QIX Deutschland: Bayer und Monsanto sprechen mit Trump über Fusionspläne

Bis zum Nachmittag verliert der Qualitäts-Index 0,4 Prozent auf 11.855 Punkte. Bayer und Monsanto hoffen auf Trumps Unterstützung für ihre Fusionspläne. Daimler erwartet zukünftig hohe Gewinne im Digitalgeschäft. Jefferies hebt Kursziel für Conti auf 203 Euro.

Die Bayer-Aktie zeigt heute im Qualitäts-Index leichte Verluste und notiert aktuell bei 100,35 Euro. Laut Medienberichten haben Bayer und Monsanto am Mittwoch mit dem künftigen US-Präsidenten über ihre Fusionspläne gesprochen. Bei dem Treffen in New York hätten die Chefs damit geworben, dass die Übernahme Arbeitsplätze in den USA schaffen werde. Sie hofften darauf, dass dies für die neue US-Regierung ein Anreiz sein werde, der Übernahme zuzustimmen. Donald Trump hat die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA zu einer Priorität seiner Politik erklärt. Es war ein produktives Treffen, bei dem es um die Zukunft der Agrarwirtschaft ging und die Notwendigkeit von Innovationen, teilte der Bayer-Konzern heute mit. Bayer hatte sich im September nach monatelangem Ringen mit Monsanto auf die Übernahme des US-Saatgutproduzenten geeinigt. Mit dem Zukauf würde Bayer zum weltgrößten Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln aufsteigen. Nach Einschätzung von Analysten könnte Bayer aber vor allem in den USA auf kartellrechtliche Hürden stoßen. Der Grund hierfür sind Überschneidungen im Saatgutgeschäft.

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für Bayer von 113 auf 120 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" bestätigt. Das neue Kursziel spiegele ihre Verlagerung des Bewertungshorizonts von 2017 auf 2018 wider, so die Analysten in einer Studie. Die Aktie sei mit Blick auf das geplante Zusammengehen mit Monsanto und trotz des jüngsten Kursanstiegs immer noch attraktiv bewertet, so die Analysten weiter.

Die Bayer-Aktie ist weiterhin eine der solidesten Qualitätsaktien im QIX Deutschland. Das KGV liegt bei einem für 2017e erwarteten Gewinn je Aktie von 7,97 Euro nur bei 13. Zugleich bietet die Aktie eine solide Dividendenrendite von 2,65 Prozent. Der Konzern erzielt zudem eine hohe Eigenkapitalrendite von 16,2 Prozent, die EBIT-Marge liegt bei 13,5 Prozent. Für den Chemie- und Pharmakonzern sind dies grundsolide Werte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Mit einem leichten Kursrückgang bewegt sich heute die Daimler-Aktie im Qualitäts-Index. Die Aktie liegt aktuell mit 0,7 Prozent im Minus bei 72,30 Euro. Der neue Daimler-Entwicklungschef hält bis 2020 einen Umsatz von mehreren hundert Mio. Euro mit digitalen Diensten für vernetzte Autos für möglich. Das sagte der Daimler-Manager im Interview mit dem Focus und der WirtschaftsWoche. Daimler veröffentlicht die Zahlen für das noch junge Geschäftsfeld für vernetzte Autos nicht separat. Aber bereits heute liege der Umsatz mit digitalen Diensten wie Mercedes me schon im Millionenbereich, so der Entwicklungschef. Der Download der Mercedes-App ist bisher kostenfrei. Daimler will aber künftig das Angebot deutlicher zwischen Basis- und kostenpflichtigen Premiumservices differenzieren. Andere Dienste, wie eine App, bei der das Auto autonomen einparken kann, kosten wiederum schon heute 139 Euro für drei Jahre. Künftig soll es mehr und mehr solcher Anwendungen geben.

Wir haben die Connected-Car-Organisation umorganisiert und deutlich ausgebaut, erklärte der Manager. Daimler hat dafür hunderte Menschen eingestellt und hunderte Mio. Euro in das Geschäftsfeld investiert. Entwickler-Teams in Deutschland, dem kalifornischen Silicon Valley und Indien arbeiten an Lösungen für das vernetzte Autos. Digitale Services für Mercedes-Fahrer seien ganz klar ein Investitions- und Wachstumsgebiet, so der Entwicklungschef. Ich glaube, dass es Richtung 2020 ein für unser Geschäft relevantes Geschäftsfeld werden kann, so der Manager weiter. Daimler könne dann eines Tages mit digitalen Diensten Milliardenumsätze erzielen.

Zuletzt hatte der Autobauer die Konkurrenz beim Autoabsatz im Premiumsegment hinter sich gelassen. Mit der Kernmarke Mercedes-Benz verkaufte Daimler im vergangenen Jahr 2,084 Mio. Fahrzeuge. Damit übertraf der Konzern die Absatzzahlen von 2015 um 11,3 Prozent. Jetzt ist Mercedes-Benz die absatzstärkste Premiummarke, sagte der Daimler-Chef zu den Zahlen. Den Konzern sieht der Daimler-Chef damit vor den Rivalen BMW und Audi.

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für die Continental-Aktie nach Eckdaten zum abgelaufenen Jahr von 190 auf 203 Euro angehoben. Gleichzeitig wurde die Einstufung auf "Buy" bestätigt. Die viel zu pessimistischen Erwartungen und der starke Barmittelzufluss sprächen weiter für die Aktie des Autozulieferers und Reifenherstellers, so die Analysten. Die starke Entwicklung der Zuliefersparte lasse auf ein weiter gutes Wachstum in diesem Bereich hoffen. Die Analysten seien zugleich für die Margen im Reifengeschäft vorsichtiger als das Unternehmen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Continental mit einem Umsatzwachstum von mehr als 6 Prozent auf über 43 Mrd. Euro. Die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge soll dabei die Marke von 10,5 Prozent erreichen.

Die Continental-Aktie ist mit einem KGV von 12 weiterhin niedrig bewertet. Die Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,2 Prozent. Der Konzern wächst zudem mit einer Eigenkapitalquote von 40,2 Prozent und erzielt eine Eigenkapitalrendite von beachtlichen 20,6 Prozent. Das sind solide Werte und die Aktie erfüllt damit wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.