Pflegeversicherung 2024 im Minus - Neue Sorgen

26.01.25 14:02 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Pflegeversicherung ist im vergangenen Jahr in die roten Zahlen geraten und warnt vor größeren Finanznöten. Das Defizit 2024 beträgt voraussichtlich 1,55 Milliarden Euro, wie aus Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen hervorgeht, der auch die Pflegekassen vertritt. Ein endgültiges Ergebnis soll Mitte Februar vorliegen. Für dieses Jahr wird zum jetzigen Zeitpunkt ein kleines Minus von 300 Millionen Euro erwartet und damit ein in etwa ausgeglichenes Ergebnis. Hintergrund ist eine erneute Anhebung des Pflegebeitrags zum 1. Januar 2025 um 0,2 Prozentpunkte.

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Verbandschefin Doris Pfeiffer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Situation der Pflegeversicherung ist sehr ernst." Mit der Beitragserhöhung sei das Finanzierungsproblem nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben worden. "Der höhere Beitrag wird bestenfalls ausreichen, um die Ausgabensteigerungen in diesem Jahr auszugleichen. Aber für 2026 reicht das dann keinesfalls mehr."

"Lage so ernst wie noch nie"

Pfeiffer sagte, die Situation spitze sich bereits zu. Im Februar könnten erstmals einzelne Pflegekassen Liquiditätshilfe aus einem Ausgleichsfonds benötigen. "Da muss sich jetzt niemand Sorgen machen, denn durch dieses Verfahren wird sichergestellt, dass in diesem Jahr noch alle Pflegekassen zahlungsfähig bleiben. Aber dies zeigt: Die Lage ist so ernst wie noch nie." Der Verband mahnte eine rasche finanzielle Stabilisierung nach der Bundestagswahl an./sam/DP/jha