Ericsson-Aktie bricht ein: Ericsson ringt mit Umsatzrückgang
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson ist im zweiten Quartal wegen anhaltender Probleme in China hinter den Erwartungen der Experten zurückgeblieben.
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So ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht auf 54,9 Milliarden schwedische Kronen (5,3 Mrd Euro) zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte. Der um Sondereffekte wie Kosten für den Konzernumbau oder Abschreibungen bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog zwar um 29 Prozent auf 5,8 Milliarden Kronen an. Von Bloomberg befragte Experten hatten aber mit einem stärkeren Anstieg gerechnet - auch der Umsatz enttäuschte.
Am Aktienmarkt wurden die Zahlen mit heftigen Verlusten quittiert. Das Papier büßt aktuell in Stockholm 9,00 Prozent auf 104,34 Kronen ein. Der Kurs fiel zudem auf das Niveau von Anfang März zurück. Trotz des jüngsten Rücksetzers konnte das Papier seit Ende 2019 um fast 30 Prozent zulegen, blieb damit aber hinter dem Anstieg der Anteile des finnischen Konkurrenten Nokia zurück. "Die größte Unsicherheit für den Aktienkurs liegt derzeit in der Entwicklung in China", sagte ein Händler. Es sei nicht klar, inwieweit Analysten die schwierige Lage dort schon in den Modellrechnungen haben und es deswegen zu geringeren Ergebnisschätzungen kommen könnte.
In China musste Ericsson einen heftigen Umsatzrückgang hinnehmen, nachdem das schwedische Unternehmen dort technische Schwierigkeiten bei der Einführung des 5G-Mobilfunknetzes hatte. Deshalb sind einige Kunden abgesprungen. Ericsson bezifferte den Effekt auf den Umsatz daraus in der Mitteilung auf 2,5 Milliarden Kronen. Dazu kommen noch politische Probleme, nachdem sich Schweden dem US-Boykott des chinesischen Netzwerkausrüsters und Handyhersteller Huawei angeschlossen hat. Unternehmenschef Borje Ekholm geht deshalb nicht davon aus, dass sich das Geschäft in China schnell erholt. "Der verloren gegangene Umsatz wird nicht zurückkommen", sagte er.
Es hänge natürlich davon ab, wie die Aufteilung bei künftigen Ausschreibungen aussehen wird. Aber es sei sinnvoll mit einem geringeren Marktanteil zu rechnen. Während Ericsson in China unter dem Huawei-Bann leidet, könnten die Schweden wie auch andere Hersteller in Europa und den Staaten davon profitieren. Der Einsatz von Huawei-Technologie beim Aufbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes ist auch hierzulande umstritten. Kritiker befürchten etwa, Chinas politische Führung könnte ihren Einfluss auf das Unternehmen nutzen, um die Abhängigkeit europäischer Hightech-Infrastrukturen von dem mächtigen Anbieter zu erhöhen. Huawei seinerseits betonte mehrfach, kein Staatsunternehmen zu sein.
In Deutschland ist der Einsatz von chinesischen Technologiekonzernen wie Huawei oder ZTE nicht verboten. Der Bund hatte sich im vergangenen Jahr nach einer langen politischen Debatte um Sicherheitsbedenken strenge Zertifizierungsauflagen festgelegt. Demnach können auch chinesische Anbieter beim 5G-Ausbau mitmachen. Bei der Zertifizierung durch deutsche Behörden gibt es aber eine Art politisches Veto-Recht. Das wurde in der Branche als Unsicherheitsfaktor für die Firmenpläne wahrgenommen. Die großen Anbieter wie die Deutsche Telekom, Vodafone oder Telefonica Deutschland setzen deshalb beim 5G-Kernnetz auf Ericsson, Nokia und Co - Huawei kommt nur in Randbereichen zum Zuge.
/zb/lew/jha/
STOCKHOLM (dpa-AFX)
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17.10.2023 | Ericsson (Telefon AB LMEricsson) (B) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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