QIX Deutschland: Deutsche Börse plant im Zuge der Wachstumsstrategie 2020 auch die Führungsebene zu straffen

Deutsche Börse-Vorstand will bei geplanter Umstrukturierung auch die Management-Ebene effizienter und agiler gestalten. Bechtle kündigt Übernahme des Schweizer IT-Beratungsunternehmens Evolusys an.

Nach dem zuletzt markierten Jahreshoch verbucht heute im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Börse wieder leichte Zugewinne und steht damit aktuell bei 112,70 Euro. Die Schweizer Bank UBS hat die Einstufung für die Aktie vor einem Investorentag auf "Buy" mit dem Kursziel von 125 Euro bestätigt. Von der Veranstaltung könnten positive Kursimpulse ausgehen, schrieben die Analysten in einer Studie. Allerdings habe der Marktbetreiber bereits Schlüsselelemente seiner Strategie 2020 bereits bekannt gegeben.

Die Deutsche Börse macht bei ihren angekündigten Einsparungen auch vor der Management-Ebene nicht Halt. Wir werden dort bis zu 50 Stellen abbauen, um die Organisation effizienter und agiler zu machen, sagte jüngst der Konzernchef auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Der Frankfurter Börsenplatzbetreiber hatte Ende April das Ziel ausgegeben, die jährlichen Fixkosten bis Ende 2020 um rund 100 Mio. Euro zu senken. Dabei schlägt die geplante Neuaufstellung einmalig mit gut 200 Mio. Euro zu Buche, die hauptsächlich noch im laufenden Geschäftsjahr anfallen sollen. Das generelle Ziel der Deutschen Börse ist es, neuen Freiraum für Investitionen zu schaffen. Wenn wir unsere Wachstumsziele wie geplant erfüllen, werden wir trotz des geplanten Personalabbaus über die nächsten Jahre eine dreistellige Zahl neuer Stellen schaffen, betonte der Vorstand weiter. Wir brauchen vor allem Mitarbeiter, die sich mit den neuen Technologien auskennen. Derweil laufen die Handelsgeschäfte der Deutschen Börse auch dank der in den letzten Monaten gestiegenen Kursschwankungen an den weltweiten Finanzmärkten wieder glänzend. So stiegen die Nettoerlöse im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 692 Mio. Euro, der operative Gewinn zog um 15 Prozent auf 438 Mio. Euro an.

Die Deutsche Börse-Aktie wird gegenwärtig mit einem 2018er KGV von gut 21 am Markt bewertet. Als Deutschlands größter Börsenbetreiber bringt das Unternehmen schon seit etlichen Jahren außerordentlich beständige Wachstumsraten hervor. Dabei legte der Gewinn von 2012 bis heute auch getrieben durch Zukäufe im Schnitt um 10 Prozent zu. Die herausragende EBIT-Marge von 51 Prozent im operativen Geschäft ist dabei ebenfalls beachtlich. Dazu kommt noch die hohe Eigenkapitalrendite von 18 Prozent. Mit diesen beeindruckenden Kennzahlen notiert die Aktie zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Äußerst stabil verhält sich heute im Qualitäts-Index auch die Bechtle-Aktie, die aktuell leicht bei 75,80 Euro anzieht. Der IT-Dienstleister hatte am Montag angekündigt, das Schweizer IT-Unternehmen Evolusys mit Sitz in Genf übernehmen zu wollen. Evolusys ist als IT-Beratungsunternehmen vor allem auf Microsoft-Technologien, darunter Analytics- und Cloud- sowie Collaboration-Lösungen spezialisiert. Dabei ist das Unternehmen bereits seit längerem Microsoft Gold Partner für "Data Analytics" sowie Silver Partner in den Bereichen "Cloud Productivity" und "Cloud Platform". Besonders bei strategischer Beratung, Support, Training sowie Konzeption und Umsetzung von IT-Lösungen ist der IT-Berater eines der führenden Schweizer Unternehmen. Gemeinsam mit Bechtle werden wir unseren Kunden weiterhin einen erheblichen Mehrwert durch Innovation bieten und gleichzeitig das breite Know-how der Gruppe nutzen, so Evolusys in einem Statement. Durch die Akquisition von Evolusys stärkt die Bechtle-Gruppe ihre Präsenz in der Westschweiz und kann Kunden exzellente Lösungen in den Bereichen Business, Prozesse, Technologie und Cloud anbieten, ergänzte die Geschäftsführerin Bechtle Steffen Suisse. Über Details zum Kaufpreis haben alle Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Bechtle ist schon seit rund 12 Jahren im Schweizer IT-Markt aktiv und beschäftigt dort aktuell rund 800 Mitarbeiter an 17 verschiedenen Standorten.

Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für die Bechtle-Aktie von 80 auf 92 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der IT-Dienstleister zeichne sich durch ein attraktives Geschäftsmodell aus und dürfte auch noch in den kommenden Jahren vom Cloud-Trend profitieren, schrieben die Analysten in einer Studie. Das Bechtle-Papier berge jedoch noch rund 23 Prozent Aufwärtspotenzial, begründeten sie ihre nun ausgesprochene Präferenz für Bechtle.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.