Preisverfall

Tesla-Aktie: Preise für gebrauchte Teslas brechen ein

18.03.25 21:43 Uhr

NASDAQ-Titel Tesla-Aktie: Gebraucht-Tesla: Preise stürzen ab! | finanzen.net

Die Preise für gebrauchte Tesla-Fahrzeuge gehen drastisch zurück. Das könnte dahinter stecken.

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• Mehr gebrauchte Teslas auf dem Markt
• Preise für gebrauchte Tesla-Modelle brechen ein
Elon Musk als ein möglicher Faktor

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Wer einen gebrauchten Tesla-Stromer erwerben möchte, hat in den USA gerade sehr gute Chancen. Wie Daten von Autotrader.com zeigen, standen in der letzten Woche in dem Land rund 14.000 gebrauchte Tesla-Fahrzeuge zum Verkauf. Noch Ende letzten Jahres belief sich die Zahl lediglich auf rund 11.300 Second Hand-Stromer im Monat, vor einem Jahr waren es lediglich 8.800 Teslas wie Cox Automotive-Experte Mark Schirmer gegenüber MarketWatch erklärte.

Die Flut an gebrauchten Tesla-EVs hat daher einen massiven Preissturz bei den Gebrauchtwagenpreisen für die Stromern ausgelöst. Wie aus Daten von CarGurus hervorgeht, ist der Durchschnittspreis für den Tesla-Bestseller Model Y seit März 2024 um 6.000 US-Dollar gesunken. Verglichen mit 2023 fiel der Preis gar um satte 20.000 US-Dollar, schreibt InsideEVs.

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Mehr Teslas im Umlauf

Mehrere Faktoren dürften für den Wertverfall eine Rolle spielen. So gibt es mittlerweile angesichts der über die Jahre wachsenden Auslieferungszahlen des EV-Unternehmens ganz einfach mehr Teslas, die sich im Umlauf befinden. Während 2021 noch 936.172 E-Autos an Kunden ausgeliefert wurden, waren es 2022 schon 1.313.851 EVs. Im Jahr 2023 wurde mit 1.808.581 ausgelieferten Tesla-Modellen der aktuelle Rekord aufgestellt. 2024 waren es dann "nur" 1.789.226 ausgelieferte Fahrzeuge. Viele der Teslas in den USA waren zudem Leasing-Fahrzeuge, die mit der beliebtesten Laufzeit von drei Jahren gemietet wurden und die jetzt auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen.

Wie Schirmer außerdem zu bedenken gab, sei der Prozentsatz der gebrauchten Teslas auf dem Markt im Vergleich zu anderen Autoherstellern noch relativ gering: "Für die Größe von Tesla - ihren Anteil am Neuwagenmarkt - wächst das Volumen zwar, ist aber eigentlich recht gering." Trotzdem gibt auch er zu, dass "das Volumen der Inserate tatsächlich zunimmt."

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Tesla-Chef Elon Musk sorgt für Unmut

Ein weiterer Faktor für den deutlichen Anstieg der Inserate von gebrauchten Teslas ist sicherlich auch in der Person des umstrittenen Tesla-Chefs Elon Musk zu finden. So hat Musk schon im US-Präsidentschaftswahlkampf 250 Millionen US-Dollar für Donald Trump gespendet und sich zudem zu einem engen Vertrauten des Präsidenten entwickelt. So wurde Musk von Trump damit beauftragt, Regierungskosten zu senken, wofür eigens ein neues Ministerium für Regierungseffizienz, genannt DOGE, ins Leben gerufen wurde.

Seither wurden zahlreiche Ausbaben sowie Arbeitsplätze bei Behörden gestrichen, was Musk deutliche Kritik einbrachte. Zudem führe die politische Positionierung von Musk augenscheinlich zu einer zunehmenden Entfremdung von umweltbewussten Kunden, die Tesla einst als Vorreiter für Nachhaltigkeit betrachteten, schrieb Finanzexperte Eugenio Catone von "Seeking Alpha" in einem Artikel. "Elon Musks politisches Engagement, insbesondere seine Unterstützung für Trump, vergrault potenzielle Kunden und schadet dem Ruf von Tesla weltweit". So kam es in den USA bereits zu zahlreichen Protesten vor Tesla-Händlern, bei denen Demonstranten unter anderem zum Verkauf der Tesla-Aktie aufriefen und die laut "Seeking Alpha" nicht immer friedlich blieben.

Es ist also möglich, dass sich Menschen vermehrt von ihren Teslas trennen, um damit auch ein politisches Statement zu setzen. Auf der anderen Seite gibt es auch zahlreiche Tesla-Besitzer, die ihr Fahrzeug mit Aufklebern versehen, die deutlich machen, dass der Besitz eines Teslas keine Unterstützung für Musk signalisiere. So sieht Etsy-Verkäufer Matthew Hiller, der auf den Verkauf solcher Anti-Elon-Musk-Aufkleber spezialisiert ist, einen deutlichen Anstieg bei der Nachfrage, wie er gegenüber MarketWatch zu verstehen gab: "Ich bekomme jeden Tag Aufträge aus der ganzen Welt. Nicht nur Amerika hat die Nase voll von Elon".

Gebrauchte EVs generell günstiger zu haben

Gleichzeitig muss auch festgehalten werden, dass Tesla nicht der einzige E-Autobauer ist, der aktuell mit sinkenden Preisen für Gebrauchtwagen zu kämpfen hat. So zeichnet sich laut einer Studie von iSeeCars, die MarketWatch vorliegt, dieser Trends bei dem gesamten Markt für gebrauchte Elektroautos ab. So seien die Preise hier im Jahr 2024 um 15,1 Prozent gesunken. Die Preise für gebrauchte Hybrid-Fahrzeuge und Benziner fielen derweil lediglich um ein Prozent.

Allerdings kann auch nicht von der Hand gewiesen werden, dass Tesla besonders unter diesem Trend leidet. So verwies Forbes auf Cars.com-Analyst Davide Greene, der gegenüber dem Nachrichtenportal angab, dass die Suchanfragen für gebrauchte Teslas verglichen mit dem Vorjahr um sieben Prozent zurückgegangen seien, während die Suchen nach anderen EVs zeitgleich um 28 Prozent angezogen hätten. Zugleich würde es länger dauern, bis ein gebrauchter Tesla einen Käufer finde. "Trotz des anhaltenden Rufs von Tesla für wettbewerbsfähige Preise und gute Leasingangebote - insbesondere für das Model 3 und das Model Y - steht die Marke in einer zunehmend wettbewerbsintensiven EV-Landschaft unter Druck", so Greene. "Die Anzahl der gebrauchten Elektroautos auf dem Markt ist sprunghaft angestiegen und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent. Im Februar 2025 waren 76 verschiedene Modelle verfügbar, verglichen mit nur 58 im Jahr zuvor. Diese Expansion bietet den Verbrauchern eine größere Auswahl als Tesla, einschließlich neuer Designs von anderen Marken."

Tesla-Aktie in Rot

Der Unmut der Verbraucher lässt sich im Übrigen auch an der Performance der Tesla-Aktie ablesen. Während das Papier an der NASDAQ im Jahr 2024 um mehr als 62 Prozent zulegen konnte, hat sich der Aufwärtstrend mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Seit Jahresbeginn schlägt ein Minus von 41,06 Prozent zu Buche (Stand: Schlusskurs vom 17. März 2025).

Es bleibt nun abzuwarten, ob und wie sich Tesla wieder aus dieser Krise herausmanövrieren wird.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Sergio Monti Photography / Shutterstock.com, Hadrian / Shutterstock.com

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