OTS: Allianz Trade / Allianz Trade Studie: Insolvenzen steigen durch US-Zölle ...

16.04.25 08:31 Uhr

Allianz Trade Studie: Insolvenzen steigen durch US-Zölle stärker als

erwartet

Hamburg (ots) -

Wer­bung

- Welthandel taumelt: Beim Volumen der weltweit gehandelten Waren und

Dienstleistungen bleibt noch ein mageres Plus von 1,3 %, beim Warenhandel

(Volumen, ohne Dienstleistungen) stürzt der Welthandel in die Rezession (-0,5

%)

- Exportverluste könnten sich weltweit auf bis zu 480 Mrd. US-Dollar belaufen

- Bumerang: US-Zölle haben sich seit Januar auf mehr als 25 % verzehnfacht mit

Folgen für die US-Wirtschaft; milde Rezession für die ersten neun Monate

Wer­bung

erwartet

- Bilaterale Deals erwartet, die globale US-Zölle auf rund 10 % im 4. Quartal

2025 sinken lassen dürften

- Weltweite Insolvenzen legen mit Zollspirale 2025 noch stärker zu als bisher

erwartet: +7 % (statt bisher +6 %)

- Branchen: globale Automobil- und Textilindustrie, Non-Food-Einzelhandel,

erneuerbare Energien und Landwirtschaft besonders von Zöllen gefährdet

Wer­bung

Die Weltwirtschaft schwächelt: Das globale Wachstum des globalen

Bruttoinlandsprodukts (BIP) dürfte sich 2025 um 0,6 Prozentpunkte auf nur noch

2,3 % verlangsamen, dem niedrigsten Stand seit der Pandemie. Zudem trüben die

hohen Unsicherheiten die weiteren Aussichten. Hauptgrund ist die eskalierende

Zollspirale und das damit verbundene Rezessionsrisiko in den USA. Zu diesem

Schluss kommt der aktuelle "Economic Outlook" des weltweit führenden

Kreditversicherers Allianz Trade. Der Welthandel schrumpft im Zuge des

Handelskriegs der USA gegen den Rest der Welt zusammen: Beim Volumen der

weltweit gehandelten Waren und Dienstleistungen bleibt aktuell noch ein mageres

Plus von 1,3 % (2024: 2,9 %). Beim Warenhandel (Volumen, ohne Dienstleistungen)

rutscht der Welthandel mit -0,5 % sogar ins Minus. 2024 waren es noch satte 2,1

% Wachstum bei den gehandelten Waren, vor allem getrieben durch einen starken

Jahresendspurt mit besonders vielen Lieferungen in den USA - noch vor einem

schon damals befürchteten Handelskrieg.

Keine Gewinner: Insolvenzen steigen stärker als erwartet, vor allem in den USA

"Bei einem Handelskrieg gibt es keine Gewinner", sagt Milo Bogaerts, CEO von

Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die Exportverluste

könnten sich auf bis zu 480 Milliarden Euro belaufen. Die Weltwirtschaft ächzt

unter den Zusatzkosten - auch wenn die US-Regierung mit einer erneuten Volte den

europäischen Unternehmen zumindest 90 Tage Aufschub gewährt hat. Allerdings ist

gerade die anhaltende Unsicherheit Gift für Unternehmen. Handelsströme dürften

sich verschieben und globale Insolvenzen in der Folge noch stärker zunehmen,

allen voran in den USA."

Weltweit dürften die Insolvenzen im Jahr 2025 um rund 7 % gegenüber 2024

ansteigen (bisherige Prognose im März 2025: 6 %), angeführt von den USA mit

einer nun erwarteten Zunahme von +16 % statt bisher 11 %. Auch Westeuropa wäre

mit mehr Pleiten konfrontiert: Allianz Trade rechnet aktuell für 2025 mit 5 %

mehr Insolvenzen statt bisher 3 %.

"In Deutschland ist der zusätzliche Anstieg der Insolvenzen durch die US-Zölle

etwas geringer als in anderen europäischen Ländern", sagt Bogaerts. "Das

Finanzpaket für Infrastruktur und Verteidigung fängt einen Teil der

Negativfolgen aus den US-Zöllen auf. Wir rechnen für Deutschland aktuell mit

einem Zuwachs der Insolvenzen im Jahr 2025 im Vergleich zu 2024 um etwa 11 % das

ist ein Prozentpunkt mehr als in der bisherigen Prognose."

US-Wirtschaft rutscht in leichte Rezession - auch im 2. Halbjahr keine großen

Sprünge

"Das Stagflationssrisiko in den USA steigt zunehmend", sagt Ana Boata, Head of

Economic Research bei Allianz Trade. "In den ersten neun Monaten dürfte die

US-Wirtschaft in eine leichte Rezession rutschen (Q1-Q3: kumuliert -0,5 %) und

sich auch danach nur leicht erholen (Gesamtjahr 2025: +0,8 %, Gesamtjahr 2026:

2,2 %). Gründe für die leichte Erholung zum Jahresende sind

Steuererleichterungen in Höhe von mindestens 300 Mrd. USD sowie erwartete

bilaterale Deals, die die globalen US-Import-Zölle auf etwa 10 % sinken lassen.

Große Sprünge sind angesichts von verschärften Einwanderungskontrollen,

Ausgabenkürzungen und Entlassungen von Bundesangestellten sowie der aktuellen

Zollspirale allerdings nicht zu erwarten. Der effektive Zollsatz vor Trumps

zweiter Amtszeit lag bei 2,5 %, aktuell ist er mit über 25 % fast zehn Mal so

hoch - und die Unsicherheit hoch. Das dürfte für die dortige Wirtschaft und die

Inflation zum Bumerang werden. Die Inflation dürfte im Sommer den Spitzenwert

von 4,5 % erreichen und weitere Zinssenkungen in den Herbst verschieben."

Zunehmend besorgte US-Haushalte sparen vorsorglich mehr, was die

Verbrauchernachfrage dämpft. Die derzeitige globale Unsicherheit liegt erneut

bei den Spitzenwerten zu Pandemiezeiten.

Zölle treffen neben China vor allem Bangladesch, Pakistan, Kambodscha,

Indonesien und Japan

Neben China sehen sich Bangladesch (25 %), Pakistan (20 %), Kambodscha (15 %),

Indonesien und Japan (beide 14 %) mit den höchsten Zöllen konfrontiert.

Saudi-Arabien (4 %), Singapur (5 %), Norwegen (6 %), Ecuador (6 %), die Schweiz

und die Vereinigten Arabischen Emirate (beide 7 %) gehören nun zu den Ländern

mit den niedrigsten US-Zollsätzen.

Wie geht es weiter? Lösungen am Verhandlungstisch wahrscheinlichstes Szenario

"Die große Frage ist jetzt: Wie geht es weiter", sagt Boata. "Mit den

drastischen Zollerhöhungen befinden wir uns - zumindest vorübergehend - in einem

vollumfänglichen Handelskrieg. Wir gehen allerdings derzeit davon aus, dass

viele Länder am Verhandlungstisch in bilateralen Abkommen, Zugeständnisse an die

USA machen werden. In Zuge dessen könnte der globale US-Zollsatz von aktuell

25,5 % auf rund 10,2 % bis zum Jahresende sinken. Das wäre immer noch vier Mal

so hoch als vor Trumps Amtsantritt."

Das "Worst Case Szenario", bei dem die US-Regierung das aktuelle Zollniveau bis

Ende 2026 beibehält, würde zu noch stärkeren wirtschaftlichen Einbußen führen,

insbesondere in den USA selbst, sowie zu einer anhaltend hohe US-Inflation mit

entsprechenden Folgen für die Fiskalpolitik.

Branchen: globale Automobil-, Textilindustrie, Non-Food-Einzelhandel besonders

gefährdet

Bei den Branchen ergibt sich ein sehr heterogenes Bild: Einige Branchen sind von

den US-Zöllen besonders belastet, andere spüren nur wenige Auswirkungen.

"Die globale Automobil- und Textilindustrie, Non-Food-Einzelhandel, erneuerbare

Energien und Landwirtschaft sind im aktuellen Kontext am anfälligsten", sagt

Boata. "Es trifft also die Branchen besonders hart, die vielerorts ohnehin

bereits mit schwachen Margen, Konsumzurückhaltung und einem tiefgreifenden

Strukturwandel kämpfen. Für einige Unternehmen könnte es hier sehr eng werden."

Den vollständigen Economic Outlook finden Sie beigefügt sowie hier:

https://bit.ly/4jwE8bJ

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert die

Allianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen

kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die

Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

entfallen.

Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer und

gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte

und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating

von Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris im

Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen ist in über 40 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.800

Mitarbeiter weltweit. 2024 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einen

konsolidierten Umsatz von EUR 3,8 Milliarden und versicherte weltweit

Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.400 Milliarden.

Weitere Informationen auf http://www.allianz-trade.de

Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen

Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen überzukünftige

Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagenenthalten, die auf aktuellen

Einschätzungen und Annahmen derGeschäftsführung basieren, und bekannte und

unbekannte Risiken sowieUnsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die

tatsächlichenErgebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse von den hier

gemachtenAussagen wesentlich abweichen können. Neben zukunftsgerichtetenAussagen

im jeweiligen Kontext spiegelt die Verwendung von Wörternwie "kann", "wird",

"sollte", "erwartet", "plant", "beabsichtigt","glaubt", "schätzt",

"prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin"ebenfalls eine zukunftsgerichtete

Aussage wider. Die tatsächlichenErgebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse können

aufgrundverschiedener Faktoren von solchen zukunftsgerichteten

Aussagenbeträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören u.a.: (i)

dieallgemeine konjunkturelle Lage einschließlich derbranchenspezifischen Lage

für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkteder Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung

der Finanzmärkteeinschließlich der "Emerging Markets"

einschließlichMarktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii)

dieHäufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisseeinschließlich

solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;daneben auch die

Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)Ausmaß der Kreditausfälle, (vi)

Zinsniveau, (vii)Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses

EUR-USD,(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche

undaufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich

derWährungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungender

Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,(xi) Auswirkungen

von Akquisitionen, einschließlich der damitverbundenen Integrationsthemen, (xii)

Umstrukturierungsmaßnahmen,sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils

in einemörtlichen, regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen.

DieEintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durchTerroranschläge

und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmenübernimmt keine

Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zuaktualisieren.

Pressekontakt:

Allianz Trade

Antje Wolters

Pressesprecherin

Telefon: +49 (0)40 8834-1033

Mobil: +49 (0)160 899 2772

mailto:antje.wolters@allianz-trade.com

Social Media

Linkedin Allianz Trade Deutschland

https://www.linkedin.com/company/allianz-trade-deutschland/

XING Allianz Trade Deutschland

https://www.xing.com/pages/allianz-trade-deutschland

Youtube Allianz Trade Deutschland

https://www.youtube.com/allianz-trade-deutschland

Facebook Allianz Trade Deutschland

https://www.facebook.com/AllianzTradeDE

Twitter Allianz Trade

https://twitter.com/AllianzTrade

Instagram Allianz Trade

https://www.instagram.com/AllianzTrade

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52706/6014379

OTS: Allianz Trade