So teuer könnte Facebook der Datenskandal zu stehen kommen
Für Facebook lief es zuletzt nicht optimal: Nachdem bekannt wurde, dass die Analysefirma Cambridge Analytica an 87 Millionen Nutzerdaten kam und diese unter anderem für den US-Wahlkampf nutzte, vermeldeten Werbekunden des weltweit größten Social-Media-Portals Anzeigen auf Facebook vorerst einzustellen und der Hashtag #deletefacebook, der Nutzer zum Löschen ihres Facebook-Accounts animiert, ging viral.
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Facebook-Chef Mark Zuckerberg stellte sich vergangene Woche einer Befragung durch den US-Kongress, bei der er sich reumütig zeigte und Fehler eingestand. Der 33-jährige musste jedoch öfter eingestehen, nicht auf alle Fragen konkrete Antworten zu haben. Auf die Frage eines US-Senators, wie das Social-Media-Unternehmen denn sein Geld verdiene, wenn es doch einen kostenfreien Service für die Nutzer anbiete, stellte Zuckerberg leicht verwundert über die Unwissenheit klar, dass Facebook sich beinahe komplett über Werbeanzeigen finanziert.
Werbeanzeigen sind Haupteinnahmequelle
Klarheit schafft hier auch ein Blick auf die Geschäftszahlen aus dem vergangenen Jahr: Von den Einnahmen in Höhe von 40,653 Milliarden US-Dollar verdankt das Unternehmen 39,942 Milliarden US-Dollar der Werbung. Dies entspricht einem Plus von 49 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
Daniel Ives, Leiter der Unternehmensentwicklung bei GBH Insights, äußerte gegenüber CNBC, dass diese Werbeeinnahmen der Block seien, der nun "in Gefahr" sei. Um die drei Prozent könnten die Einnahmen sinken, was in Zahlen zwischen ein bis zwei Milliarden US-Dollar weniger Erlöse für den Tech-Konzern bedeuten könnte. Der Grund für die prophezeiten geschmälerten Werbeeinnahmen liegt laut Ives in langsamer wachsenden Nutzerzahlen, weniger Aktivität der Nutzer auf der Social-Media-Plattform und möglicher staatlicher Regulierung, die auch die Anzeigen betreffen könnte.
Schaden geringer als erwartet
In der "GBH’s Tech Tracker"-Nutzerumfrage fand die Marketing-Insight-Firma heraus, dass 15 Prozent der Facebooknutzer als Konsequenz nach Bekanntwerden des Datenskandals Facebook weniger intensiv nutzen. Eine vernachlässigbare Anzahl der Nutzer sei dem Hashtag #deletefacebook gefolgt und hätte tatsächlich seinen Account gelöscht. Die geringere Aktivität, die die 15 Prozent der Facebooknutzer nun zeigen wollen, führe laut Ives zum bescheidenen Rückgang der Werbeeinnahmen.
Der Schaden, den Facebook wegen des Datenskandals erleidet, halte sich aber laut Ives "in Grenzen", und sei geringer als erwartet. Dies sei eine Erleichterung auch im Hinblick auf die Geschäftszahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres. Trotz allem habe das Unternehmen von Mark Zuckerberg noch einen "langen, steinigen Weg" vor sich, bei dem die nächsten Wochen und Monate richtungsweisend seien.
Facebook sollte bisheriges Geschäfts-Modell beibehalten
Ives betont im Gespräch mit CNBC außerdem, dass der Konzern am bisherigen Business-Modell festhalten solle. Vor dem US-Konzern deutete Zuckerberg nämlich an, eventuell eine Bezahlversion von Facebook einzuführen, bei der der Nutzer ein Abo, ähnlich denen die es beispielsweise bei Netflix oder Spotify gibt, abschließen kann und im Gegenzug keine Werbung angezeigt bekommt. Zuckerberg solle sich jedoch lieber darauf konzentrieren, das bisherige Modell beizubehalten, bei dem Facebook ein kostenfreier Service ist, zu dem jeder Zugang hat, um die Werbekunden nicht zu vergraulen, so Ives.
Vor allem der Datenschutz wird in Zukunft für die großen Tech-Konzerne eine wichtige Rolle spielen. Wenn im Mai die neue EU-Datenschutzgrundverordnung in Kraft tritt, sollte bei diesem Thema eine spürbare Veränderung eintreten. Nach der Veröffentlichung des Datenskandals bei Facebook ist es gut möglich, dass auch andere Social-Media-Plattformen gerade auch im Hinblick auf Werbeanzeigen mehr Transparenz walten lassen müssen, um den Nutzern Sicherheit zu geben. Eine Idee hierfür ist beispielsweise die Kennzeichnung von Wahlwerbung, bei der ersichtlich wird, wer für die Inhalte verantwortlich ist.
Die Facebook-Aktie hat sich mittlerweile wieder einigermaßen erholt. Nachdem sie im Jahrestief weniger als 125 US-Dollar wert war, steht sie aktuell wieder bei ungefähr 164 US-Dollar. GBH Insights bewertet diese als "höchst attraktiv" und gibt ein Kursziel von 225 US-Dollar für die Aktie an.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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28.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
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31.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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