1 Jahr nach dem Börsengang - So entwickelte sich das Softwareunternehmen TeamViewer
Mit einem Volumen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro gelang dem schwäbischen Fernwartungssoftwareunternehmen TeamViewer im September 2019 der größte deutsche Tech-Börsengang seit dem Jahr 2000. Anleger, die damals schon dabei waren, können nun auf ein renditestarkes Jahr zurückblicken.
Werte in diesem Artikel
• TeamViewer konnte über 50 Prozent zulegen
• Softwarespezialist gilt als Corona-Profiteur
• Hauptaktionär Permira reduziert allmählich sein Engagement
Der Börsengang der Göppinger Software-Firma TeamViewer, welcher am 25. September 2019 durchgeführt wurde, sorgte für einen neuen Rekord auf dem Frankfurter Parkett. So gelang dem Konzern, mit einem Emissionsvolumen von 2,2 Milliarden Euro, der größte deutsche Tech-Börsengang seit dem Infineon-IPO im Jahr 2000.
Finanzinvestor machte Kasse, Anleger zahlten drauf
Das britische Private-Equity-Haus Permira übernahm die Göppinger Software-Schmiede im Jahr 2014 für einen Preis von 870 Millionen Euro und trimmte den Konzern unmittelbar auf Profitabilität. So gelang es mit Hilfe der Briten, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2019 den Sprung in die Gewinnzone schaffte.
Mit dem im September 2019 durchgeführte Teil-Börsengang des Unternehmens versilberten sich die Briten dementsprechend ihr Investment. Unter dem Strich sammelte Permira nämlich insgesamt 2,2 Milliarden Euro für rund 42 Prozent des Softwareunternehmens ein. Während der Private-Equity-Investor allein mit diesem Teil-Exit schon das rund 1,5-fache des Kapitaleinsatzes aus dem Jahr 2014 einnahm, mussten die ersten Anleger sogar draufzahlen.
Denn der erste Börsenkurs der Aktie lag lediglich auf dem Ausgabepreis von 26,25 Euro je Aktie, wodurch die ersten Investoren keinen Zeichnungsgewinn erzielen konnten. Darüber hinaus rutschen die Papiere am ersten Handelstag zeitweise auf bis zu 24,80 Euro und schlossen schließlich bei einem Niveau von 25,30 Euro, was einem Kursverlust von rund 3,6 Prozent entsprach.
TeamViewer übertrumpfte sogar den NASDAQ
Nun, rund ein Jahr nach diesem sehr holprigen Börsenstart, kann man jedoch sehen, dass sich Geduld an der Börse meistens auszahlt. Mit einem aktuellen Börsenkurs von knapp über 40 Euro notieren die Papiere des Fernwartungssoftwarekonzerns nämlich gut 52 Prozent über dem damaligen Ausgabepreis von 26,25 Euro. Mit einer derartigen Performance konnte das schwäbische Unternehmen in den vergangenen 52-Wochen sogar den US-Technologieindex NASDAQ-Composite in den Schatten stellen.
Anfang Juli 2020 notierte die Aktie sogar zeitweise bei über 53 Euro, war im Vergleich zum IPO-Preis einer Performance in Höhe von rund 100 Prozent entsprach. Gut getimte Investoren, die seit dem Börsengang bei TeamViewer an Bord waren, konnten ihren Kapitaleinsatz somit sogar schon verdoppeln.
Hauptaktionär nutzte die Gunst der Stunde
Die hervorragende Kursentwicklung der TeamViewer-Aktie weckte natürlich auch bei dem britischen Hauptaktionär Permira Begehrlichkeiten. So nutzte der Private-Equity-Investor die Gunst der Stunde und verkaufte im ersten Halbjahr 2020 mehrere Tranchen an TeamViewer-Papieren und reduzierte so seinen ursprünglichen Mehrheitsanteil von 58 Prozent auf 39 Prozent.
Durch den Börsengang und zwei separate Aktienplatzierungen im März und im Mai 2020 steigerten die Briten den Wert ihres ursprünglichen 870-Millionen-Investments somit schon jetzt auf rund 3,9 Milliarden Euro.
Corona-Pandemie schafft hohe Nachfrage
Die Softwarelösungen von TeamViewer erlangten gerade während der Corona-Pandemie neue Beliebtheit, da viele Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten mussten und somit auf den Fernzugriff und Fernsupport ihres digitalen Arbeitsplatzes angewiesen waren.
"Corona ist ein Katalysator, der dafür sorgt, dass sich viel mehr Unternehmen Gedanken über die Digitalisierung machen müssen, und das sehr schnell. Dadurch haben wir zusätzliche Nachfrage bekommen", so Oliver Steil, der TeamViewer-Chef in einem Interview mit dem Handelsblatt in Bezug auf die Auswirkungen der Pandemie.
Analysten bleiben trotzt Kursrally optimistisch
Die Softwarelösungen von TeamViewer treffen aufgrund der Corona-Pandemie genau den Nerv der Zeit. Dementsprechend liegen die Kursziele der Analysten, die sich umfassend mit dem Göppinger Konzern beschäftigen, allesamt über dem aktuellen Kursniveau.
Während die Experten von Goldman Sachs an einen fairen Wert in Höhe von 50 Euro je Aktie glauben, kalkulieren die Analysten von RBC Capital Marktes und Berenberg sogar mit einem Kursziel von 58 Euro. Die JPMorgan-Analystin Stacy Pollard glaubt darüber hinaus sogar an Kurse von 62 Euro. In Bezug auf einen aktuellen Kurs von rund 40 Euro hätte die Aktie somit noch ein Potenzial von ca. 55 Prozent.
Vorsicht vor Permira!
Die Vergangenheit zeigte deutlich, dass der britische Private-Equity-Investor Permira auf dem aktuellen Kursniveau durchaus dazu bereit ist, größere Anteile des Unternehmens zu veräußern. Dementsprechend ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Briten, sofern der Kurs der Aktie wieder neue Höchstkurse erreicht, erneut größere Aktienpakete des Unternehmens auf den Markt werfen.
Je nach der Strategie und Philosophie von Permira ist es sogar gut möglich, dass sich die Private-Equity-Investoren nun komplett aus dem Unternehmen zurückziehen. Denn aufgrund des aktuellen Marktumfelds und der positiven Stimmung rund um den Softwarekonzern bestünde die Chance für Permira, die restlichen Anteile des Konzerns relativ teuer platzieren zu können.
Anleger, die sich nun für die Papiere des Göppinger Softwarespezialisten interessieren, sollten diese Eventualität somit stets im Hinterkopf behalten. Denn sofern Permira seinen Anteil in den kommenden Monaten weiter reduziert, geht dies höchstwahrscheinlich kurz- bis mittelfristig zulasten der Performance der TeamViewer-Aktie.
Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net
Ausgewählte Hebelprodukte auf Goldman Sachs
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Goldman Sachs
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Goldman Sachs News
Bildquellen: II.studio / Shutterstock.com, Teamviewer
Nachrichten zu TeamViewer
Analysen zu TeamViewer
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
19.11.2024 | TeamViewer Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
07.11.2024 | TeamViewer Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
07.11.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
06.11.2024 | TeamViewer Outperform | RBC Capital Markets | |
06.11.2024 | TeamViewer Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
19.11.2024 | TeamViewer Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
07.11.2024 | TeamViewer Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
06.11.2024 | TeamViewer Outperform | RBC Capital Markets | |
06.11.2024 | TeamViewer Kaufen | DZ BANK | |
06.11.2024 | TeamViewer Buy | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
07.11.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
05.08.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
31.07.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
16.05.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
08.05.2024 | TeamViewer Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
07.05.2024 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.02.2024 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.02.2024 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
11.12.2023 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.11.2023 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für TeamViewer nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen