Das sollten Investoren zum IPO des Tesla-Konkurrenten NIO wissen
Das in Shanghai ansässige Elektroauto-Startup NIO hat bei der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission eine vertrauliche Anmeldung zu einem Börsengang eingereicht. Die Chinesen möchten mit dem frischen Kapital vor allem Tesla die Stirn bieten.
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Das 2014 von William Li gegründete Unternehmen NIO hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Elektroautomobilien spezialisiert. NIOs chinesischer Name, Weilai, bedeutet übersetzt soviel wie "der blaue Himmel kommt". Ursprünglich nannte Li sein Startup NextCar. Im Jahr 2017 wurde der Firmenname jedoch in NIO geändert. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen schon über 5000 Mitarbeiter, welche sich auf 19 Standorte verteilen.
Startup mit 1.360 PS Rennwagen
Mit dem EP9 stellte NIO 2016 das erste Automobil aus eigener Produktion vor. Der Elektro-Supersportwagen wurde unter Mithilfe des Formula-E-Engineering-Teams konstruiert und extra für den Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert. Der von insgesamt vier Elektromotoren betriebene Rennwagen bringt es somit auf eine Maximalleistung von 1.360 PS. Bislang wurden jedoch lediglich sechs Stück dieses Super-Cars hergestellt.
Premiummodelle stehen im Fokus
Mit einer gegenwärtig noch sehr überschaubaren Fahrzeugpalette möchten sich die Chinesen rasch als Premiumhersteller im E-Automarkt etablieren. Mit diesem Anspruch steht das Startup-Unternehmen natürlich im direktem Wettbewerb mit dem US-Elektroautopionier Tesla. Der im Juni 2018 in Produktion gegangenen NIO ES8 stellt auch schon jetzt ein perfektes Konkurrenzfahrzeug zum Tesla Model X dar. Das als SUV konzipierte Fahrzeug mit Vollaluminium-Karosserie wird zunächst lediglich für den chinesischen Markt hergestellt.
"Derzeit glauben wir, dass chinesischen Kunden kein Premium-Elektroauto zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung steht, und der ES8 wird voraussichtlich nur mit Premiummodellen in Wettbewerb geraten", so NIO in Bezug auf das Elektro-SUV. Bis Ende Juli 2018 hatte NIO schon 481 ES8 an Kunden ausgeliefert und laut einer Mitteilung sollen aktuell noch mehr als 17.000 offene Bestellungen vorliegen.
Neues Modell in der Produktpipeline
Neben dem ES8 möchte NIO bis Ende des Jahres auch sein zweites Serienfahrzeug ES6 auf den Markt bringen. Das neue Modell soll im Gegensatz zum älteren ES8 7-Sitzer dann nur noch als 5-Sitzer-Modell erhältlich sein. Laut der Bekanntmachung des Unternehmens ist der ES6 ein "Hochleistungs-Premium-Elektro-SUV, zu einem niedrigeren Preis als der ES8, um eine breitere Kundenbasis anzusprechen".
Tencent und Baidu als Großaktionäre
Hinter dem noch sehr jungen Elektroautobauer steht der Großkonzern Tencent. Das chinesische Internetkonglomerat besitzt gegenwärtig einen Anteil von 15 Prozent an NIO. Weitere 7,5 Prozent des Unternehmens befinden liegen in den Händen der in Asien aktiven Investmentholding Hillhouse Capital Group. Des Weiteren sollen auch der Risikokapitalgeber Sequoia Capital und ein Beteiligungsfonds des Suchmaschinenbetreibers Baidu an NIO beteiligt sein. Trotz dieser zahlreichen und namhaften Investoren soll sich der Anteil des Gründers Li noch auf rund 17 Prozent belaufen.
Nettoverluste in Millionenhöhe und kein Ende in Sicht
Genau wie Tesla verbrennt NIO Monat für Monat Unsummen an Kapital. "Wir haben negative Cashflows aus dem Betrieb und haben erst vor kurzem damit begonnen, Einnahmen zu generieren und waren nicht profitabel, all das könnte in Zukunft weitergehen", warnt Li mit Blick auf die Profitabilität des Konzerns jüngst. Der Umsatz von rund sieben Millionen US-Dollar in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 geht mit einem Nettoverlust von 502 Millionen US-Dollar einher. Auch für das Gesamtjahr 2017 meldete das NIO einen Nettoverlust in Höhe von 758,8 Millionen US-Dollar. Des Weiteren schätzt das Startup, dass die benötigte Investitionssumme für die nächsten drei Jahre rund 1,8 Milliarden US-Dollar betragen könnte. Dieses Geld soll unter in den Bereich Forschung und Entwicklung und den Ausbau eines Vertriebs- und Servicenetzes gepumpt werden.
NIO-Börsengang soll 1,8 Milliarden in die Kassen spülen
Angesichts dieses enormen Kapitalbedarfs dürfte es kaum verwundern, dass sich NIO nun auch direkt über die Börse finanzieren möchte. Der chinesische Elektroautobauer plant aus diesem Grund einen bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar schweren Börsengang in den USA. Die Anteile der Firma sollen als sogenannte American Depositary Shares kurz ADS angeboten werden. Sollte sich die Erstemission der NIO-Aktie noch in diesem Jahr vollziehen, wäre dies der zweitgrößte IPO einer chinesischen Firma in den USA. Mit Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley hat sich bereits ein namhaftes Konsortialbankentrio zusammengefunden, welches für einen reibungslosen Börsengang sorgen soll.
Kein Mangel an Risiken für Investoren
"Unsere Fähigkeit, ein Auto von ausreichender Qualität zu entwickeln und herzustellen, das Kunden [...] auch langfristig anspricht, ist nicht gesichert und immer noch in der Entwicklung", hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens in Bezug auf die Risiken der Geschäftstätigkeit. NIO räumt damit bereits im Vorfeld ein, lediglich begrenzte Erfahrungen in der Massenproduktion von Elektrofahrzeugen zu haben.
Erfolgschance ohne Garantie
"Wir können nicht garantieren, dass wir in der Lage sind, effiziente, automatisierte und kosteneffiziente Fertigungsmöglichkeiten und Prozesse zu entwickeln und zuverlässige Zulieferer aufzutun, die es uns ermöglichen, die Qualitäts-, Preis, Konstruktions-, und Produktionsstandards zu erfüllen, um den ES6 und künftige Fahrzeuge erfolgreich zu vermarkten", so das NIO weiter.
Darüber hinaus droht weiteres Ungemach von externer Seite: Der aktuelle Handelsstreit zwischen den USA und China könnte die Expansion des Unternehmens nachhaltig belasten.
Keine "normale" Aktie
Ein weiteres Risiko für potenzielle NIO-Anleger besteht darin, dass ausländische Investoren aufgrund des ADR-Programms keine Aktien des Unternehmens NIO kaufen können und somit auch keinen Einfluss auf das Management haben. Mit einem ADR erwirbt der Investor lediglich einen Hinterlegungsschein, welcher eine bestimmte Anzahl an ausländischen Aktien verkörpert.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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Bildquellen: Nio.io, Nio
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