Rückschlag

Merck-Aktie sackt ab: Merck stellt Phase-III-Studien mit Krebsmittel Xevinapant ein

25.06.24 16:28 Uhr

Dämpfer für Merck: Xevinapant-Studie gescheitert - Rückschlag im Kampf gegen Krebs - Merk-Aktie tiefrot | finanzen.net

Die Darmstädter Merck KGaA muss erneut einen Rückschlag in einer Medikamentenstudie hinnehmen.

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Wie der Konzern mitteilte, hat er eine Phase-III-Studie mit den Medikament Xevinapant in lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie (CRT) eingestellt. Es sei nach einer Zwischenanalyse davon auszugehen, dass die Studie das primäre Ziel der Verlängerung des ereignisfreien Überlebens nicht erreichen würde. Auch die Studie X-Ray Vision, die Xevinapant plus Strahlentherapie untersucht, wurde beendet.

Xevinapant galt bisher als ein Hoffnungsträger für die Medikamentenpipeline von Merck, insbesondere nachdem im Dezember Evobrutinib zur Behandlung von Multipler Sklerose in der klinischen Prüfung gescheitert war. Die Analysten der Citigroup schätzten das Spitzen-Umsatzpotenzial von Xevinapant zur Behandlung von Kopf- und Halskrebs im Frühjahr auf 1,4 Milliarden Euro.

Merck KGaA entsetzt Anleger mit Ende für Krebsmittel-Programm

Die Einstellung zweier Studien für den Einsatz des Hoffnungsträgers Xevinapant durch die Merck KGaA hat die Anleger an der Börse am Dienstagmorgen verschreckt. Im frühen Handel auf Xetra brachen die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns um fast 10 Prozent auf knapp 151 Euro ein. Sie rutschten auf den niedrigsten Stand seit Anfang Mai. Aktuell geben sie noch 5,54 Prozent auf 157,80 Euro ab.

Die Darmstädter nahmen den Misserfolg bei den beiden weit fortgeschrittenen Studien zum Anlass, um das ganze Forschungsprogramm mit dem Krebsmittel Xevinapant einzustellen. Bei der einen Studie handelt es sich um eine Kombination des Mittels mit Chemotherapie bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Die Studie werde voraussichtlich nicht das primäre Ziel erreichen, so Merck. Zudem werde eine Studie für eine Kombination von Xevinapant mit Strahlentherapie beendet.

Analyst Brian Balchin vom Investmenthaus Jefferies hatte einer Einstellung der Studien für den Einsatz bei lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren lediglich eine Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent beigemessen. Der Experte rechnete bereits vor Beginn des Aktienhandels mit einem prozentual mittleren bis hohen einstelligen Kursabschlag für die Merck-Papiere.

Grundsätzlich könnten Investoren nun die Fähigkeit des Unternehmens in puncto Forschung und Entwicklung hinterfragen, so Balchin. Nicht zuletzt mit Blick auf jüngst enttäuschende Studiendaten für das Mittel Evobrutinib gegen Multiple Sklerose.

So sah es auch ein Aktienhändler: "Nun dürfte die Debatte Fahrt aufnehmen, wie man die Forschung und Entwicklung in der Pharmasparte von Merck wiederbeleben kann". Dies laste schwer auf dem Aktienkurs. Andererseits seien die negativen Nachrichten nun bekannt und im Aktienkurs eingepreist.

"Damit erleidet einer der Hoffnungsträger nicht nur für alle Patienten, sondern auch für das Unternehmen einen herben Rückschlag", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets das Ende der Studien. Der Aktienkurs habe nun eine Unterstützung an der runden Marke von 150 Euro angesteuert. Sollte der Kurs darunter fallen, dürfte aus Anlegersicht das Tief von Mitte April bei 142,70 Euro in den Fokus rücken.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Merck KGaA

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