Pressestimme: 'Münchner Merkur' zu Groko/Sondierung/Schulden

04.03.25 05:34 Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Groko/Sondierung/Schulden:

"Immerhin dafür war Trumps Scherbengericht gut: In der Stunde der Not rückt nicht nur Europa zusammen, sondern auch die nach hartem Wahlkampf entzweite politische Mitte Deutschlands. Union und SPD führen ihre Sondierungen mit großem Ernst und Tempo. Über 900 Milliarden Euro Schulden für Verteidigung und Infrastruktur reden die angehenden Groko-Koalitionäre. Es wäre ein Signal, das man auch in Washington und Moskau nicht überhören könnte, doch hätte es denselben Webfehler wie die Ampelpolitik: Die streute den Bürgern Sand in die Augen, weil sie so tat, als ließe sich die Zeitenwende finanzieren, ohne dass die Bürger den Gürtel enger schnallen müssen. Man ahnt, was Merz den Kritikern seiner waghalsigen 180-Grad-Schuldenkurswende entgegenhalten wird: Not kennt kein Gebot. Nie war die Bedrohung größer, der Zeitdruck höher und die Verhandlung so kompliziert wie jetzt mit der demoralisierten SPD."/yyzz/DP/ngu