NASDAQ-Titel Amazon mit Rotstift: Stellenabbau in der Gesundheitssparte

• Im Jahr 2020 war Amazon Pharmacy in den USA erstmals abrufbar
• Amazon plant seit längerer Zeit den größten Stellenabbau der Firmengeschichte
• Rund 80 Stellen wurden bei Amazon Pharmacy bereits abgebaut

Amazon investiert in den Gesundheitssektor

Angaben von CNBC zufolge versucht sich der Großkonzern aus den USA bereits seit Jahren einen Namen im Gesundheitssektor zu machen. Im Jahr 2020 startete Amazon die erste eigene Onlineapotheke. Vorbereitungen hierfür wurden mit dem Erwerb der Firma PillPack bereits 2018 getroffen, so das Nachrichtenportal. PillPack war eine auf "patientenindividuelle Verblisterungen spezialisierte Versandapotheke", so die Deutsche Apotheker Zeitung.

In den Folgejahren wurden bei Amazon weitere Projekte im Bereich Gesundheitssektor vorangetrieben, so beispielsweise Amazon Care. Hierbei soll die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten künftig über Textnachrichten und Videoanrufe ablaufen, wie der Business Insider Anfang 2022 vor der Kündigungswelle berichtete. Auch Rezepte könnten mit Amazon Care per Post verschickt und Arzthelfer nach Hause geordert werden. Amazon-Chef Andy Jassy zeigte sich nach Angaben des Nachrichtenportals Anfang 2022 begeistert von diesem Projekt. Der Plan sei gewesen, das Team für den Gesundheitssektor weiter auszubauen, um künftig noch tiefer in den Gesundheitssektor einsteigen zu können.

Größter Stellenabbau in der Firmengeschichte

Dass Amazon Stellen abbaut, ist spätestens seit Ende letzten Jahres kaum noch verwunderlich, da seitdem rund 27.000 Mitarbeiter entlassen wurden, so Semafor. Verantwortlich sei hierfür vor allem CEO Andy Jassy, der das Ziel einer aggressiven Kostensenkung verfolge. Im Sinne dieser habe er vor allem weniger erfolgreiche Bereiche des Unternehmens im Visier. Darunter seien auch andere Bereiche des Gesundheitssektors gefallen, beispielsweise das Halo Fitnessband.

Amazon Pharmacy

Laut Angaben des Amazon Sprechers Brad Glasser sei eine "kleine Anzahl" an Mitarbeitern der Abteilung Amazon Pharmacy Mitte Juli darauf hingewiesen worden, bald entlassen zu werden. Informationen des Nachrichtenportals Semafor zufolge seien jedoch bereits 80 Stellen abgebaut worden. Die Economic Times berichtet, dass vor allem Apothekentechniker und Teamleiter betroffen sind. Registrierte Apotheker seien hingegen weitgehend nicht betroffen. In seiner Stellungnahme spricht Brad Glasser von Prozessoptimierung und einem bestmöglichen Kundenerlebnis als Begründung für den Stellenabbau.

J. Vogel / Redaktion finanzen.net