QIX Dividenden Europa: Allianz überzeugt mit hoher Kapitalausstattung und Dividendensicherheit

Am Nachmittag steht der Dividenden-Index dabei unverändert zum Vortag bei 10.080 Punkten. Allianz-Konzern überzeugt mit hoher Solvency-II-Quote. Swisscom profitiert vom Umsatz- und Gewinnwachstum der Fastweb-Tochter.

Im Dividenden-Index gibt die Allianz-Aktie heute leicht nach und notiert aktuell bei 170,30 Euro. Der Versicherer zählt zu den Marktführern bei Lebensversicherungen in Deutschland. In dieser Woche mussten alle deutschen Lebensversicherer ihre Solvency-II-Quote veröffentlichen. Dieser Wert gibt Auskunft über die Kapitalausstattung der jeweiligen Versicherungsunternehmen. Die Allianz Leben überzeugt dabei mit einer hohen Solvency-II-Quote von 379 Prozent. Die Finanzkraft des Versicherers liegt damit deutlich über dem Wert der Konkurrenten. Auch die Mindestvorgabe der Aufsichtsbehörden, die eine Deckungsquote von 100 Prozent empfehlen, kann die Allianz damit erfüllen.

Für Anleger ist die Solvency-II-Quote deswegen eine so wichtige Kennzahl, da der Konzern eine Dividende nur ausschütten darf, wenn die Quote bei mindestens 160 Prozent liegt. Daher muss sich derzeit kein Anleger Sorgen um zukünftige Dividendenausschüttung machen. Nach dem 1.Geschäftsquartal des Jahres weist der Allianz-Konzern einen Wert von 212 Prozent aus. Im 4.Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres lag er bei 209 Prozent. Auch das im Februar angekündigte erste Aktienrückkauf-Programm der Unternehmensgeschichte in Höhe von 3 Mrd. Euro ist hier schon mit berücksichtigt. Angesichts dieser starken Finanzkraft dürften Dividendenausschüttungen der Allianz in den kommenden Jahren sicher sein. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen Analysten mit einem Anstieg der Dividende von 7,60 Euro im Vorjahr auf 7,91 Euro. Im kommenden Jahr soll die Dividende dann auf 8,30 Euro erhöht werden.

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Allianz-Aktie auf "Overweight" belassen. Mithilfe der Berichte zur Solvenz und Finanzlage von Versicherern lasse sich erkennen, in welchen Bereichen die wichtigsten Sparten der Konzerne in der EU Geld verdienten, schrieben die Analysten in einer Studie. Bei der Allianz sei dies im Deutschland-Geschäft der Fall sowie im Bereich Leben und in der Schaden- und Unfallversicherung.

Neben dem niedrigen KGV von 11 bietet die Allianz-Aktie derzeit eine attraktive Dividendenrendite von 4,4 Prozent. Der Versicherer hat die Dividende seit 2008 kontinuierlich von 3,50 Euro auf 7,60 Euro je Aktie für das letzte Geschäftsjahr erhöht. Zudem erzielte der Konzern in den letzten 5 Jahren ein Gewinnwachstum von durchschnittlich 26 Prozent. Damit erfüllt die Aktie wichtige Kriterien für die Notierung im QIX Dividenden Europa Index.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Einer der heutigen Tagesfavoriten im Dividenden-Index ist die Swisscom-Aktie. Aktuell steigt die Aktie um 0,8 Prozent auf 427,90 Euro. Als größter Telekommunikationskonzern der Schweiz zahlte die Swisscom Gruppe seinen Aktionären zuletzt für 2016 eine Dividende von 22,00 CHF (ca. 20,57 Euro). Die aktuelle Dividendenrendite liegt damit bei 4,7 Prozent.

Swisscom erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 11,64 Mrd. CHF (ca. 10,66 Mrd. Euro) und lag damit 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz legte im Schweizer Kerngeschäft gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,1 Prozent zu. Während der Umsatz mit Telekomdiensten rückläufig war, zog der Umsatz mit Geschäftskunden an. Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent auf 4,29 Mrd. CHF (ca. 3,93 Mrd. Euro). Auf bereinigter Basis ging das EBITDA-Ergebnis leicht um 1,2 Prozent zurück. Dabei konnte das rückläufige Ergebnis im Schweizer Kerngeschäft trotz Einsparungen und dem solidem Wachstum der Swisscom-Tochter Fastweb nicht ausgeglichen werden. Der Gewinn des Konzerns stieg hauptsächlich als Folge von Sondereffekten deutlich um 17,8 Prozent auf 1,6 Mrd. CHF (ca. 1,46 Mrd. Euro).

Vor allem Fastweb gewann im Breitbandgeschäft rund 2,36 Mio. Kunden und konnte damit den Umsatz um 4,8 Prozent auf 1,9 Mrd. CHF (ca. 1,74 Mrd. Euro) steigern. Das EBITDA legte um 14,8 Prozent zu, ohne Sondereffekte betrug der Anstieg 8,0 Prozent. Der Netzausbau des Konzerns schreitet zügig voran. So waren an die Ultrabreitbandnetze von Fastweb Ende 2016 bereits 810.000 Kunden angeschlossen und damit 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet Swisscom erneut eine Umsatzgröße von rund 11,6 Mrd. CHF. Ohne Fastweb rechnet Swisscom aufgrund des hohen Wettbewerbs- und Preisdrucks mit einem leicht niedrigeren Umsatz. Dagegen soll der Umsatz bei Fastweb leicht zulegen. Bei Erreichen der Konzernziele plant Swisscom, für das laufende Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 22,00 CHF je Aktie auszuschütten. Auch für das Geschäftsjahr 2018 wird mit einer unveränderten Dividende gerechnet.