Warum Apples Kreditkarten-Deal bei etlichen Großbanken auf Ablehnung stieß
Die Apple-Kreditkarte, die der iKonzern im März präsentierte, gilt als besonders kundenfreundlich - doch etliche Investmentbanken, wie die Citigroup, zeigten sich alles andere als begeistert davon, diesbezüglich einen Deal mit Apple einzugehen.
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Letztendlich konnte der iKonzern Goldman Sachs als Partner für seine markeneigene Kreditkarte gewinnen - ab diesem Sommer soll die Apple Card verfügbar werden. Wie CNBC nun berichtet, schmetterten etliche Konkurrenten der US-Großbank diesen Deal zuvor ab. Dabei klang es bei der Präsentation der Apple Card durch CEO Tim Cook so, als würde mit dem neuen Service das Kreditkartenerlebnis revolutioniert werden.
Citigroup zog sich aus Deal zurück
Laut einem Bericht des US-amerikanischen Nachrichtensenders, befand sich die Investmentbank Citigroup bereits in Verhandlungsgesprächen mit Apple, um einen möglichen Deal für die iCard zu finden. Jedoch seien die Zweifel des Kredithauses erheblich gewesen, weshalb sich Citigroup aus diesem Deal zurückzog. Mit der Sache Vertraute hätten erzählt, dass besonders ein akzeptabler Gewinn durch eine derartige Kooperation in Frage stand. Auch andere große Banken, darunter JPMorgan und Barclays, standen dem iKonzern wohl mit einem Angebot gegenüber. Doch offenbar überwiegen die Nachteile für die kooperierende Bank.
Apple Card: Schlechter Deal für Banken?
Was Apples Kreditkarte auszeichnet, sind die kundenfreundlichen Faktoren: Sie soll gebührenfrei sei und über eine Software, die den Kunden dabei hilft, Schulden gering zu halten oder abzubauen, verfügen. Darüber hinaus intendiert Apple, die iKreditkarte mit niedrigen Zinssätzen und einer kalender-basierten Abrechnung anzubieten. Doch was für den Kunden als besonders vorteilhaft gilt, ist in diesem Fall für die Partnerbank ein klarer Nachteil - denn es erschwert dem kooperierendem Geldhaus, mit dem Deal Geld zu verdienen. Insbesondere mit Kreditkartenzinsen erwirtschaften Banken enorme Summen. Im Jahr 2018 mussten US-Bürger Zinsen in Höhe von 113 Milliarden US-Dollar begleichen. Der Deal mit der Apple Card weist auf eben diese Spannungen hin. Der gebührenfreie Faktor und die niedrigen Zinsen bieten Vorteile für die Besitzer der Apple Card, für die kooperierende Bank ist allerdings eine viel geringere Gewinnspanne möglich. Goldman Sachs dürfte es folglich also schwieriger haben, den Deal mit Apple lukrativ zu gestalten. Doch Goldman Sachs zeigt sich begeistert: "Wir freuen uns, dass Kunden die Apple Card verwenden, mit der sie die Kontrolle über ihr finanzielles Leben behalten können", kommentierte der Sprecher der in New York ansässigen Filiale Andrew Williams gegenüber CNBC die Partnerschaft mit Apple.
Zu "cool" für eine Kooperation?
Vermehrt schließen sich riesige Technologie-Konzerne mit Banken zusammen um Finanzdienstleistungen anzubieten - so wie Apple und Goldman Sachs. Peter Wannemacher, der Analyst bei dem Marktforschungsinstitut Forrester Research ist, wies auf die Problematik hin, die dieser Deal aufwirft: "Aus dem Sichtwinkel der Profitabilität bringt es für jede Bank Gefahren mit sich, Deals wie diesen einzugehen", zitiert ihn CNBC. Wannemacher erklärt auch, dass Banken immer öfter Partnerschaften vermeiden, bei denen das Gegenüber "cooler" wirkt und sie sich deshalb sehr genau überlegen, "mit Unternehmen wie Apple oder Uber einen Deal zu machen". Allerdings entstehe dadurch die Gefahr, dass die "wirtschaftlichen Gewinne" darunter leiden.
Doch laut CNBC wird erwartet, dass Goldman Sachs durch sein erstes Kreditkartengeschäft rund 21 Millionen Kunden gewinnen wird - dafür muss das Geldhaus allerdings auch seine Tätigkeiten ausweiten, um die Kunden bedienen zu können. Der Erfolg der Apple Card hängt wohl vor allem davon ab, wieviele Verbraucher tatsächlich Interesse an der Kreditkarte des iKonzern haben. Weitere Details zum Deal sind allerdings bislang nicht durchgesickert.
Redaktion finanzen.net
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