Schritt auf Android-Geräte

Apples gewagter Angriff auf Facebook

03.11.16 11:02 Uhr

Apples gewagter Angriff auf Facebook | finanzen.net

Apple plant mit seinen neuesten Plänen einen Direktangriff auf Facebooks Messenger-Tochter WhatsApp. Doch kann der iKonzern den Marktführer wirklich ins Wanken bringen?

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Android-User aufgepasst: Apple zieht offenbar in Betracht, von seiner exklusiven iOS-Only Marketingstrategie abzurücken und forciert die Verbreitung seiner Messenger-App "iMessage" für Android Produkte.
Diese Nachricht verwirrte die Anleger: Apple möchte iMessage künftig auch für Android-Geräte anbieten. Doch wieso sollte Apple von seiner Android-feindlichen Philosophie abweichen? Und welche Chancen rechnet sich der Techkonzern gegen den Marktführer WhatsApp aus, dessen Nutzerzahlen in diesem Jahr die Milliardengrenze überschritten haben?

Übernimmt sich Apple mit dieser offensiven Idee?

Der IT-Experte John Gruber glaubt nicht, dass Apple bei einer solchen Aktion chancenlos wäre. Er sieht Apples Gedankenspielerei nicht als Abkehr von der bisherigen iOS-Only Marketingstrategie. Stattdessen versteht er die iMessage App als einen ungewollten Kleber, der keinesfalls einen Nutzerumstieg zu Android-Produkten zur Folge hätte. "Apple schafft Verlangen, nicht Verpflichtung", so die Einschätzung des Experten.

Kunden profitieren von der Entwicklung

Bei einer Nutzerzahl von über einer Milliarde bei WhatsApp ist das Marktpotenzial nahezu ausgereizt. Die Märkte sind beinahe gesättigt, denn dem Wachstum sind logische Grenzen gesetzt. Doch Konkurrenz belebt das Geschäft. Steigt Apple als Rivale in den WhatsApp-Markt ein, steigt die Wettbewerbsintensität. Hauptprofiteure sind die Kunden, denn diese dürften sich dann auf häufigere und neuere Innovationen freuen. So könnte Apples Markteintritt dafür sorgen, dass WhatsApp innovativere Features als der neue Wettbewerber anbietet, um die Kunden beim eigenen Messenger-Dienst zu halten. Für Apple wiederum wäre die Idee auch in Anbetracht der strategischen Unternehmensentwicklung relevant. Aktuell liegt der Marktanteil von Android bei 87,5 Prozent und damit auf einem neuen Rekordwert. Apples Betriebssystem iOS lief im September 2016 hingegen auf 12,1 Prozent der Smartphones weltweit. Wenn Apple es schafft, iMessage so attraktiv zu machen, dass es als Kaufargument für ein iPhone zählt, könnte man den Wettbewerbern Marktanteile abnehmen.

WhatsApp-User durchaus wechselbereit

Eine breite Angriffsfläche bietet WhatsApp beim Thema Datenschutz. Besonders die jüngste Anpassung der Datenschutzbedingungen hatte zu einer Debatte über die Verbindungspflicht von WhatsApp zum sozialen Datenriesen Facebook geführt. Viele Nutzer sehen diese Pflichtänderung kritisch. Auch ein unabhängiges Beratungsgremium der EU-Kommission nimmt die Änderungen kritisch ins Visier und argumentierte mit dem Artikel 29 - Datenschutzgruppe. Demnach sei ungeklärt, an wen und zu welchem Zweck Whatsapp-Nutzerdaten übermittelt werden. Die Experten stellen hinsichtlich der geänderten Geschäftsverbindungen in Frage, ob diese überhaupt in Einklang mit geltenden EU-Recht zu bringen ist.

Experte sieht Apples Pläne kritisch

Lauten Goode von "The Verge" glaubt hingegen nicht, dass sich Apple mit dem Einstieg auf Android-Geräte einen Gefallen tun wird. Für ihn sei der hauseigene Messenger iMessage ein "Kleber, der Leute an ihren iPhones und Macs festhalten lässt". Er schätzt die Gefahren drohender Nutzerumstiege höher ein. Denn WhatsApp ist angesichts seiner massiven Nutzerzahl Marktführer, ein innovativer noch dazu. Dass der Nutzen eines Netzwerks mit der Anzahl seiner Nutzer steigt, hat der Internetriese Facebook bereits 2014 erkannt, als sich der Zuckerberg-Konzern den Messenger für 19 Milliarden US-Dollar einverleibte. Seitdem hat sich die Zahl der Nutzer verfünffacht, was den Wert des Messengers zusätzlich gesteigert hat. Angesichts der Größe von WhatsApp bleibt Facebook trotz der Überlegungen von Apple wohl auch gelassen. Denn der Gewöhnungseffekt dürfte bei vielen Nutzern ungleich höher zu bewerten sein, als die Sorge um die Datensicherheit durch die Zugehörigkeit zum Facebook-Universum. Zudem stellt sich für den Nutzer am Ende die Frage, wem man seine Daten lieber geben will: Facebook oder Apple. Denn auch der iKonzern sammelt Nutzerdaten, auch wenn das Unternehmen immer wieder den Privatsphäreaspekt betont. Der Spagat zwischen Datensammlung und dem Schutz der Privatsphäre dürfte hingegen auch für einen Techriesen wie Apple kein leichter sein.


Redaktion finanzen.net

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