Rückschlag

Deutsche Exporte fallen im Januar überraschend

04.03.22 16:02 Uhr

Deutsche Exporte fallen im Januar überraschend | finanzen.net

Die deutsche Exportwirtschaft hat im Januar einen überraschenden Rückschlag erlitten.

Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 2,8 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 1,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 7,5 Prozent höher.

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Die Importe fielen im Januar um 4,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 22,1 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, waren die Exporte im Januar kalender- und saisonbereinigt 4,0 Prozent und die Importe 17,8 Prozent höher.

Insgesamt wurden im Januar kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 116,9 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 107,5 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt 9,4 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 8,0 Milliarden Euro gerechnet.

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Die meisten deutschen Exporte gingen im Januar in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 3,0 Prozent mehr Waren exportiert als im Dezember. Die Exporte in die Volksrepublik China stiegen um 13,7 Prozent. Die Exporte in die EU-Staaten sanken um 9,6 Prozent, in die Staaten der Eurozone wurde 8,8 Prozent weniger exportiert.

Im Außenhandel mit Russland, der im Januar noch nicht durch die infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine getroffenen Sanktionen eingeschränkt war, stiegen die Exporte gegenüber Dezember um 14,4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Die Importe aus Russland nahmen um 18,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu.

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Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: Gunnar Pippel / Shutterstock.com