Yannis Varoufakis über die wahren Gründe seines Rücktritts
24.07.15 16:25 Uhr
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In einem Interview erklärt der griechische Ex-Finanzminister nun die Gründe für seinen Rücktritt nach dem Referendum.
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Yannis Varoufakis, der ehemalige griechische Finanzminister, erklärte am 6. Juli seinen Rückzug aus dem Amt. Der Zeitpunkt kam für einen Großteil der Beobachter überraschend, denn nur einen Tag zuvor hatte die griechische Bevölkerung den Reformkurs der europäischen Geldgeber in einem Referendum mehrheitlich abgelehnt. Ein Ausgang, den Varoufakis zuvor ausdrücklich befürwortet hatte.
Die Gründe für den Rücktritt
Seit dem Rücktritt kochte die Gerüchteküche, denn über die wahren Gründe für seine Entscheidung ließ der sonst so redselige Politiker die Öffentlichkeit weitgehend im Unklaren. Nun äußerte er sich erstmals. Gegenüber dem ZDF-Morgenmagazin nannte er die wahren Gründe für seinen Abgang.Stütze für Tsipras
Im Interview erklärte er, die Mehrheit des Verhandlungsteams, das Varoufakis als "Kriegskabinett" bezeichnet, habe das großartige Nein der Bevölkerung nicht als Chance wahrgenommen um den Verhandlungspunkt gegenüber den Institutionen zu erneuern. Er habe mit seinem Rücktritt das Beste für den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras getan. "Ich bin eindeutig nicht gegen Tsipras", räumte er mit entsprechenden Presseberichten der vergangenen Tage auf. Aufkommende Pläne zur Spaltung der regierenden Syriza-Partei erteilte er in diesem Zusammenhang eine klare Absage.Grexit-Befürworter in der Kritik
Ein weiterer Grund seines Rücktritts am Folgetag des Referendums seien die Kräfte in Europa, welche klar auf einen Grexit spekuliert haben. Hierzu zähle auch der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, welchen er in den persönlichen Gesprächen als offen und direkt bezeichnet. In den Medien habe Schäuble jedoch "kein gutes Wort" über ihn verloren. Zudem habe Europa den Griechen nie eine ehrenvolle Vereinbarung zugestanden, so Varoufakis weiter.Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Hannelore Foerster/Getty Images, ARIS MESSINIS/AFP/Getty Images