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QIX Deutschland: Transformationsupdate und 2023er Margenziele lassen Software AG fast 15% explodieren

27.01.21 14:42 Uhr

QIX Deutschland: Transformationsupdate und 2023er Margenziele lassen Software AG fast 15% explodieren | finanzen.net

Vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank verzeichnet der QIX Deutschland am Mittwoch deutliche Abgaben.

Der Index gibt dabei bis zum Nachmittag um 1,5% auf 14.785 Punkte nach. Software AG erhöht Auftrags-Prognose für 2021 und forciert Umstieg auf Abos-Erlösmodelle. Bausoftware-Spezialist Nemetschek hilft Kunden verstärkt beim digitalen Wandel und bleibt auch für dieses Jahr verhalten optimistisch.

Eine regelrechte Kursexplosion zeigt im Qualitäts-Index am Mittwoch die Aktie der Software AG. Aktuell zieht sie dabei um 15% auf 38,70 Euro an. Beflügelt wird der Software-Dienstleister dabei von Aussagen des Vorstandes, wonach in 2021 die Transformation des Unternehmens und das kontinuierliche Wachstum noch schneller vorangetrieben werden sollen. Erst im kommenden Jahr sollen die Ergebnisse dann wieder besser werden. Zunächst dürfte die operative Marge aber weiter zurückgehen, teilte der Manager heute mit. Vergangenes Jahr rutschte das EBITDA der Software AG allerdings um 8% auf 21,2% ab. Dieses Jahr soll sie nun nur noch zwischen 16 und 18% liegen, Analysten hatten hier im Schnitt eigentlich mit mehr als 20% gerechnet. In 2020 lagen die Erlöse mit 834,8 Mio. Euro immerhin rund 6% unter dem Vorjahr, dennoch zog die Aktie des Datenbank- und Cloudanbieters heute kräftig an. Schließlich erwarten die Darmstädter in diesem Geschäftsjahr beim Auftragseingang in der Sparte mit Integrations-, Cloud- und Vernetzungssoftware (Digitalgeschäft DBP) ein Plus von 15 bis 25%, in der Datenbanksparte (A&N) dagegen ein Minus von 20 bis 30%. Die derzeitige Umstrukturierung der Software AG soll künftig aber für stetigere Umsatzströme sorgen. Dies geht zwar mit Belastungen bei den Ergebnissen der Erlösmodelle hin zu Abonnement-Modellen einher, und lässt hohe Einmalerlöse aus Lizenzverkäufen bei dem IT-Unternehmen zunächst auch wegfallen. Der Rückgang wird aber nach und nach durch die geplanten Abo-Einnahmen wieder wettgemacht.

Mit diesem Schwenk will das Management vor allem die in den vergangenen Jahren chronische Wachstumsschwäche beheben. Die derzeitigen Anstrengungen stellen den Höhepunkt unserer Investitionen in unsere Unternehmens-Transformation dar, betonte heute auch der Finanzchef der Software AG. Demnach soll ab 2023 wieder eine Marge von 25 bis 30% erzielt werden. Der Jahresumsatz soll zudem auch die Marke von einer Mrd. Euro erreichen, 85 bis 90% der Einnahmen könnten dann wiederkehrende Umsätze aus Abo-Modellen sowie Wartungs- und Serviceverträgen sein. Und auch die Aktie bleibt weiterhin erheblich unterbewertet. Aktuell ergibt sich nur ein überschaubares KGV von 18. Außerdem erwirtschaftet die Software AG operativ eine Eigenkapitalrendite von 12% und verfügt trotz stotterndem Wachstumsmotor mit einer Eigenkapitalquote von 64% über eine stabile Bilanz. Damit entspricht sie wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein Gewinner der vergangenen Tage war im Qualitäts-Index auch die Nemetschek-Aktie, die heute jedoch wieder deutlicher im Minus bei aktuell 59,30 Euro liegt. Zuletzt hatte der Vorstandschef des Bausoftware-Spezialisten erklärt, optimistisch ins neue Jahr zu gehen, aber zugleich vor zu hohen Wachstumserwartungen gewarnt. Wir schließen nicht aus, dass es Nachschwapp-Effekte geben wird, aber ausgehend von einem hohen Niveau, sagte der Manager dabei kürzlich der "Börsen-Zeitung". Deshalb sind wir generell optimistisch für 2021. Auch sieht er in der Baubranche weiterhin einen erheblichen Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Nemetschek, das seine Anwendungen vor allem Architekten als auch Ingenieuren und Immobilienunternehmen zur Verfügung stellt, will mit seinen innovativen Lösungen insbesondere den digitalen Wandel seiner Kunden unterstützen. Wachstum soll dem Manager zufolge auch durch Zukäufe möglich werden, wenngleich die Preise in der Branche in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Dennoch soll die Komplexität trotz der im Zuge von Übernahmen mittlerweile 16 Firmenmarken bei Nemetschek nicht ausufern.

Erst Anfang November hatte der Vorstand in einem Interview seinen Willen für weitere Akquisitionen bekräftigt. Wir sind in eine Größenordnung hineingewachsen, in der wir große und mittelgroße Zukäufe stemmen können, hatte er gesagt. Der Umsatz des auf CAD-Software- und Lizenzgeschäfte spezialisierten Baudienstleisters soll so von zuletzt 557 Mo. Euro in einigen Jahren der Schwelle von einer Mrd. Euro nahe kommen. Für 2020 wird aber ungeachtet aller Pandemieeinflüsse erstmal ein Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich bei einer operativen Marge von 28 bis 29% anvisiert. Das eigentliche Kerngeschäft von Nemetschek ist aber nicht nur sehr profitabel. Auch die zuletzt erzielte Eigenkapitalrendite von 36% kann Investoren durchaus überzeugen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Bildquellen: Traderfox

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