos, Infineon, OSRAM und Healthineers soll nun auch die Kraftwerksparte "Gas and Power" an die Börse gebracht werden.
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Mit dem nun geplanten Börsengang der Kraftwerksparte "Siemens Gas and Power" von Siemens verfolgt Konzernchef Josef Käser eine neue Unternehmensstrategie, die vor allem den Aktionären des Münchner Industriegiganten zugutekommen dürfte. Durch die Abspaltung eines weiteren Hauptgeschäftsfelds des Konzerns erhoffen sich die Münchner eine höhere Flexibilität des Segments und eine höhere Bewertung an der Börse.
Siemens schafft neuen Energieriesen
Ob sich Siemens tatsächlich von seiner früheren Gewinnquelle trennen wird, soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Juni 2020 mit den Aktionären entschieden werden. Sofern Siemens "Gas and Power" zusammen mit der Sparte Siemens Gamesa, einer deutsch-spanischen Tochtergesellschaft für Windenergie, an die Börse geht, würde mit über 80.000 Mitarbeitern und einem Geschäftsvolumen von rund 30 Milliarden Euro ein wahrer Energieriese entstehen.
Neuausrichtung der Konzernmutter
Der Mutterkonzern würde durch eine solche Abspaltung jedoch eine der vier großen Hauptgeschäftsbereiche verlieren. Konzernchef Kaeser könnte das ehemalige Industriekonglomerat somit, ganz nach seinem Willen, gezielt auf neue Technologien ausrichten. Ohne die Energiesparte könnte sich der Konzern somit zukünftig komplett auf die Themen Vernetzung und Automatisierung konzentrieren.
"Die Siemens-Geschäfte der nächsten Generation werden andere Erfolgsmerkmale haben. An die Stelle von Breite, Größe und Gleichschritt treten Fokus, Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit", so Kaeser in Bezug auf die Neuausrichtung des Unternehmens.
"Vision 2020+" ist voll im Gange
Mit der umfassenden Neuausrichtung des Konzerns möchte sich Siemens die Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmens sichern. Um aus einer Position der Stäke heraus handlungsfähig zu bleiben, präsentierte CEO-Kaeser schon im Herbst 2018 das Projekt "Vision 2020+", welches bereits alle Eckpunkte des Konzernumbaus enthielt. Aufgrund dieser Neuaufstellung des Konzerns konnte sich Siemens auch gegen die Wettbewerber behaupten.
Während die Aktie des US-Konkurrenten General Electric in den zurückliegenden fünf Jahren mehr als 60 Prozent an Wert verlor, behaupteten sich die Münchner in einem schwierigen Geschäftsumfeld. Denn im Vergleich zu 2014 notiert die Siemens-Aktie mit einem Preis von 105,45 Euro nun rund acht Prozent höher.
Das Börsenklima wird ausschlaggebend sein
Ob sich der Börsengang von Siemens "Gas and Power" ähnlich positiv entwickeln wird, wie das IPO von Siemens Healthinners, ist jedoch fraglich und hängt maßgeblich von der Verfassung des Gesamtmarktes zu diesem Zeitpunkt ab. Sollte sich das Erfolgs-IPO der Medizintechniksparte jedoch wiederholen, dürften sich die Aktionäre über hohe Kursgewinne freuen. Am Tag des Börsengangs von Siemens-Healthineers startete das Papier schon mit einem Aufschlag von rund vier Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Euro pro Aktie in den Handel. Mit einem gegenwärtigen Kurs bei 35,75 Euro, pendelt der Wert der Anteilsscheine der Siemenstochter nun sogar schon über 27 Prozent über dem damaligen Ausgabepreis.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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Bildquellen: Sean Gallup/Getty Images for Siemens AG, testing / Shutterstock.com
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07.07.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
20.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research |
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