Mag 7 unter Druck: JPMorgan erwartet anhaltende Abkehr von US-Big-Tech-Aktien wie NVIDIA-Aktie & Co.

Die einst dominanten Mag7-Tech-Giganten stehen 2025 unter Druck. JPMorgan-Analysten erwarten eine anhaltende Abkehr von US-Big-Tech und sehen wachsende Chancen in chinesischen Technologieunternehmen.
• Mag7 zeigt in 2025 nicht die gewünschte Performance
• Abkehr von Mag7 könnte sich laut JPMorgan-Experten fortsetzen
• Sinkendes Verbrauchervertrauen, aggressivere Politik und Co. führen zu Unsicherheiten
Von Mag7 zu Lag7?
In 2024 setzten Investoren weiterhin auf die bewährten Tech-Giganten und trieben deren Aktienkurse nach oben. Während Unternehmen wie NVIDIA, Apple und Microsoft lange als die "Mag7" (Magnificent Seven) bekannt waren, hat der Aufstieg eines weiteren Unternehmens zuletzt zu einer weiteren Bezeichnung geführt: BATMMAAN. Diese Gruppe umfasse nun zusätzlich zu Apple, Tesla, Microsoft, Meta, Amazon, Alphabet und NVIDIA auch Broadcom.
Jedoch sieht es in diesem Jahr nicht ganz so rosig für die ursprünglichen Mag7 aus. So hat die Syz-Bank bereits zu Jahresanfang in einem Bericht zehn potenzielle Entwicklungen für das kommende Jahr identifiziert, die sich auf die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft auswirken könnten. Eines eben dieser Szenarien betrifft die "Mag 7", insbesondere NVIDIA, das als führender Anbieter von Grafikprozessoren (GPUs) eine zentrale Rolle im KI-Sektor spielt. Trotz Handelsrestriktionen der US-Regierung entwickelt China eigene KI-Chips, um technologisch aufzuholen. Ein zentraler Akteur hierbei ist Huawei, dessen Chipdesign-Sparte HiSilicon mit dem Ascend 910C einen direkten Konkurrenten zu NVIDIAs H100 plant. NVIDIA selbst listet Huawei bereits als Wettbewerber. Diese Entwicklung könnte den NVIDIA-Aktienkurs belasten und eine Korrektur bei den Mag7-Tech-Giganten auslösen.
Und auch das chinesische Startup DeepSeek erhöht den Konkurrenzdruck und sorgte zeitweise für ein regelrechtes Börsenbeben.
Und tatsächlich entwickelten sich die Papiere der Mag7-Unternehmen seit Jahresbeginn eher schlecht als recht. Unter den Magnificent 7 hat einzig Meta seit Jahresbeginn ein Plus verzeichnen können (2,31 Prozent). Für die restlichen Anteilsscheine ging es hingegen abwärts. Besonders hart getroffen hat es hierbei Tesla mit einem Verlust von 44,00 Prozent sowie NVIDIA mit einem Minus von 20,34 Prozent (Stand: 10.03.2025).
Abkehr von Mag7 dürfte sich fortsetzen
Laut JPMorgan werde die Rotation weg von US-Big-Tech-Aktien und den Mag7 angesichts veränderter Marktbedingungen weitergehen. Die Analysten haben bereits im Sommer ihre übergewichtete Position in Wachstumsaktien aufgegeben und verweisen dabei auf schwächelnde Konjunkturindikatoren, darunter sinkendes Verbrauchervertrauen, rückläufige Einzelhandelsumsätze und schwächere Anleiherenditen, wie Investing.com berichtet. Zudem könnte eine aggressivere Politik in den Bereichen Handel, Einwanderung und Haushaltskonsolidierung zu weiteren Unsicherheiten führen.
Die hohen Bewertungen von US-Aktien würde den Experten von JPMorgan ebenfalls Sorge bereiten - das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22 sei sowohl absolut als auch im Vergleich zu den Realrenditen überzogen, heißt es.
Während also Schwächen im US-Technologiesektor sichtbar werden, hebt JPMorgan derweil chinesische Tech-Werte als attraktiver hervor. Der Handel auf internationalen Märkten und in den Schwellenmärkten erfordere typischerweise jedoch "eine Reflation und keine Stagflation […], um eine nachhaltige Outperformance zu erzielen", so die Experten weiter.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibe außerdem die Stärke des US-Dollars, den JPMorgan als "Joker" bezeichnet. Sollte der Dollar im zweiten Quartal erneut anziehen, könnte dies ebenfalls negative Auswirkungen auf riskante Anlagen haben. Auch geopolitische Entwicklungen, etwa ein Waffenstillstand in der Ukraine, könnten die Marktstimmung weiter beeinflussen.
Redaktion finanzen.net
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