Ohne Implantate

Facebook-Aktie: Facebook will Menschen direkt mit dem Gehirn tippen lassen

20.04.17 08:05 Uhr

Facebook-Aktie: Facebook will Menschen direkt mit dem Gehirn tippen lassen | finanzen.net

Es klingt wie Science-Fiction, aber Facebook arbeitet wirklich daran: Das weltgrößte Online-Netzwerk will Menschen direkt aus dem Gehirn heraus Worte in Computer schreiben lassen.

Werte in diesem Artikel

Es gehe zum Beispiel um die Möglichkeit, einem Freund eine Textnachricht zu schicken, ohne dafür das Smartphone herausholen zu müssen, sagte Facebook-Managerin Regina Dugan am Mittwoch auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8 im kalifornischen San Jose. Das aktuelle Ziel sei, auf 100 Worte pro Minute zu kommen. Dies könne in einigen Jahren erreicht werden.

Dugan verwies auf aktuelle Forschungen an der Stanford-Universität, in denen eine gelähmte Frau dank Elektroden im Gehirn, "so groß wie eine Bohne", acht Worte pro Minute in den Computer schreiben könne, Buchstabe für Buchstabe. Die Elektroden erkennen die Aktivität der Neuronen, wenn sie einen bestimmten Buchstaben eintippen wolle.

Für einen massenhaften Einsatz der Technologie seien Implantate aber nicht geeignet, es müsse sehr empfindliche Sensoren auf der Oberfläche des Kopfs geben, die Gehirnaktivität "hunderttausende Male pro Sekunde auf den Millimeter genau" überwachen. "Solche Technologie existiert heute nicht. Wir werden sie erfinden müssen", sagte Dugan. Bei Facebook arbeite ein Team aus 60 Forschern an der Vision.

Mit der Zeit solle es nicht mehr nötig sein, im Kopf Worte aus einzelnen Buchstaben zu bilden. Ein Nebeneffekt davon könne auch sein, dass sich Menschen in anderen Sprachen ausdrücken könnten, ohne sie zu lernen, sagte Dugan. So könnte zum Beispiel der Gedanke an eine Tasse direkt mit dem entsprechenden Fremdwort in Spanisch oder Chinesisch umgesetzt werden. "In ihrem Kopf ist eine Tasse nicht ein Etikett mit dem Wort darauf, sondern ein von Menschen geschaffener Gegenstand, den man in der Hand halten und daraus Flüssigkeiten trinken kann", erklärte die Facebook-Managerin. "Eines nicht so fernen Tages könnte es sein, dass ich auf Chinesisch denke und sie es sofort auf Spanisch fühlen."

Es gehe zugleich auf keinen Fall darum, wahllos Gedanken von Menschen zu lesen, betonte Dugan. Dazu habe niemand das Recht. Ähnlich wie man viele Fotos mache und nur einige davon anderen zeige, "haben sie (Menschen) viele Gedanken und beschließen, nur einige davon zu teilen". Nur solche Gedanken, die an das Sprachzentrum weitergeleitet würden, seien gemeint.

Nicht nur Facebook macht sich gerade Gedanken über eine solche Technologie. Auch Tech-Milliardär Elon Musk erforscht in einer neuen Firma, wie das menschliche Gehirn direkt mit Computern vernetzt werden könnte. Der 45-Jährige sei an dem Unternehmen Neuralink beteiligt, das entsprechende Elektroden entwickeln will, hatte das "Wall Street Journal" Ende März berichtet.

Musk, Chef des Elektroautobauers Tesla und der Weltraumfirma SpaceX, hatte bereits bei einem Konferenz-Auftritt im vergangenen Jahr gesagt, dass er künstliches Nervengewebe zum Verbinden mit Computern für eine wichtige Zukunftstechnologie halte. Das könne Menschen helfen, mit der künftigen künstlichen Intelligenz mitzuhalten, vor deren möglichen Übermacht Musk mehrfach warnte. Musk sprach damals von einem "direkten Interface zur Hirnrinde", insgesamt blieb er aber vage. Deshalb war zunächst unklar, ob es sich bei seinen Ausführungen um ein konkretes Projekt oder eine Technik-Fantasie handelte.

Die 54-Jährige Dugan war vor Facebook bei Googles Zukunftslabor und der Forschungsagentur DARPA des US-Verteidigungsministeriums. Bei Facebook leitet sie die Innovationsabteilung "Building 8".

Dort erforscht Facebook auch die Möglichkeit, über die Haut zu "hören". Dugan zeigte das Video eines Tests mit einer Frau, die Worte anhand von Vibrationen eines Geräts am Arm erkennen können soll. Den aktuellen "Sprachschatz" aus neun Worten habe sie sich binnen einer Stunde angeeignet.

Auf aktuellerem technischen Niveau verstärkt Facebook den Fokus auf virtuelle Realität mit zwei neuen Modellen von 360-Grad-Kameras. Mit 6 und 24 Objektiven sollen sie eine deutlich realistischere Darstellung von Umgebungen liefern, sagte Technik-Chef Mike Schroepfer. Mit den zusätzlichen visuellen Informationen werde zum Beispiel auch besser möglich sein, sich in einer 3D-Umgebung zu bewegen.

Facebook-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg glaubt an die Zukunft mit virtueller Realität und kaufte vor drei Jahren die Firma Oculus, einen Pionier bei Spezialbrillen, mit denen man in künstliche Umgebungen eintauchen kann. Mit der ersten Oculus-Brille blieb die Technologie bisher aber in der Nische./so/DP/zb

SAN JOSE (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Meta Platforms (ex Facebook)

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Meta Platforms (ex Facebook)

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Gil C / Shutterstock.com, Twin Design / Shutterstock.com

Nachrichten zu Meta Platforms (ex Facebook)

Analysen zu Meta Platforms (ex Facebook)

DatumRatingAnalyst
20.12.2024Meta Platforms (ex Facebook) OutperformRBC Capital Markets
20.11.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) KaufenDZ BANK
31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyGoldman Sachs Group Inc.
31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
20.12.2024Meta Platforms (ex Facebook) OutperformRBC Capital Markets
20.11.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) KaufenDZ BANK
31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyGoldman Sachs Group Inc.
31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
02.02.2023Meta Platforms (ex Facebook) HaltenDZ BANK
27.10.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
28.07.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
21.07.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
29.06.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
12.05.2022Meta Platforms (ex Facebook) HoldHSBC
05.12.2019Facebook ReduceHSBC
31.01.2019Facebook SellPivotal Research Group
31.10.2018Facebook SellPivotal Research Group
12.10.2018Facebook SellPivotal Research Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Meta Platforms (ex Facebook) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"