Intel-Aktie rauscht an der NASDAQ zweistellig ab: Intel wird für Erlöse vorsichtiger
Der Halbleiter-Riese Intel hat die Wall Street mit seinem Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht.
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Intel stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit gut 14 Milliarden Dollar gerechnet. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie blieb deutlich unter den Erwartungen.
Die Prognose zeigt, dass Intel-Chef Pat Gelsinger bei der Umgestaltung des einst dominierenden Chipunternehmens noch viel Arbeit vor sich hat. Nicht nur bei Technik für Rechenzentren ist die Konkurrenz stark. Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen.
Im vergangenen Quartal steigerte Intel den Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar (14,2 Mrd Euro) und übertraf damit etwas die Markterwartungen. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 2,7 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 700 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.
Die Entwicklung einzelner Sparten zeigt, wo die Probleme liegen. Bei PC-Prozessoren stiegen die Erlöse mit der Erholung des Computer-Marktes um ein Drittel auf 8,8 Milliarden Dollar. Gelsinger geht davon aus, dass die Verkäufe von Personal Computern wieder auf etwa 300 Millionen Geräte pro Jahr steigen. Intel will den Absatz mit dem Konzept des "KI-PC" befeuern, der besonders gut für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz ausgelegt sein soll.
Im Geschäft mit Technik für Rechenzentren sank der Umsatz dagegen um zehn Prozent auf vier Milliarden Dollar. Das lag unter den Erwartungen der Analysten. Hier machte Intel zuletzt unter anderem der kleinere Rivale AMD (AMD (Advanced Micro Devices) ) zu schaffen. Außerdem ist mit zunehmender Nutzung von Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz der Halbleiterkonzern NVIDIA mit seinen speziell darauf ausgerichteten Chips auf dem Vormarsch.
Ausblick brockt Intel-Aktien Rückschlag im Aufwärtstrend ein
Eine enttäuschende Geschäftsprognose hat den Kurs der Aktie am Freitag einbrechen lassen. Im NASDAQ-Handel sackte das Intel-Papier zuletzt um 11,91 Prozent auf 44,65 US-Dollar ab. Damit ist der gute Jahresauftakt 2024 bereits wieder Makulatur. Die Papiere des Herstellers von Halbleitern, Datenzentren und Software fielen auf ein Tief seit Mitte Dezember.
"Mit Intel hat die aktuelle Berichtssaison die nächste große Enttäuschung", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Der Branchenriese stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit gut 14 Milliarden gerechnet. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie blieb deutlich unter den Erwartungen.
Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets erläuterte: "Intel sorgt auch deshalb für lange Gesichter an der Börse, weil die Anleger nach dem optimistischen Ausblick des asiatischen Konkurrenten TSMC den Chipsektor zu einem der Favoriten für 2024 bestimmten". Die Frage sei nun, ob eher hausgemachte Probleme bei Intel für Zurückhaltung sorgen oder ob der Blick auf die zu erwartende weltweite Chipnachfrage wieder etwas geschärft werden müsse.
Nach Einschätzung des Tech-Experten Timothy Arcuri von der Bank UBS boten die Aussagen von Intel Licht und Schatten. Negativ sei, dass die Ziele für das laufende erste Quartal hinter den Annahmen der meisten Marktakteure zurückgeblieben seien. Die gute Nachricht sei, dass Intel die bilanziellen Risiken für den Rest des Jahres in den Griff zu bekommen scheine. Auch hätten Aussagen des Managements in einer Telefonkonferenz die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich Intel in zwei Unternehmen aufspalten könnte - ein Szenario, das Arcuri schon länger favorisiert.
Nicht ganz außer Acht lassen darf man mit Blick auf den Kursrücksetzer, dass Intel-Aktien in den vergangenen Monaten exzellent gelaufen sind. Dümpelten die Papiere vor knapp einem Jahr noch unter 25 Dollar, so haben sie ihren Wert seitdem verdoppelt. Zwischenzeitliche kräftige Rücksetzer gab es in dieser Aufwärtsphase mehrmals, sie wurden aber immer wieder auch für Käufe genutzt. p>SANTA CLARA / NEW YORK (dpa-AFX)
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