Pressemitteilung gibt Hinweise: Amazons Rabattschlacht Prime Day 2021 weniger erfolgreich?
Wenig überraschend verlief der Prime Day, das zweitägige Shopping-Event des Onlineriesen Amazon, auch 2021 erfolgreich. Doch Formulierungen in der offiziellen Pressemitteilung lassen aufhorchen.
Werte in diesem Artikel
• Amazons Shoppingevent sorgte für 250 Millionen verkaufte Artikel
• Pressemitteilung auffallend verhalten formuliert
• Wachstum abgeschwächt?
"Prime Day brachte die zwei größten Tage aller Zeiten für kleine und mittlere Unternehmen in Amazons Stores weltweit, der Bereich wuchs sogar noch stärker als Amazon Retail und Mitglieder sparten mehr als bei jedem vorherigen Prime Day". Mit diesen Worten läutet der Online-Konzern Amazon seine diesjährige Pressemitteilung zum Prime Day ein, der am 21. und 22. Juni stattfand. Seit 2015 findet das Verkaufsevent, das Millionen Schnäppchen für Mitglieder von Amazons Mitgliederprogramm Prime bietet, statt und häufig vermeldete der US-Konzern im Nachgang des Events neue Superlative. In diesem Jahr fällt die Bilanz zwar erneut positiv aus, sprachlich hält sich der Konzern aber auffallend deutlich zurück - und das bereits das zweite Jahr in Folge.
250 Millionen Artikel verkauft
Der offiziellen Pressemeldung ist zu entnehmen, dass Amazon-Prime-Kunden an den beiden Prime Day-Tagen weltweit 250 Millionen Artikel gekauft haben. Bereits während des Aktionszeitraumes, der zwei Wochen vor dem offiziellen Event startete, hätten Kunden 70 Millionen Produkte von Kleinunternehmen gekauft, die damit 1,9 Milliarden US-Dollar umsetzen konnten. Verglichen zum Jahr zuvor entspricht dies einer Umsatzverdopplung, wie das Unternehmen mitteilte. Während des zweiwöchigen Aktionszeitraumes haben Kunden, die für mindestens 10 US-Dollar Produkte bei kleinen Amazon-Verkäufern erworben haben, einen 10-Dollar-Gutschein zum Einlösen am Prime Day bekommen.
Besonders beliebt waren während der beiden Super-Shopping-Tage Produkte aus dem Elektronikbereich und Amazon-Geräte, zudem hätten Schulartikel auf der Beliebtheitsliste der Käufer weit oben gestanden, wie der Pressemitteilung weiter zu entnehmen ist. In Deutschland und Österreich etwa hätten das Samsung Galaxy Tab A7 Android Tablet, der Beurer BR 60 Insektenstichheiler und Tanqueray Blackcurrant Royale Distilled Gin zu den Bestsellern gehört.
Und auch Services aus dem Amazon-Universum waren während des Shopping-Events wohl beliebt: Besondere Promotions bei Amazon Music hätten demnach dafür gesorgt, dass sich mehr Menschen für die Unlimited-Version des Musikstreamingdienstes von Amazon entschieden hätten, als an jedem anderen Prime Day zuvor.
Alles in allem seien dies die zwei größten Tage aller Zeiten für kleine und mittelständische Unternehmen in Amazon-Stores weltweit gewesen, Kunden hätten so viel sparen können, wie noch nie zuvor, fasst das Unternehmen zusammen.
Superlative kaum zu lesen
Konkrete Umsatzzahlen zum Prime Day selbst lieferte Amazon erneut nicht, im vergangenen Jahr hatte der Konzern aber zumindest die Umsatzzahlen für Drittanbieter offengelegt. Darauf verzichtete der E-Commerce-Riese 2021 komplett.
Dennoch dürfte der Gesamtumsatz im Vorjahresvergleich erneut gestiegen sein. Daten des Digital Economy Index von Adobe zufolge habe Amazon allein am ersten Tag ein Umsatzplus von 8,7 Prozent verzeichnet und konnte Erlöse von 5,6 Milliarden US-Dollar erzielen. Doch das Wachstum dürfte sich abgeschwächt haben - möglicherweise einer der Gründe, wieso sich Amazon in seiner Presemitteilung mit Superlativen auffällig zurück hält.
Bereits im Vorjahr war Analysten der Citigroup aufgefallen, dass die in der Pressemeldung verwendeten Formulierungen im Grundton verhaltener ausfielen als in den Jahren zuvor. Während von 2016 bis 2019 noch vom "größten Tag aller Zeiten" und dem "größten Shopping-Event in der Geschichte von Amazon" die Rede war, fallen die Formulierungen zu den Prime Day 2020 und 2021 deutlich zurückhaltender aus.
Dennoch gehen Experten davon aus, dass der Prime Day für den Internetriesen als Erfolg zu werten ist, auch wenn es möglicherweise keine überdurchschnittliche Steigerung des Umsatzes im Vorjahresvergleich gab. Adobe Analytics schätzt den Gesamtumsatz während des Aktionszeitraumes auf über elf Milliarden US-Dollar - ein geschätztes Plus von rund sechs Prozent im Vorjahresvergleich.
CNBC zufolge könnten Lieferkettenprobleme zum einem gedämpfteren Erfolg im Jahr 2021 beigetragen haben. Viele Drittanbieter hätten unter anderem den weltweiten Chipmangel aber auch den Anstieg von COVID-19-Fällen in zwei der größten Häfen Chinas zu spüren bekommen. Darüber hinaus hätten sich einige Verkäufer dazu entschieden, weniger Prime Day-Rabatte anzubieten, weil sie über unzureichenden Lagerbestand verfügten.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: BobNoah / Shutterstock.com, Twin Design / Shutterstock.com
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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