Alphabet: Die neue Google-Aktie auf dem Prüfstand

von Jörg Bernhard

Dann werden nämlich nach Börsenschluss die Unternehmenszahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Unter den insgesamt 44 von SIX Financial Information erfassten Gewinnschätzungen für das abgelaufene dritte Quartal ergibt sich ein durchschnittlicher Mittelwert von 7,22 Dollar. Zur Erinnerung: Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verdiente das Unternehmen mit 6,35 Dollar pro Aktie erheblich weniger. In den vergangenen fünf Jahren ging es mit dem Nettogewinn stetig bergauf. 2014 war ein Zuwachs um über 14 Prozent registriert worden. Von der neu geschaffenen Holding-Struktur verspricht sich das Management eine noch höhere Rentabilität. Mit einer aktuellen Nettogewinnmarge in Höhe von über 21 Prozent kann sich diese bereits heute sehen lassen. Da das Unternehmen derzeit diverse Projekte vorantreibt, die mit der Internet-Suchmaschine fast gar keine Berührungspunkte mehr haben, macht zur Vermeidung dauerhafter Quersubventionierung eine Aufteilung wichtiger Standbeine in eigenständige Firmen durchaus Sinn.

Charttechnische Luft wird dünner

Eines ist bei der Alphabet-Aktie offensichtlich: Ihr auf lange Sicht intakter Aufwärtstrend, ablesbar an der extremen Steigung der 100- und 200-Tage-Linie. Allein die Bekanntgabe der neuen Holdingstruktur sorgte im Sommer für einen Kurssprung von 540 Dollar in Richtung 700 Dollar. Doch hier scheint die charttechnische Luft dünner zu werden. Seither scheiterte der Titel bereits zweimal am nachhaltigen Überwinden dieser psychologisch wichtigen Marke. Am Donnerstag könnte es gelingen, falls die Erwartungen der Analysten deutlich geschlagen werden. Bei einer Enttäuschung dürften hingegen die im Bereich von 660 und 630 Dollar angesiedelten Unterstützungen getestet werden. Für ein hohes Maß an Spannung wäre somit auf jeden Fall gesorgt.