Credit Suisse erhöht Sparziel

Die Schweizer Großbank Credit Suisse greift bei ihren Sanierungsplänen nun zur Brechstange.
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Am Mittwoch verschärfte Vorstandschef Tidjane Thiam sein erst vor einem Jahr beschlossenes und vielerorts als zu zaghaft kritisiertes Umbauprogramm erneut. Jetzt will er die Kosten um eine weitere Milliarde Schweizer Franken nach unten prügeln. Zugleich senkte das Management seine Gewinnziele für zwei wichtige Sparten und machte dafür die politischen Verwerfungen wie den Brexit sowie die Unsicherheit an den Finanzmärkten verantwortlich.
Diesmal überzeugte Thiam die Börse mit seinen radikalen Ankündigungen. Die Credit-Suisse-Aktien gewannen bis zum frühen Nachmittag mehr als sieben Prozent an Wert und waren damit Spitzenreiter unter den europäischen Großbanken. Seit Jahresbeginn haben sie aber immer noch rund ein Viertel verloren. Analysten hatten von Beginn an die vor einem Jahr verkündete Strategie kritisiert. Sie enthielt ihnen zu viele unrealistische Ziele.
SPAREN GEGEN DIE KRISE
"Da von den Märkten weiter keine Unterstützung kommt, müssen wir uns beim Erreichen der Renditeziele noch stärker auf die Kosten konzentrieren", erklärte die Führungsspitze der Bank. Die Ausgaben könne das Geldhaus besser beeinflussen als die Erträge. Thiam, seit knapp eineinhalb Jahren im Amt, will die jährliche Kostenbasis nun bis zum Jahr 2018 unter die Marke von 17 Milliarden Schweizer Franken (15,7 Mrd Euro) drücken. 2015 lagen die jährlichen Ausgaben noch bei 21,2 Milliarden Franken. Bereits im Frühjahr hatte das Management sein ursprüngliches Sparziel angehoben.
Dass sie Ausgaben einsparen kann, hat die Bank in diesem Jahr beweisen. Das gesetzte Ziel von Kostensenkungen von 1,6 Milliarden Franken werde übertroffen, hieß es. Dazu wurden bereits gut 6000 Stellen abgebaut. Wie viele weitere Arbeitsplätze den neuen Einschnitten zum Opfer fallen, ließ die Credit Suisse offen. Ende September gab es in der Bank knapp 48 000 Vollzeitstellen.
ZIELE GESENKT
Thiam betonte, dass er von seiner Strategie weiterhin absolut überzeugt sei. Dabei setzt er vor allem auf einen Ausbau des Geschäfts mit der Vermögensverwaltung. Das stark von den Finanzmärkten abhängige Investmentbanking hat Thiam bereits zurückgefahren.
Allerdings gestaltet sich die Neuausrichtung schwieriger als angenommen. Deshalb senkte Thiam seine Ziele für den 2018 angestrebten Vorsteuergewinn der Asien-Tochter um 500 Millionen auf 1,6 Milliarden Franken und der internationalen Vermögensverwaltung um 200 Millionen auf 1,8 Milliarden Franken. Auf Kurs sieht Thiam das Schweiz-Geschäft, das im kommenden Jahr an die Börse gebracht werden soll.
ÄHNLICHE PROBLEME WIE DIE DEUTSCHE BANK
Credit Suisse befindet sich in einer ähnlich schwierigen Lage wie die Deutsche Bank. Nach der Finanzkrise hatte der Konzern lange an einem breiten Investmentbanking festgehalten im Vertrauen, dass sich das Kapitalmarktgeschäft nach dem Lehman-Schock wieder erholt. Doch diese Besserung ließ bislang auf sich warten. Erst in den vergangenen Monaten zeichnete sich etwa eine Renaissance des Anleihengeschäfts ab.
Seit dem Amtsantritt Thiams, der vom britischen Versicherer Prudential kam, ist der Aktienkurs der Credit Suisse um rund 40 Prozent gesunken. Damit ist seine Bilanz am Kapitalmarkt noch etwas schlechter als die des Deutsche-Bank-Chefs John Cryan, der ebenfalls seit Anfang Juli 2015 an der Spitze der größten deutschen Bank steht. Zum Vergleich: Der Börsenwert der Schweizer Erzrivalin UBS, die von der Finanzkrise stärker betroffen war, aber das Ruder früher herumgerissen hatte, sank in der gleichen Zeit nur um knapp 17 Prozent.
ZÜRICH/LONDON (dpa-AFX)
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