ROUNDUP/China: Einzelhandel überrascht zum Jahresstart positiv

17.03.25 09:37 Uhr

PEKING (dpa-AFX) - In China hat sich der Umsatz im Einzelhandel zu Beginn des Jahres besser entwickelt als erwartet. Auch die Industrieproduktion wuchs stärker als von Experten gedacht. Der Einzelhandelsumsatz zog im Zeitraum Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent an, wie das chinesische Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. Experten hatten im Schnitt 3,8 Prozent erwartet. Damit hat der Umsatz im Einzelhandel auch im Vergleich zum Dezember noch einmal zugelegt.

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Die Industrieproduktion kletterte im Zeitraum Januar und Februar um 5,9 Prozent, Analysten hatten im Schnitt einen kleineren Zuwachs um 5,3 Prozent auf dem Zettel.

Die Umsätze im Einzelhandel lägen in einem "schönen und komfortablen Bereich", kommentierte Helen Qiao von der Bank of America. Deshalb könne man unverändert davon ausgehen, dass es weiterhin staatliche Unterstützungsmaßnahmen geben wird. Auf der anderen Seite seien die Daten auch nicht zu schwach, dass es Anlass zur Sorge gibt.

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Chinas Wirtschaft kämpft mit einer schwachen Nachfrage im Inland und einem geringen Verbrauchervertrauen. Dazu kommt der Handelskrieg mit den USA unter Präsident Donald Trump.

Am Wochenende hat die chinesische Regierung einen Plan vorgestellt, um die Inlandsnachfrage anzukurbeln. Die Einkommen sollen erhöht werden, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf eine Erklärung des Staatsrats. Peking werde ein "vernünftiges Wachstum" der Löhne fördern und einen soliden Mechanismus zur Anpassung des Mindestlohns einführen. Die Regierung werde auch die Einrichtung eines Systems zur Subventionierung der Kinderbetreuung in Erwägung ziehen. Zudem soll es auch stärker darum gehen, wie Investitionen den Konsum unterstützen können.

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Aus Sicht der Bank ING ist es am wichtigsten, dass der Schwerpunkt der Maßnahmen auf der Steigerung der Konsumfähigkeit und -bereitschaft der Haushalte liegt. Der Aktionsplan beginne mit Zielvorgaben für die Erhöhung des Einkommens sowohl der städtischen als auch der ländlichen Bevölkerung, hob der für China zuständige Chefvolkswirt Lynn Song hervor.

Hintergrund der Maßnahmen ist Song zufolge, dass sich das Lohnwachstum seit der Corona-Pandemie verlangsamt hat. Zudem habe es verschiedene Fälle von Lohnstopps, Lohnkürzungen und Entlassungen gegeben. Viele Haushalte hätten angesichts der Entwicklung der Immobilien- und Aktienmärkte in den letzten Jahren einen negativen Vermögenseffekt erlebt./stk/la/jha/