Amazon-Chef Jeff Bezos glaubt an Amazon-Pleite: "Eines Tages werden wir untergehen"
Jeff Bezos hat aus dem ehemaligen Internet-Buchhändler Amazon einen Handelsgiganten geformt. Doch der reichste Mann der Welt ist sich der Verwundbarkeit seines Unternehmens bewusst.
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Amazon-Chef Jeff Bezos glaubt nicht, dass sein Unternehmen bis in alle Ewigkeit existieren wird. Tatsächlich prognostiziert er dem Internetriesen eine Lebenserwartung von 30 und mehr Jahren.
"Amazon wird Pleite gehen"
Bei einem Treffen mit Amazon-Führungskräften zeigten sich Mitarbeiter besorgt über die Zukunft ihres Arbeitgebers. Ein Fragesteller wollte insbesondere im Hinblick auf die Pleite von Sears und anderen größeren Einzelhändlern wissen, welche Lehren Amazon daraus gezogen und wie sich der Konzern gegen ein ähnliches Schicksal gewappnet hat. Die Antwort von Jeff Bezos fiel ebenso überraschend, wie ernüchternd aus: "Amazon ist nicht too big to fail", so der reichste Mann der Welt im Rahmen des Treffens, wie aus einer Aufzeichnung hervorgeht, die CNBC vorliegt.Und der Amazon-Chef legte nach: "Tatsächlich gehe ich davon aus, dass Amazon eines Tages scheitern wird. Wir werden Pleite gehen. Wenn Sie große Unternehmen betrachten, dann beträgt deren Lebenserwartung zwischen 30 und 100 Jahren", so der CEO.
Fokus auf Kunden
Auch wenn Bezos den Untergang seines eigenen Imperiums offenbar als unausweichlich ansieht, so glaubt er doch an einen Weg, das Unvermeidliche so lang wie möglich hinauszuzögern. "Wenn wir anfangen, uns auf uns selbst und nicht auf unsere Kunden zu konzentrieren, dann ist das der Anfang vom Ende", warnte der Amazon-Chef. Darauf gründe sich auch der Erfolg seines Unternehmens, wie Bezos erst vor wenigen Wochen in einem Podiumsgespräch im Rahmen des Economic Club of Washington betonte. "Die Nummer 1 der Gründe, die uns mit Abstand erfolgreich gemacht hat, ist der zwanghafte Fokus auf den Kunden - und nicht die Konkurrenzbesessenheit".
Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass Bezos seinen Mitarbeitern eintrichtert, den Fokus auf Amazon-Kunden zu legen. Auch andere Führungskräfte haben dieses Mantra verinnerlicht. Im firmeneigenen Blog erzählt zum Beispiel Ralf Kleber, der seit mehr als 19 Jahren bei Amazon arbeitet und seit 2002 als Country Manager beschäftigt ist: "Der hundertprozentige Fokus auf unsere Kunden ist unsere DNA bei Amazon, der jeden einzelnen Tag bestimmt".
Kritik an schnellem Wachstum auf Kosten der Gewinne
In der Vergangenheit hat Amazon für sein Geschäftsmodell häufig Kritik einstecken müssen. Schließlich geht die schnelle Expansion des Unternehmens zu Lasten der Profitabilität. Auch das "Prime"-Konzept war in diesem Hinblick immer wieder kritisiert worden. Ursprünglich bot Amazon seinen Prime-Kunden kostenlosen Premiumversand, zwischenzeitlich haben Premium-Subscriber eine Fülle an zusätzlichen Vorteilen. Neben exklusiven Angeboten haben Amazon-Prime-Nutzer Zugang zum Streaming-Portal des Unternehmens, Amazon Music, der Amazon Cloud, der Kindle-Bibliothek und vielem mehr.
Dieses Kundenbindungsprogramm kostet den Konzern viel Geld - doch der Erfolg gibt Amazon recht. Prime-Kunden geben mehr als doppelt so viel Geld auf der Plattform aus. Amazon-Nutzer mit unterschiedlichsten Angeboten im Amazon-Universum zu halten und den Besuch anderer Plattformen obsolet zu machen, zahlt sich also aus.
Mit dieser Taktik kann Amazon das von Jeff Bezos prognostizierte Ende möglicherweise noch eine ganze Weile hinauszögern.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Paul Morigi/Getty Images, David Ryder/Getty Images
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23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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