QIX Deutschland: Diese Nachrichten treiben derzeit IT-Berater Bechtle und Autoholding Porsche SE

Vor den richtungsweisenden Abstimmungen über das historische deutsche Finanzpaket zeigt der QIX Deutschland am Montag erneut leichte Gewinne auf 17.510 Punkte. Bechtle`s IT-Geschäft dürfte laut Vorstand auch dank der neuen deutschen Investitionspläne im 2. Halbjahr eine deutliche Belebung erfahren. Porsche Automobil Holding will langfristiger Ankeraktionär bei VW bleiben, und dementiert Spekulationen über einen Teilverkauf von VW-Aktien.
Bereits am Freitag zog im Qualitäts-Index im Rahmen neuer Unternehmensprojektionen die Aktie von Bechtle um zeitweise über 6,0 % nach oben, und war damit der absolute High-Flyer. Am Montag legt sie auch erneut um 2,0 % auf 40,30 Euro zu. Die Investoren waren dabei am Freitag auch deshalb begeistert, weil der Chef bei Bechtle für das 2. Halbjahr auch dank der jüngst beschlossenen Investitionsprogramme der neuen Bundesregierung mit einer Geschäftsbelebung rechnet. Zwar dürfte dem Manager zufolge neben der trägen Konjunktur auch die anhaltende Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand das erste Halbjahr über schwach bleiben. Der Unternehmensvorstand, der am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz sprach, erwartet aber gerade in den letzten 6 Monaten des Jahres eine operative Aufhellung. Für Bechtle als IT-Dienstleister dürfte dies bedeuten, dass sich die Investitionslaune der zuletzt zurückhaltenden mittelständischen Firmen im Infrastruktur- und IT-Beratungsgeschäft in den kommenden Monaten definitiv verändern sollte. Die konjunkturelle Situation bei den Mittelstandskunden sei nach wie vor angespannt und vor allem ließen konkrete Bestellungen der öffentlichen Hand vor der Regierungsbildung in Deutschland auf sich warten, so der Bechtle-Chef. Dass die Zurückhaltung bei IT-Ausgaben gerade in Deutschland nicht ewig anhalten würde, hatte das Management auch immer wieder betont. Im Schlussquartal wurde von Bechtle sogar schon eine leichte Belebung des IT-Geschäfts vermeldet. Demnach war das Geschäftsvolumen von Oktober bis Dezember um rund 4,0 % gestiegen.
Dank dieser Entwicklung und der kommenden Investitionspläne der Bundesregierung konnte jedenfalls in 2025 beim geschäftlichen Volumen ein Plus von bis zu 5,0 % zu erwarten sein. Für Deutschlands größten IT-Spezialisten und Cloud-Provider ist der öffentliche Sektor auch weiterhin wichtig. Schließlich war bei Bechtle die Sparte rund um die Bereitstellung verlässlicher IT-Infrastrukturen oder die Implementierung von Cybersicherheitslösungen mit staatlichen Einrichtungen zuletzt für rund 25,0 % am Gesamtumsatz verantwortlich. Das Potenzial in diesem Bereich sei groß, betonte der Vorstand am Freitag. Solange die Bundesregierung aber noch nicht im Amt und damit handlungsfähig sei. müssen wir davon ausgehen, dass ein höheres Rahmenvertragsvolumen zunächst einmal nur Zukunftspotenzial bleibt. Analysten rechnen aber bei Bechtle dennoch mit vielen guten Auftragsneuigkeiten der öffentlichen Hand, sobald die neue CDU/SPD-geführte Regierung im Amt ist. Das geplante milliardenschwere Paket für Verteidigung und Infrastruktur von beiden Parteien hat in der Vorwoche mit der Zustimmung der Grünen zumindest eine wichtige Hürde genommen. Bei einer starken Geschäftsbelebung könnte der derzeitige Kurs der Bechtle-Aktie letztlich viel zu günstig sein. Aktuell liegt das KGV auch nur bei moderaten 20.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Angesichts der guten Marktstimmung und spannender Unternehmensnachrichten ist am Montag im Qualitäts-Index die Aktie der Porsche Automobil Holding mit einem Plus von 1,2 % auf 38,45 Euro einer der Tagesgewinner. Angetrieben werden die Anteilscheine der Volkswagen- und Porsche-Eigentümerholding dabei von der jüngsten Meldung, dass vorerst wohl eine unveränderte VW-Beteiligung seitens der Beteiligungsgesellschaft geplant ist. Die Porsche SE hatte jedenfalls am Wochenende auf einen Bericht der Bild-Zeitung reagiert, wonach die Familienstämme um Wolfgang Porsche und Hans Michel Piëch angeblich einen Teilverkauf ihrer VW-Aktien prüfen würden. Es gebe weder aktuell konkrete Überlegungen, noch habe es sie im Jahr 2024 gegeben, hieß es. Laut einem Sprecher der Eigentümer-Holding wurden auch keine Gespräche mit Investoren geführt. Im letzten Jahr war die Porsche Automobil Holding vor allem wegen den milliardenschweren Abschreibungen auf die VW-Beteiligung und den Sportwagenhersteller Porsche jedenfalls in die roten Zahlen gerutscht. Ursprünglich rechnete das Unternehmen bei der VW-Beteiligung, dessen Anteil bei 53,3 % der Stammaktien liegt, mit bilanziellen Wertberichtigungen zwischen 7,0 und 20,0 Mrd. Euro. Während bei der Porsche AG und deren Anteil von 25,0 % plus eine Aktie nur gut 1,0 bis 2,0 Mrd. Euro erwartet wurde.
In der Vorwoche wurden von der Porsche Automobil Holding dann fast 20.0 Mrd. Euro verkündet. Die erfolgten Abschreibungen betreffen aber in erster Linie die schwache 2024er-Kursentwicklung der beiden Kernbeteiligungen, sind also rein bilanzieller Art und somit nicht zahlungswirksam. Die Porsche SE bekenne sich zur Rolle eines langfristig orientierten Ankeraktionärs, hieß es weiter. Die Investmentgesellschaft will nun auch ihr gesamtes Portfolio weiter ausbauen. Ende Februar gab das Management der Automobil-Holding diesbezüglich bekannt, in weitere Beteiligungen investieren zu wollen, um neben den Kernbeteiligung an VW und der Porsche AG, das Geschäft insgesamt weiter zu diversifizieren. Demnach soll Porsche SE" künftig sogar als global ausgerichtete Investitionsplattform rund um Mobilitätstrends positioniert werden. Bisher wurde von dem Unternehmen jährlich ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag in die Expansion des Portfoliobereichs gesteckt, diese Summe dürfte nun aber kräftig aufgestockt werden.
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Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox