Hannover-Rück-Aktie schwächer: Tochter E+S sieht nach Unwettern weitere Preiserhöhungen - Tariferhöhungen bei Kfz-Versicherer
Die Preise für Rückversicherungsschutz in Deutschland dürften angesichts des anhaltenden Schadentrends weiter steigen.
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Die Hannover Rück rechnet in ihrem Deutschlandgeschäft E+S Rück im kommenden Jahr mit einer zunehmenden Nachfrage nach Naturkatastrophendeckungen bei gleichzeitig steigenden Preisen, wie der Rückversicherungskonzern anlässlich des Branchentreffens in Baden-Baden mitteilte.
"Die Versicherungsbranche in Deutschland sieht sich seit Jahren mit einer Vielzahl von Naturkatastrophen konfrontiert, die erhebliche Schäden verursachen", sagte Hannover-Rück-Vorstandsmitglied Michael Pickel. "Auch in diesem Jahr kam es bereits zu verheerenden Überschwemmungen, die an außerordentliche Unwetter mit Hagel und Starkregen sowie Sturzfluten und Winterstürme in den Vorjahren anknüpfen."
Weiter defizitär sieht E+S Rück die Kraftfahrtversicherung, die nach Volumen größte Sparte der Schaden- und Unfallversicherung. Die Preiserhöhungen der Erstversicherer hätten noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. "Die Schadenhäufigkeit nimmt nicht ab und die Ersatzteil- und Werkstattkosten steigen deutlich oberhalb der Inflation", sagte Pickel. "Die Erstversicherer werden in den kommenden Jahren nicht um weitere deutliche Preisanhebungen in der Kfz-Versicherung herumkommen."
Im Bereich Cyber-Deckungen habe der Markt bereits 2023 wegen sinkender Preise und verstärktem Wettbewerb stagniert. Es bestehe aber Anpassungsdruck, da die durch Cyber-Angriffe verursachten Schäden stiegen.
Hannover Rück: Deutsche Kfz-Versicherer erhöhen Tarife weiter
Autobesitzer in Deutschland müssen für ihre Kfz-Versicherung laut der Hannover Rück 2025 noch tiefer in die Tasche greifen. Die Branche hebe ihre Tarife in der Kfz-Haftpflicht für das kommende Jahr voraussichtlich im Schnitt um acht Prozent an, teilte der weltweit drittgrößte Rückversicherer beim Branchentreffen am Montag in Baden-Baden mit. In der Vollkasko dürften die Beiträge durchschnittlich sogar um etwa zwölf Prozent steigen, in der Teilkasko um acht Prozent.
Angesichts immer teurer Ersatzteile und Reparaturen reichten die Erhöhungen jedoch nicht aus, um die deutschen Kfz-Versicherer aus der Verlustzone zu bringen. "Die Erstversicherer werden in den kommenden Jahren nicht um weitere deutliche Preisanhebungen in der Kfz-Versicherung herumkommen", sagte der scheidende Deutschlandchef der Hannover Rück, Michael Pickel.
Das Vergleichsportal Verivox hatte Versicherungswechslern bereits Ende September noch deutlichere Preiserhöhungen vorausgesagt: Die Angebote lagen demnach 21 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Die Hannover Rück betrachtet hingegen nicht nur die Konditionen für Wechsler und Neukunden, sondern auch für Autobesitzer, die ihren Kfz-Versicherern treu bleiben. Als größter Kfz-Rückversicherer für den deutschen Markt hat der Konzern einen besonders guten Einblick in die Preisgestaltung von Erstversicherern wie Huk Coburg und Allianz.
Via XETRA verliert die Hannover-Rück-Aktie zeitweise 1,4 Prozent auf 254,10 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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Bildquellen: Hannover Rück
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