Klein, aber oho: Boom bei Nebenwerten
In den vergangenen Monaten beeindruckten die Werte aus der zweiten Reihe mit einer hervorragenden Performance. SDAX und MDAX sind im Schnitt deutlich besser gelaufen als Blue-Chips. Der Grund: Die Zykliker hatten großes Aufholpotential nach der Krise.
Werte in diesem Artikel
Finanzen.net hat sich vier Werte genauer angeschaut:
Das auf Sensorik und Automatisierungstechnik spezialisierte Technologieunternehmen AUGUSTA Technologie meldete am Mitte Februar, dass es im vierten Quartal 2010 sein bisher stärkstes Quartal bei Umsatz und Auftragseingang erzielt. Mit einem Kursverlust von knapp sieben Prozent entfernte sich der Kurs am vergangenen Freitag zwar deutlich vom zuvor erklommenen Siebenjahreshoch bei 19,40 Euro. Bis zum übergeordneten Aufwärtstrend bei zirka 15,50 Euro hat die Aktie jedoch noch viel Luft für weitere Konsolidierungstendenzen, ohne charttechnischen Schaden zu nehmen. Die kurzfristigen Trading-Indikatoren lassen vermuten, dass es noch etwas nach unten geht. Die nächsten sinnvollen Unterstützungszonen liegen in den Bereichen bei 17,00 und 16,00 Euro. Erst mit dem Bruch des Aufwärtstrends wäre das positive Basisszenario hinfällig.
KUKA stellt Industrieroboter her, die besonders bei den Automobilproduzenten stark nachgefragt sind. Trotz des starken Kursanstieges bei KUKA sehen Analysten weiterhin großes Potential – in der Automobilindustrie brummt das Geschäft, neue Produktionsstätten werden geplant. KUKA profitiert im Windschatten dieses Trends. Nach dem Allzeithoch bei 31,50 Euro vom September 2007 musste der Kurs des Maschinenbauers kräftig Federn lassen. Die Aktie wurde bis zum Frühjahr 2009 bis auf 9,50 Euro gedrückt. Nach anderthalbjährlicher Konsolidierung erwachte im August vergangenen Jahres neue Anstiegsdynamik, die bis Mitte Februar zu einer kräftigen Erholung bis in die Region bei rund 18,00 Euro führte. Die hiernach einsetzende Verschnaufpause sollte sich noch einige Zeit fortsetzen und zum Test der Supports bei 15,90 und 15,00 Euro führen.
Im Aufwärtstrend klettert die Aktie der Beteiligungsgesellschaft seit dem Frühjahr 2009 immer neuen Bewegungshochs entgegen, die Mitte Dezember vergangenen Jahres in ein neues Zweijahreshoch bei 24,39 Euro gipfelten. Seither konsolidiert der Titel in Form eines symmetrischen Dreiecks. Diese trendbestätigende Formation, die sich aus zwei zusammenlaufenden Dreieckeslinien zusammensetzt, sollte schon bald vor der Auflösung stehen. Positiv wird das Dreieck mit dem Sprung über die obere Trendlinie bei aktuell etwa 22,40 Euro nach oben aufgelöst. Dem folgt ein formaltechnisches Kursziel bei zirka 28,30 Euro. Fällt der Kurs hingegen unter die untere Dreiecksbegrenzung, so drohen Abgaben bis auf das Niveau bei 14,50 Euro. Operativ läuft es INDUS hervorragend: Für das Geschäftsjahr 2011 geht Vorstandsvorsitzender Helmut Ruwisch davon aus, Umsatz und Ertrag nochmals steigern zu können. „Der Aufschwung gewinnt an Kraft. Aus unseren Beteiligungen hören wir derzeit hinsichtlich Auftragseingang und -bestand nur Erfreuliches. Für 2011 gehen wir daher von einem weiteren Umsatzwachstum aus und werden damit erstmals die Umsatzmilliarde überspringen“, sagte er kürzlich.
Das Biotechnologieunternehmen hat sich kürzlich mit der Kinaxo Biotechnologies GmbH auf eine Übernahme verständigt. Analysten zufolge passt die Übernahme perfekt zum Geschäft von Evotec, weshalb der Deal unter dem Strich auch positiv beurteilt wurde. Der einstige Highflyer Evotec, der im Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei 100,00 Euro notierte, ist trotz der letzten Aufwärtstendenzen noch immer ausgebombt. Seit Anfang 2009 bildete sich ein Aufwärtstrend, der bis zum Januar dieses Jahres bis auf 3,47 Euro führte. Zu Beginn der abgelaufenen Handelswoche kam es nun zum Test der Aufwärtstrendlinie, die erfolgreich bestand. Ein nochmaliger Test könnte jedoch schon bald ins Haus stehen. Mit dem Bruch des Levels bei 2,95 Euro würden weitere Verluste fällig. Besteht die Trendlinie die Belastung, ist ein Wiedersehen mit dem Januarhoch vorprogrammiert.
Die derzeit am meisten gesuchten Werte auf finanzen.net sind Daimler, BASF, Deutsche Bank, Commerzbank.
(ben)