Nicht einmal die KI hilft gegen Zölle
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Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex
Zoll-Sorgen: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche spürbare Verluste verzeichnet. Hauptgrund hierfür waren die Unsicherheiten in Bezug auf die geplanten US-Importzölle, die dann mit den Zusatzabgaben auf Automobil-Importe, die US-Präsident Donald Trump zu Wochenmitte ankündigte, zur real gewordenen Belastung wurden.
Rückblick: Nicht nur Automobiltitel leiden
Zu leiden hatten naturgemäß Automobiltitel, allerdings gingen die Bedenken über diese hinaus. Daneben gerieten auch Technologiewerte unter Druck, im Wochenverlauf war mehrfach von möglicherweise zu großen Vorschusslorbeeren in Bezug auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Rede. Eine Erholungsbewegung am vergangenen Dienstag, die vor allem einem besser ausgefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex geschuldet war, war nur von kurzer Dauer.
Der Deutsche Aktienindex (Dax) ging im Wochenvergleich um 1,9 Prozent zurück auf 22.461,52 Punkte. Der MDax fiel um 3,2 Prozent auf 27.852,37 Zähler. Der TecDax büßte 2,7 Prozent ein auf 3.651,67 Punkte.
Größte Wochenverlierer im Dax waren die Titel von Siemens Energy mit einem Abschlag von 10,6 Prozent. Nachdem der Kurs des Energietechnikkonzerns zuletzt auch wegen der Erwartung eines deutlich steigenden Energiebedarfs durch KI merklich zugelegt hatte, machten sich in der vergangenen Woche der gedämpfte Optimismus bei diesem Thema sowie Gewinnmitnahmen negativ bemerkbar. Vor dem Hintergrund der angekündigten US-Zölle verloren die Titel der Porsche AG 7,8 Prozent, die von Mercedes Benz und Volkswagen 4,5 beziehungsweise 4,4 Prozent und die von BMW 4,1 Prozent. Mit 5,3 Prozent deutlich im Plus beendete dagegen der MDax-Wert Aroundtown die vergangene Woche, die Anleger honorierten unter anderem die Zahlen und den Ausblick des Immobilienunternehmens.
Anleihen: Steigende Kurse
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche nach einem schwächeren Start weiter gestiegen. Einerseits sorgte die trübe Stimmung an den Aktienmärkten in der zweiten Wochenhälfte für Unterstützung, andererseits niedriger als erwartet ausgefallen Inflationszahlen aus der Eurozone. Diese gäben der Europäischen Zentralbank mehr Spielraum für Zinssenkungen, hieß es von Marktteilnehmern. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe reduzierte sich im Wochenvergleich von 2,77 auf 2,73 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 2,62 auf 2,58 Prozent zurück.
USA: Sorgen vor einer Stagflation
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nachgegeben. Sorgen vor den Folgen eines globalen Handelskonflikts drückten die Stimmung der Anleger. Am Freitag ließen dann noch gestiegene Inflationsdaten und ein eingetrübtes Konsumklima der US-Verbraucher die Befürchtungen einer sogenannten Stagflation - wirtschaftliche Stagnation bei gleichzeitiger Inflation - wachsen. Der Dow-Jones-Index sank im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 41.583,90 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,5 Prozent ab auf 5.580,94 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 verlor 2,4 Prozent auf 19.281,40 Punkte.
Ausblick: Sorgen vor Trumps Zollpaket
Die Wirtschafts- beziehungsweise Zollpolitik der US-Regierung dürfte die deutschen Aktienbörsen auch in der aktuellen Woche maßgeblich beeinflussen. Für Mittwoch hat US-Präsident Trump seit einiger Zeit die Vorstellung eines umfangreichen Zollpakets angekündigt, im Vorfeld dürfte die Nervosität der Anleger hoch bleiben. Äußerungen Trumps vom Wochenende, wonach er reziproke Zölle gegen alle Länder plane, dürften diese noch verstärken. Die weitere Entwicklung dürfte dann von der konkreten Ausgestaltung des Pakets abhängen, wobei die Unsicherheit nach Einschätzung von Beobachtern auch dann anhalten könnte - zu unberechenbar sei die aktuelle US-Politik, heißt es als Begründung. Mehr Gewissheit erhoffen sich die Anleger vom Fortgang der Koalitionsverhandlungen in Deutschland. Hier dürfte es nach Meinung von Analysten auch darum gehen, ob die geplanten Maßnahmen die durch die Finanzpakete ausgelösten Hoffnungen an den Märkten rechtfertigen.
Impulse könnten zudem von Seiten der Konjunkturdaten kommen. Aus den USA stehen dabei die ISM-Indizes sowie die Arbeitsmarktdaten im Fokus, die auf mögliche Auswirkungen auf die US-Geldpolitik und sowie vor dem Hintergrund der zuletzt aufgekommen Stagflations-Sorgen hin analysiert werden dürften. Aus Deutschland und der Eurozone dürften die Einkaufsmanagerindizes und die Preisdaten die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf sich ziehen.
Von Unternehmensseite dürfte die Impulse zurückgehen, wenn auch noch einige Berichte von Unternehmen aus den hinteren Börsenreihen auf der Agenda stehen.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 31.03.: Verbraucherpreise in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Importpreise in Deutschland; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 01.04.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; S&P-Global-PMI-Gesamtindex (USA); Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA; Tankan Herstellungsindex (Japan)
Mittwoch, 02.04.: ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); Werkaufträge in den USA
Donnerstag, 03.04.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; Zusammenfassung der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA; Handelsbilanz der USA
Freitag, 04.04.: Werkaufträge in Deutschland; US-Arbeitsmarktbericht
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Datum | Rating | Analyst | |
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01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Deutsche Bank AG | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Warburg Research | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Deutsche Bank AG | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Warburg Research | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.03.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
14.03.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
01.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-Perform | Bernstein Research | |
24.03.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
21.03.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.02.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
13.01.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
18.02.2021 | Daimler Sell | Warburg Research |
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