Porsche-Aktie fällt auf Rekordtief: Porsche verkaufte im vergangenen Jahr trotz China-Problemen etwas mehr Autos - Stabiler Ausblick für 2024
Der Autobauer Porsche hat im vergangenen Jahr etwas mehr Sport- und Geländewagen verkauft. Weltweit wurden in den vergangenen zwölf Monaten 320.221 Fahrzeuge ausgeliefert.
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Das waren 3,3 Prozent mehr als 2022, wie der DAX-Konzern am Freitag in Stuttgart mitteilte. Der Absatz wuchs demzufolge in fast allen Weltregionen - im wichtigsten Automarkt China brach er allerdings ein. Dorthin seien 79.283 Wagen ausgeliefert worden. Das entspricht einem Minus von rund 15 Prozent. Der Rückgang sei vor allem auf die herausfordernde Wirtschaftslage in der Region zurückzuführen, hieß es von Porsche. In diesem Jahr geht der Autobauer insgesamt von einem stabilen Absatz aus, wie Vertriebschef Detlev von Platen ankündigte.
Im vergangenen Jahr war Porsches Entwicklung in der Volksrepublik schwächer als die der anderen deutschen Premium- und Luxusautobauer. BMW verzeichnete mit den Marken BMW und Mini in China ein Plus von gut vier Prozent. Die VW-Tochter Audi erzielte dort nach einem schwachen Vorjahr ein Plus von gut 13 Prozent. Einzig Mercedes-Benz hatte auch zu kämpfen und setzte zwei Prozent weniger Autos ab.
In Deutschland wuchs die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge bei Porsche 2023 um gut ein Zehntel. Im restlichen Europa verkaufte das Unternehmen, das mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehört, den Angaben nach rund 12 Prozent mehr Autos. In Nordamerika betrug das Absatzplus 9 Prozent, in Übersee- und Wachstumsmärkten - zu denen unter anderem Afrika, Lateinamerika, Australien, Japan oder Korea gehören - 23 Prozent.
Besonders beliebt war 2023 der Sportwagen-Klassiker 911. Von diesem Modell verkaufte Porsche rund 24 Prozent mehr. Der vollelektrische Taycan, dessen Absatz zuletzt geschwächelt hatte, verkaufte sich ebenfalls besser: Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge stieg um 17 Prozent auf 40 629 Wagen. Der Absatz des Kompakt-SUV Macan trat hingegen auf der Stelle. Vom auslieferungsstärksten Modell Cayenne wurden im vergangenen Jahr rund 8 Prozent weniger verkauft.
Vertriebschef von Platen rechnet mit einem herausfordernden Jahr 2024 - insbesondere mit Blick auf die Marktbedingungen in China. "Wir machen uns fit für die Zukunft und aktualisieren vier von sechs Baureihen", teilte er mit. Das seien so viele Produktanläufe wie noch nie zuvor in einem Jahr. Umso wichtiger sei es, die Absatzstruktur auszubalancieren und die südostasiatischen Märkte weiter zu stärken. Insgesamt setze Porsche 2024 auf ein stabiles Absatzniveau.
China-Schwäche schickt Porsche-Aktie auf Rekordtief
Die Papiere der Porsche AG sind am Freitag nach der Veröffentlichung von Absatzzahlen für das vergangene Jahr auf ein Rekordtief abgesackt. Eine Absatzschwäche in China belastete und drückte auch auf den gesamten europäischen Autosektor, der im freundlichen Börsenumfeld am wenigsten gefragt war.
Letztlich büßten die Anteile von Porsche als DAX-Schlusslicht 2,38 Prozent auf 75,50 Euro ein. Zeitweise waren sie bei 74,80 Euro auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im Herbst 2022 abgesackt. Der Kursverfall der Aktie erstreckt sich bereits auf etwas mehr als ein halbes Jahr. Ende Mai 2023 noch war ein Rekordhoch bei 120,80 Euro markiert worden. Der Verlust der Aktie verläuft sich seither auf 37 Prozent.
Unter den weiteren deutschen Autowerten gaben BMW und Mercedes-Benz zum Wochenschluss nach. Renault und Stellantis in Paris zeigten sich schwach.
Laut Marktexperte Andreas Lipkow haben die Investoren der Porsche AG wohl auf eine baldige Erholung im Autosektor durch eine höhere Nachfrage in China gesetzt. "Der Recovery Trade für die Europäische Wirtschaftsunion ist bereits seit vergangenem Oktober im Gang und da passen dann Aussagen wie die von Porsche überhaupt nicht rein", kommentierte er. Dass Porsche Absatzprobleme in China habe, zeige die schwierige Situation in dem wichtigen Absatzmarkt für den Sportwagenhersteller. Porsche hatte am Morgen bekannt gegeben, dass der Absatz 2023 in fast allen Weltregionen gewachsen war - im wichtigsten Automarkt China allerdings brach er ein.
UBS-Analyst Patrick Hummel verwies in einer Branchenstudie an diesem Tag auf Aussagen von Porsche, dass die Stuttgarter keine Kompromisse bei der Preisgestaltung eingehen wollten, sodass es schwierig werden würde, die Volumenschwäche in China durch Wachstum in anderen Regionen auszugleichen. Daher senkte Hummel seine Umsatzprognose für 2024 und im Anschluss auch sein Kursziel für die Aktie von 115 auf 104 Euro. Er rechnet wegen der Schwäche in China sowie Verzögerungen beim Marktstart neuer Modelle zudem mit insgesamt sinkenden Konsensschätzungen für Porsche, beließ sein Anlageurteil aber auf "Buy".
STUTTGART / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: tratong / Shutterstock.com, Tadeas Skuhra / Shutterstock.com
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