METRO: Hochspannung wegen Geschäftsbericht

von Jörg Bernhard

Bei dem MDAX-Unternehmen METRO lief es in den vergangenen zwölf Monaten alles andere als rund. Nach der im Sommer 2017 erfolgten Aufteilung in die Elektronikhandelskette Ceconomy (Media Markt und Saturn) und Metro verlor die Aktie der Lebensmittelsparte in der Spitze 46 Prozent. Seit Juli dieses Jahres entwickelte sich der MDAX-Wert angesichts der allgemeinen Marktschwäche hingegen sehr stark. Mit dem anstehenden Jahresbericht bietet sich dem Management in der kommenden Woche die Gelegenheit, den Positivtrend zu rechtfertigen. Laut der von finanzen.net erfassten Gewinnschätzungen wird für das am 30. September abgelaufene Geschäftsjahr pro Aktie ein Rückgang von 1,55 auf 1,02 Euro prognostiziert. Für das derzeit laufende Geschäftsjahr liegt der Konsens der Analysten aktuell bei 1,07 Euro.

Bei den ausgesprochenen Analystenurteile dominieren gegenwärtig eindeutig die neutralen Meinungen das Bild. Unter den insgesamt 18 erfassten Ratings wird die METRO-Aktie 14mal als "haltenswert ("Hold") eingestuft. Drei Analysten empfehlen den Titel zum Kauf ("Buy"), während einmal zum Verkauf ("Sell") geraten wird. Die ausgesprochenen Kursziele reichen von 11,30 (BNP Paribas) bis 20,30 Euro (NordLB) und ergeben einen Mittelwert von 13,72 Euro (aktuell: 13,18 Euro).

METRO: Hoffnung auf Trendwechsel

Aufgrund der fehlenden Historie über mehrere Jahre kann man den Chart derzeit als "bedingt aussagekräftig" bezeichnen. Dennoch weist der bisherige Kursverlauf einige Auffälligkeiten auf. Punkt 1: Während die langfristige 200-Tage-Linie derzeit eindeutig abwärts tendiert, drehte die mittelfristige 100-Tage-Linie nach oben, wodurch Hoffnung auf ein Trendwechselsignal gerechtfertigt erscheint. Punkt 2: Beide Durchschnittslinien wurden überwunden, was unter Chartisten normalerweise als positiver Begleitumstand gilt. Den Blick nach unten gerichtet, sollten Anleger zwei Unterstützungszonen im Auge behalten. Die eine verläuft unterhalb von 12 Euro, die andere ist im Bereich der psychologisch wichtigen Marke von 10 Euro angesiedelt und kann nicht als sonderlich solide angesehen werden. Deren Unterschreiten würde höchstwahrscheinlich erhebliches charttechnisches Ungemach aufkommen lassen. Aber danach sieht es derzeit eher nicht aus.