ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax bleibt trotz Minus über 20.000 Punkten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Montag wegen anhaltender Sorgen über die Zins- und Inflationsentwicklung den jüngsten Abwärtstrend fortgesetzt. Allerdings konnte der deutsche Leitindex seine Verluste im Handelsverlauf eindämmen. Zum Schluss notierte er 0,41 Prozent im Minus bei 20.132,85 Punkten. Damit behauptete er sich deutlich über der runden Marke von 20.000 Punkten, der er zeitweise gefährlich nahe gekommen war.
"Der überraschend starke Arbeitsmarktbericht aus den USA vom Freitag wirkt noch nach", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Die Anleger fangen an, die Möglichkeit einzukalkulieren, dass die (US-Notenbank) Federal Reserve in Sachen Leitzinsen in diesem Jahr die Füße auch ganz still halten könnte." Dies signalisiere zumindest der Anleihemarkt, an dem die Renditen immer weiter stiegen. So werden festverzinsliche und damit risikoarme Bonds zunehmend zu einer Alternative zu einem immer noch hoch bewerteten Aktienmarkt."
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen sank zu Wochenbeginn letztlich um 1,30 Prozent auf 25.042,25.042,10 Punkte. Damit setzte sich seine relative Schwäche aus dem Vorjahr im Vergleich zum Dax fort. Während der Leitindex 2025 um 1,1 Prozent zulegte, hat der MDax 2,1 Prozent verloren.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Montag um knapp 0,5 Prozent bergab. Die Leitindizes in London und Zürich verzeichneten ebenfalls Kursabschläge. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende moderat in der Gewinnzone, wogegen der technologielastige NASDAQ 100 weiter absackte.
Die Aktien von Ströer (Ströer SECo) knüpften mit plus 1,6 Prozent an ihren jüngsten Kurssprung an. Schon vor dem Wochenende hatten sie von Spekulationen über einen milliardenschweren Verkauf der Außenwerbesparte profitiert. Der Werbekonzern hatte anschließend erste Angebote von Finanzinvestoren bestätigt.
Im Dax waren die deutschen Autowerte gefragt, angeführt vom Sportwagenbauer Porsche AG (Porsche) mit einem Anstieg um 1,4 Prozent. Hier hieß es, dass Auslieferungszahlen für das vierte Quartal gut aufgenommen worden seien. Die Anteile von Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) und Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) legten um bis zu 0,7 Prozent zu. Hier schrieb UBS-Experte Patrick Hummel, die beiden Autobauer seien Kandidaten dafür, dass ihre bald erwarteten Quartalszahlen positiv überraschten.
Ansonsten bewegten Analysten die Kurse, die zum Jahresauftakt weiterhin ihre Favoriten und weniger präferierten Papiere für 2025 nennen. Aixtron (AIXTRON SE) litten mit 7,2 Prozent Abschlag darunter, dass Hauck & Aufhäuser die bisherige Kaufempfehlung aufgab. Begründet wurde dies mit der Nachfrage nach Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern, für deren Herstellung das Unternehmen die Anlagen liefert.
Im Nebenwerte-Index SDAX reagierten einige Werte mit teils deutlichen Schwankungen auf ein Paket an Umstufungen durch das Analysehaus Jefferies. Nach Kaufempfehlungen zogen die Aktien von SMA Solar und PVA TePla um 4,6 beziehungsweise 3,2 Prozent an. Während die Experten nun günstigere Bedingungen für mittelgroße europäische Unternehmen sehen, verwiesen sie bei SMA und PVA nach düsterer Kursentwicklung auf ein jeweils attraktiveres Profil von Chancen und Risiken.
Unter mehreren Jefferies-Abstufungen auf "Hold" war vor allem Verbio (VERBIO Vereinigte BioEnergie) mit einem Kurseinbruch um 15,8 Prozent negativ auffällig. Für den schon 2024 zweitgrößten SDax-Verlierer bleiben die Experten vorsichtig. Beim Biokraftstoffe-Hersteller sehen sie Bilanzrisiken durch mögliche Abschreibungen auf Emissionszertifikate.
Der Euro setzte am Montag seine Talfahrt fort und kostete zuletzt 1,0210 US-Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0198 Dollar festgelegt.
Am Anleihemarkt standen vor allem steigende US-Renditen im Mittelpunkt. In Deutschland fiel der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) um 0,18 Prozent auf 124,59 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,49 Prozent am Freitag auf 2,53 Prozent. Der Bund-Future verlor 0,07 Prozent auf 130,79 Punkte./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---