ROUNDUP: Fraport erwartet 2025 höchstens leichte Zuwächse - Aktie unter Druck

18.03.25 10:06 Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Frankfurter Flughafen kommt weiter nur langsam aus dem Corona-Tief heraus. Für 2025 rechnet der Betreiber Fraport an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz allenfalls mit leichten Zuwächsen. Die Zahl der Passagiere dürfte von zuletzt 61,6 Millionen auf maximal 64 Millionen steigen. Damit bleibt sie weiter klar unter dem Rekordniveau von mehr als 70 Millionen aus dem Jahr 2019. Für das laufende Jahr gab der Vorstand nicht einmal ein Mindestziel aus. An der Börse kam dies schlecht an.

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Kurz nach Handelsstart verlor die Fraport-Aktie in einem sehr festen Markt zeitweise mehr als drei Prozent. Der Wert dämmte im Verlauf die Verluste zwar auf rund ein Prozent ein, war damit aber weiter größter Verlierer im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier rund fünf Prozent verloren. Die Ergebnisse und die Aussagen zum Ausblick seien durchwachsen, schrieb Branchexperte Cristian Nedelcu von der Schweizer Großbank UBS. Die negativen Aspekte dominierten.

So bremst die schleppende Erholung des Luftverkehrs in Deutschland auch die Gewinnentwicklung von Fraport. Im vergangenen Jahr stieg der Konzernumsatz zwar um rund elf Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um acht Prozent zu und erreichte mit 1,3 Milliarden Euro sogar einen Rekordwert. Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von knapp 451 Millionen Euro, ein Plus von rund 15 Prozent.

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Für 2025 rechnet Konzernchef Stefan Schulte beim operativen Gewinn jedoch nur mit einem moderaten Anstieg. Für Unsicherheit sorgten die erwartete Entwicklung des Flugverkehrs wie der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, hieß es zur Erklärung. So hatte ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi vergangene Woche gleich 13 Flughäfen in Deutschland getroffen. Dazu gehörte auch der Frankfurter Airport.

Inzwischen sind die Tarifverhandlungen vorerst gescheitert - jetzt sind die Schlichter am Zug. Sie sollen binnen drei Tagen ihre Arbeit aufnehmen. Ab dann sind Warnstreiks wie zuletzt bei Kitas, Müllabfuhr und Flughäfen nicht mehr zugelassen.

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Unter dem Strich könnte Fraport im laufenden Jahr sogar weniger verdienen als 2024. Da hatte der Konzern mit mehr als 40 Millionen Euro vom Verkauf seines Minderheitsanteils am Flughafen im russischen St. Petersburg profitiert, den er wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der internationalen Sanktionen gegen Russland zuvor auf null abgeschrieben hatte.

Die Fraport-Aktionäre sollen unterdessen weiter auf Dividenden verzichten. Sowohl für 2024 als auch für 2025 will der Konzern keine Gewinnausschüttung vornehmen. Mit Geld will der Vorstand stattdessen Investitionen bezahlen und die hohen Schulden aus der Corona-Krise abtragen. Fraport gehört zu gut der Hälfte dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt am Main.

Ende 2024 saß Fraport auf einer Nettoverschuldung von knapp 8,4 Milliarden Euro, rund neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Management erklärte den Anstieg mit den hohen Ausgaben für das neue Terminal 3 am Frankfurter Airport und den Ausbau des Flughafens in Perus Hauptstadt Lima, der ebenfalls zu Fraport gehört.

Anders als in Frankfurt hat der Konzern an seinen Flughäfen im Ausland das Niveau aus der Zeit vor Corona in vielen Fällen schon überschritten. Im vergangenen Jahr stieg das Passagieraufkommen vor allem in Lima (plus 15,2 Prozent), in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana (plus 13,3 Prozent), im türkischen Antalya (plus 6,5 Prozent) und an den 14 griechischen Flughäfen (plus 6,4 Prozent)./stw/ngu/jha/

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