Selenskyj kritisiert indirekt Ungarns Blockadehaltung

20.03.25 18:16 Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat indirekt Ungarns Blockadehaltung zu einem EU-Beitritt seines Landes kritisiert. "Es ist schlichtweg antieuropäisch, wenn eine einzelne Person Entscheidungen blockiert, die für den gesamten Kontinent wichtig sind oder bereits vereinbart wurden", sagte er in einer Videoschalte zum Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel.

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Selenskyj nannte zwar kein Land namentlich, aber zuletzt hatte Ungarn gemeinsame EU-Stellungnahmen zur Ukraine verhindert. Zudem äußerte sich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban immer wieder kritisch über die Beitrittsgespräche der Europäischen Union mit der Ukraine.

Selenskyj betonte, dass die Ukraine die Anforderungen erfülle, aber es derzeit erhebliche Schwierigkeiten gebe, das erste und weitere Verhandlungskapitel für den EU-Beitritt zu eröffnen. Europa müsse einen Weg finden, um zu verhindern, dass Einzelakteure das blockieren, was für alle notwendig sei.

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Warnung vor leeren Versprechen Moskaus

Nach Auffassung des ukrainischen Präsidenten muss zudem der internationale Druck auf Russland trotz diplomatischer Friedensinitiativen aufrechterhalten werden. Moskau verspreche oft etwas, und ein paar Stunden später bedeute das nichts mehr, sagte er.

Er erinnerte an schwere russische Drohnenangriffe auf die ukrainische Stadt Kropywnyzkyj mit Verletzten in der vergangenen Nacht. Mit US-Präsident Donald Trump habe er am Mittwoch ein konstruktives Gespräch über kommende Verhandlungen in Saudi-Arabien gehabt, berichtete er.

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Hoffnung auf Begrenzung der Kämpfe

"Die Ukraine ist immer für ein Ende der Angriffe auf Energieanlagen und Infrastruktur eingetreten", bekräftigte Selenskyj. Der von Trump vermittelte wechselseitige Verzicht auf Attacken gegen Energieanlagen könnte die erste Begrenzung der Kämpfe seit dem Abkommen über ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer (2022/23) werden./fko/DP/mis